„Wir sitzen in den Startlöchern!“ Bauinnung Lahr-Wolfach fordert Umsetzung des Bauturbos in der Region.
Foto: privatVolle Stuhlreihen, gespannte Gesichter und jede Menge Gesprächsstoff: Die Generalversammlung der Bauinnung Lahr-Wolfach im historischen Gewölbekeller des Eventhauses Klaus Jilg stand ganz im Zeichen von Aufbruch und Austausch. Unter dem Motto „Was kommt vom Bauturbo an?“ diskutierten die Bauunternehmer der Region über die aktuelle Lage im Bauhandwerk – und zeigten klare Haltung.
„Schön, dass wir die Jahreshauptversammlung in meinem Heimatort Zell a. H. veranstalten können“, eröffnete Obermeisterin Sibylla Grafmüller die Versammlung. „Dieser einzigartige Gewölbekeller bietet genau den richtigen Rahmen, um auf ein ereignisreiches Jahr zurückzublicken – mit viel Einsatz für den Nachwuchs und großem Engagement auf Verbandsebene.“
Ein starkes Netzwerk bilden
Ein zentrales Anliegen sei für die Bauinnung der Aufbau eines starken Netzwerks. „Das beginnt mit dem Blick auf unsere Nachbarinnungen,“ betonte Grafmüller. In den vergangenen Jahren habe es mehrere gemeinsame Treffen und Veranstaltungen mit den Innungen Achern, Bühl und Offenburg gegeben – stets „auf Augenhöhe und mit echtem Austausch,“ wie sie hervorhob.
Auch die Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft und der Handwerkskammer Freiburg sei weiter gewachsen. „Als Delegierte der Kreishandwerkerschaft freue ich mich über die guten Verbindungen zu Präsident Christof Burger.“
Intensive Ausbildungsarbeit
Ein besonderes Augenmerk legte Grafmüller auf die Ausbildung: „Mit einem engagierten Team unter der Leitung von Thomas Lehmann haben wir hervorragende Gesellen hervorgebracht. Das macht mich unglaublich stolz.“
Anerkennende Worte kamen aus Bühl: Der Geschäftsführer des Ausbildungszentrums KOMZET Bau lobte die Nachwuchsarbeit ausdrücklich. „Die meisten Auszubildenden auf unserem Campus kommen aus der Innung Lahr-Wolfach. Eine starke Innung, die weiß, wie man junge Menschen für das Handwerk begeistert.“
Neben Ausbildung und Netzwerk stand auch die fachliche Weiterbildung im Mittelpunkt. Durch regelmäßige Seminare und Fortbildungen stellten sich die Innungsmitglieder erfolgreich den rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen. Besonders beliebt: das traditionelle Winterseminar, das sich in diesem Jahr den „Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz im Bau“ widmen wird.
Vorstandsteam wiedergewählt
Auch die Vorstandswahlen sorgten für positive Schlagzeilen: Unter der Leitung von Karl Früh, Obermeister der Bauinnung Offenburg, wurde das bestehende Vorstandsteam einstimmig wiedergewählt. „Es überrascht mich nicht, dass Sibylla Grafmüller und ihr Team 100 Prozent Zustimmung erhalten haben. Diese Führung steht für Kompetenz, Zusammenhalt und Zukunftsorientierung,“ erklärte Früh.
Für den Blick über die regionalen Grenzen hinaus sorgte Thomas Möller, Geschäftsführer des Landesverbands der Bauwirtschaft. In seinem Bericht schilderte er eindrucksvoll, welche Hürden derzeit zwischen Politik und Wirtschaft stünden. „Es muss endlich gehandelt werden!“ forderte er mit Nachdruck.
Dem schloss sich Grafmüller energisch an: „Wir Handwerker wollen schaffen! Wir brauchen schnellere Entscheidungen, auf die wir bauen können – damit endlich wieder gebaut wird. Wir sitzen in den Startlöchern!“
Mit dieser klaren Botschaft endete eine Versammlung, die eines zeigte: Die Bauinnung Lahr-Wolfach ist bestens aufgestellt – entschlossen, vernetzt und bereit für die Zukunft.
