Am Wochenende steht dem Dorf Unterentersbach ein Festwochenende bevor. Neben der Primiz von Robert Willmann gibt auch die goldene Hochzeit von Alt-Ortsvorsteher Franz Huber und seiner Frau Anneliese Anlass zur Freude. Gleichzeitig kann Anneliese Huber am Samstag ihren 72. Geburtstag feiern.
Im wahrsten Sinne des Wortes sind Franz und Anneliese Huber bereits seit fünf Jahrzehnten gemeinsam durch das Leben gewandert. Neben Beruf und Familie ist das Wandern das größte Hobby, das sich das Ehepaar teilt. Vor 50 Jahren hat sie ihre Hochzeitsreise nach Südtirol ins Grödnertal geführt. Die Goldhochzeits-Reise haben sie bereits vorgezogen und in der Woche nach Ostern mit einer Wandergruppe an der italienischen Amalfi-Küste verbracht.
»Da waren wir die ältesten Teilnehmer«, lacht das vitale Gold-Ehepaar, das schon viele schöne Orte auf dieser Welt erkundet hat. Den Schwarzwald natürlich und die Alpen, wo Südtirol zur zweiten Heimat geworden ist, Mallorca oder Madeira. Gerne erinnert sich Franz Huber auch an die Himalaya-Trekkingtour, die er vor 25 Jahren mit seiner jüngsten Tochter unternommen hat.
Gerne teilt die Familie Huber ihr Hobby mit anderen Menschen. Seit Jahrzehnten sind sie engagiert im Zeller Schwarzwaldverein und im Nordracher Alpenverein, wo sie schon viele Touren und Wanderwochen geleitet und organisiert haben. Im Juli 2017 ist das Ahrntal in Südtirol das nächste Ziel. Unterstützt von Rudolf Gutmann hat Franz Huber 1993 die Unterentersbacher Wandergruppe gegründet, die bis heute viele Familien im Dorf zusammenbringt. Mit Schrecken erinnert sich Franz Huber daran, als er im Jahr 1983 bei Arbeiten am Haus vom Gerüst gefallen ist und sich das Knie schwer verletzt hat. Aber dank ärztlicher Kunst und eisernem Willen konnte er sich von den Folgen wieder erholen. Schon damals hatte er dem behandelnden Arzt Dr. Hammad gesagt: »Ein Leben ohne Wandern hat keinen Sinn.«
Franz Huber stammt aus Gengenbach-Reichenbach, wo er 1933 das Licht der Welt erblickt hat und mit fünf Geschwistern aufgewachsen ist. Die Arbeit im Weingut seiner Eltern und eine Küferlehre bestimmten zunächst seinen Berufsweg. 1956 hat er auf die Tierzucht umgeschult, wo er 2016 für 60-jährige Verbandszugehörigkeit geehrt werden konnte. Noch immer ist Franz Huber aktiv und wird bei den Arbeitsbesuchen auf den Höfen von seiner Frau unterstützt.
Anneliese Huber geb. Kleiner stammt aus Nordrach und wurde als siebtes von neun Kindern geboren. Drei ihrer Geschwister sind allerdings schon im Kindesalter gestorben. Im Alter von 14 Jahren kam sie nach Eppelheim bei Heidelberg, wo sie eine sozialpädagogische Schule besuchte und den Beruf der Kinderpflegerin erlernte. Nach verschiedenen Stationen als Erzieherin in einer gräflichen Familie und in Kindergärten kam Anneliese Huber nach dem frühen Tod ihres Vaters im Jahr 1963 wieder nach Nordrach zurück.
Franz Huber war bereits im Jahr 1956 nach Unterentersbach gekommen, wo er bei der Kilwi seine erste Frau Klara geb. Uhl kennengelernt hatte. Aus dieser Ehe sind die beiden Kinder Martin und Angelika hervorgegangen. Im Alter von erst 33 Jahren ist Klara Huber an einem Herzinfarkt verstorben. Im Haus der Familie Huber wohnte die Schwester von Anneliese Huber, die in Unterentersbach zu dieser Zeit Lehrerin gewesen ist. So kreuzten sich die Wege des heutigen Jubelpaars. Aus ihrer am 6. Mai 1967 geschlossenen Ehe sind die beiden gemeinsamen Töchter Benedikta und Brigitte hervorgegangen. Alle ihre vier Kinder haben selbst wieder eine Familie gegründet und heute gehören elf Enkelkinder und zwei Urenkel zu den Nachkommen der Familie Huber.
Vielfältig sind Franz und Anneliese Huber in der Dorfgemeinschaft engagiert. Als Ortschafts- und Gemeinderat und dann von 1989 bis 1994 als Ortsvorsteher hat Franz Huber die Geschicke des Dorfes gelenkt. Als Fotograf und Hobbyfilmer dokumentiert er bis heute viele schöne Momente und wichtige Ereignisse. Anneliese Huber hilft bei den Veranstaltungen des Zeller Altenwerks mit.
Franz und Anneliese Huber erinnern in einem Dankgottesdienst am Samstag in der Nikolauskirche an ihr Eheversprechen, das sie sich vor 50 Jahren in der Zeller Wallfahrtskirche gegeben haben. Gemeinsam mit ihren Familienangehörigen und Bekannten können sie dabei auf ein Leben mit Höhen und Tiefen zurückblicken. Allen guten Wünschen für noch viele gemeinsame Jahre schließt sich die Lokalzeitung »Schwarzwälder Post« gerne an.