Im Rundofen sind bis 18. Mai 2025 faszinierende Aufnahmen von Lutz Lefèvre über das Leben
des beinahe ausgestorbenen Waldvolks der Mlabri zu sehen.
Im Rundofen in Zell zeigt Lutz Lefèvre bis Sonntag, 18. Mai 2025, Fotografien der Mlabri, die erstmals 1937 durch Ethnologen im Grenzgebiet von Thailand und Laos entdeckt wurden. Die Ausstellung ist donnerstags, freitags und sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Vom Aussterben bedrohte Kultur
Leider ist die Lebensweise der Waldnomaden seit der Jahrtausendwende durch Holzeinschlag, Raub, Vergewaltigung und Mord ausgestorben. Die lokalen Bergstämme (Hmong) prägten die Bezeichnung „Geister der gelben Blätter“, da sie die Mlabri nie zu Gesicht bekamen. Die waffenlosen Waldmenschen versteckten sich seit Jahrhunderten im Dschungel und flohen vor jedem Kontakt mit Außenstehenden. Sobald nach wenigen Tagen die Bananenblätter ihrer Windschutzschirme sich gelb verfärbten, zogen sie weiter, um Rattan, Pandanusfrüchte, Knollen und Honig zu sammeln. Es wurde erzählt, „dass sie so scheu wie Rehe und sich so schnell wie Geister bewegen“. Da sie nicht einmal Waffen für die Jagd anfertigten, bestand ihre Überlebensstrategie in der Flucht – nicht in einer kriegerischen Verteidigung.
Weisheit eines Mlabri
Auf die Frage des Ethnologen: „Woran erkennst du den guten oder den schlechten Menschen?“, antwortete der Mlabri mit traurigem Blick: „Gute Menschen sind wie Mlabri gekleidet (nackt oder im Lendenschurz), schlechte Menschen wie Hmong (Tracht der Bergvölker), und die bösesten sind die, welche einen Hut tragen (Tropenhelm).
Ethnografie trifft Kunst
Neben Lefèvres Fotografien der Mlabri zeigt der Rundofen bis zum 18. Mai neben Fotografien von sieben bedrohten Völkern in Südostasien auch Keramikarbeiten des akademischen Künstlers Georg Eiselt. Der Ausstellungsort selbst ist ebenfalls einen Besuch wert.