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Oberharmersbach, Zell am Harmersbach | 16.07.2025

Zwischen Zell und Oberharmersbach rollt’s bald wieder

Foto:
Die neuen Betonschwellen werden mit einem kleinen Bagger Stück für Stück verlegt. Foto: Lehmann-Archiv
von Karl-August Lehmann und Susanne Vollrath

Die SWEG saniert derzeit die Bahnstrecke zwischen Zell und Oberharmersbach von Grund auf. Gleisbett und Schwellen werden erneuert, die alten Schienen bleiben und werden wieder eingebaut. Die Bauarbeiten laufen noch bis Ende Juli. Danach soll die Strecke wieder für den Zugverkehr freigegeben werden.

Seit Anfang Juni lässt die SWEG Schienenwege GmbH (SWEG) das Gleis zwischen Zell (Bahnübergang Buchenwaldstraße) und Oberharmersbach-Dorf von der Zürcher Bau GmbH grundlegend erneuern. Die Bauarbeiten laufen unter Vollsperrung der Bahnstrecke und folgen einem präzisen Ablauf. Eine Fotostrecke von Karl-August Lehmann dokumentiert die bisherigen Arbeitsschritte auf der Baustelle.

Rückbau des alten Gleises

Am Anfang der Bauarbeiten wurden die alten Gleise Stück für Stück abgebaut. Zuerst lösten die Arbeiter die Verbindung zwischen Schienen und Schwellen. Dafür kam ein spezielles Gerät zum Einsatz, der sogenannte Schraubpflug. Die gelösten Schrauben wurden per Hand oder mit einem Hydraulikmagneten eingesammelt. Dann hob ein Zweiwegebagger – eine Art Bagger, der auf Schienen und auf der Straße fahren kann – die alten Schienen an und legte sie neben das Gleis. Gleiches passierte mit den alten Schwellen. Schließlich wurde auch das komplette Schotterbett ausgebaggert und abtransportiert, um Platz für den Neuaufbau zu schaffen.

Stabilisierung des Untergrunds

Nachdem das alte Gleisbett abgetragen war, blieb der nackte Untergrund zurück. Damit er tragfähig wird und sich bei Nässe oder Hitze nicht absenkt, wurde er stabilisiert. Ein Spezialfahrzeug verteilte dafür ein Gemisch aus Kalk und Zement auf der Fläche. Anschließend fräste eine große Maschine das Material in den Boden ein. Zum Schluss sorgten Planierraupe und Walze für eine glatte, feste Oberfläche, auf der das neue Gleis aufgebaut wird.

Aufbau des neuen Gleisrosts

Auf dem vorbereiteten Untergrund wurden nun die neuen Betonschwellen verlegt. Ein Minibagger brachte sie Stück für Stück in Position. Danach wurden die Schienen aufgelegt und mit den Schwellen verschraubt. Damit später alles exakt passt, muss das Gleis genau ausgerichtet werden. Ein spezielles Gerät, der Gleisheber, hob es an und brachte es und die Schwellen in die richtige Höhe und Lage. Dann folgte der frische Schotter. Ein Arbeitszug verteilte ihn rund um die Schwellen, damit das Gleis stabil liegt und sicher befahrbar ist; das wurde mit Hilfe einer gleisgebundenen Stopfmaschine auf die Endlage und Richtung gestopft.

Endbearbeitung für den Bahnverkehr

Nachdem das Gleis aufgebaut und mit Schotter verfüllt wurde, kam der sogenannte Schotterpflug zum Einsatz. Diese Spezialmaschine fährt auf dem Gleis und verteilt den Schotter rund um die Schwellen in die richtige Form, damit das Gleisbett stabil ist und das Regenwasser gut ablaufen kann. Die einzelnen Schienenstücke werden per Thermitschweißung fest miteinander verbunden, damit später keine Übergänge spürbar sind. Überstehende Schweißnähte werden abgeschält und glatt geschliffen, sodass Züge gleichmäßig darüber rollen können. Ein wichtiger Schritt gegen Ende der Arbeiten ist die sogenannte Neutralisation der Schienen. Dafür werden alle Schrauben mit dem Schraubenpflug noch einmal gelöst, die Schienen mit einem Wärmewagen auf exakt 28 Grad erhitzt und die Schrauben danach wieder angezogen.

Inbetriebnahme vorbereitet

Zum Abschluss werden technische Bauteile wie Zählsensoren und Sicherheitseinrichtungen wieder eingebaut. Sie sind wichtig für den sicheren Zugbetrieb. Danach laufen die letzten Kontrollen: Fachleute prüfen das neue Gleis zu Fuß, um sicherzugehen, dass alles passt. Wenn nichts mehr im Weg steht, wird die Strecke für den Zugverkehr freigegeben.

Foto: Lehmann-Archiv
Die alten Schienen sind ausgebaut und werden am Rand der Baustelle zwischengelagert.
Foto: Lehmann-Archiv
Der alte Schotter wird vollständig aus dem Gleisbett entfernt.
Foto: Lehmann-Archiv
Die ausgedienten Schwellen werden verladen und für den Abtransport vorbereitet.
Foto: Lehmann-Archiv
Ein LKW bringt frischen Schotter auf die vorbereitete Fläche.
Foto: Lehmann-Archiv
Eine Planierraupe verteilt den Schotter gleichmäßig über die gesamte Strecke.
Foto: Lehmann-Archiv
Die Schienen werden auf die frisch verlegten Schwellen aufgelegt.
Foto: Lehmann-Archiv
Mit Handarbeit und Werkzeug werden die Schienen sicher mit den Schwellen verschraubt.

 

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Schlagworte:
SWEG Schienenwege GmbH

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