Seit 70 Jahren gehen sie gemeinsam durchs Leben. Vier Jahrzehnte haben sie ein Gemischtwarengeschäft betrieben.
Ein sehr seltenes Familienfest konnten am Mittwoch Arthur und Anna Lang feiern: Die Gnadenhochzeit. Seit 70 Jahren gehen sie Seite an Seite gemeinsam durchs Leben und haben sich dabei in Beruf und Familie gegenseitig unterstützt. Über 40 Jahre lang haben sie an der Unterentersbacher Straße ein Gemischtwarengeschäft betrieben.
Glückwünsche des Bürgermeisters
Bei einem schönen Kaffeekränzchen herrschte am Mittwochnachnachmittag festliche Stimmung im Wohnzimmer der Familie Lang. Ihre Tochter Regina hatte zur Feier des Tages eine Neujahrsbrezel mit der Zahl „70“ gebacken und Bürgermeister Günter Pfundstein überbrachte die Glückwünsche der Stadt Zell. Derweil erzählt Arthur Lang unterhaltsam vom früheren Geschäftsalltag, dass seine Computer, die er selbst zusammengebaut hat, immer noch funktionieren und dass er bis vor einem Jahr noch bei den Vereinsmeisterschaften bei den Zeller Sportschützen mitgemacht hat. Kaum zu glauben, dass Arthur Lang im kommenden Jahr seinen 100. Geburtstag feiern kann.
Auch seine drei Jahre jüngere Frau Anna ist in der Zeller Stadtgemeinschaft fest verwurzelt. Als Pfälzer Frohnatur wandte sie sich der Zeller Fasend zu und hat zusammen mit Monika Obermaier so manchen Klein-Pariser Abend bereichert. Mehrere Jahrzehnte gehörte sie dem Gesangverein „Frohsinn“ an. Zum 95. Geburtstag brachte der Chor ihr noch ein Ständerle. Aktives Singen ist Anna Lang heute nicht mehr möglich, aber als passives Mitglied ist sie dem „Frohsinn“ im Herzen weiter verbunden.
Trotz einiger Altersbeschwerden lebt das Jubelpaar dankt der guten Fürsorge ihrer Tochter Regina bis heute in ihrem Haus ans „‘s Lange Brugg“ – zumindest im Volksmund können sie sogar eine Brücke ihr eigen nennen!
Ein Zeller und eine Pfälzerin fanden zusammen
Arthur Lang erblickte am 19. November 1926 in Zell a. H. das Licht der Welt und ist als Einzelkind aufgewachsen. Anna Lang geb. Döring stammt aus Fußgönnheim in der Pfalz und ist am 12. April 1929 geboren. Einer ihrer beiden Brüder ist schon im Kindesalter verstorben.
Arthur Lang war von 1946 bis 1948 in Mannheim bei der Firma Auto-Fels (Generalvertretung für Baden und die Pfalz von BMW) in der Lehre zum Automechaniker. Am Anfang wohnte er beim Bruder seiner Mutter, Alfred Ullmann, in Fußgönnheim. Er fuhr jeden Morgen um fünf Uhr mit der Rhein-Haardtbahn nach Oggersheim. Von dort ging es noch zwölf Kilometer zu Fuß nach Mannheim über Ludwigshafen, da die durch den Krieg zerstörten Bahnstrecken noch nicht wieder einsatzbereit waren. Abends das gleiche dann zurück. Glücklicherweise konnte er nach einiger Zeit bei einer Bekannten seiner Mutter in Mundenheim, einem Vorort von Ludwigshafen unterkommen.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





