Die fünfte Jahreszeit steht auch bei Senioren ganz unter den Vorzeichen des Humors. Das Motto der Seniorenfasend hat nicht zu viel versprochen.
Ein närrisch heiteres Programm, zahlreiche Senioren und eine gute Stimmung prägten die Seniorenfasend 2025 im Zeller Pfarrsaal. Annemarie Jäkle vom Team FORUM älterwerden begrüßte das närrische Publikum und führte durch das abwechslungsreiche Programm.
Die enttäuschte Ehefrau
Margarete Erdrich eröffnete mit ihrer Rolle „S’Mariele“ den Humorreigen. Bildhaft und launig erzählte sie, wie sie nach 20 Jahren Ehe so enttäuscht ist von ihrem Friederich. Allerhand Verwirrungen und Irrungen mit den Begrifflichkeiten sind dabei kaum überraschend. Und freilich auch kurios. S’Marieles beste Freundin empfiehlt ihr eine Beratungsstelle aufzusuchen. Ein Herr dort, sie meint, man nennt ihn „Psychopat“, rät ihr zu schwarzer Unterwäsche. „Schwarz wirkt oft wie Wunder und macht müde Männer munter.“ Das setzt sie in die Tat um, kauft schwarze Spitzenunterwäsche. S’Mariele stellt enttäuscht fest, dass alle Bemühungen umsonst waren. Für die perfekte, mit spritzigem Humor gespickte Darbietung erhielt Margarete Erdrich viel Applaus.
Musik von Gisela und Karl-Heinz
Musikalisch begleitet wurde die Seniorenfasend wie alle Jahre von Gisela und Karl-Heinz Hug. Sie brachten die Stimmung zum Höhepunkt, animierten die närrischen Seniorinnen und Senioren zum Singen, Klatschen und Schunkeln.
A Rentnerin us’m betreute Wohne
Gisela und Karl-Heinz stimmten die Melodie des Liedes an „Wir sin mit dem Radl do“. Eine „Seniorin us‘m betreute Wohne“ steuerte sodann mit ihrem Rollator zielsicher auf die Bühne. Das Publikum intonierte „Wir sin mit dem Rollator do“. Rita Isenmann trug witzig, galant und ganz ungeniert vor, was ihr Freund der Rollator alles kann. Dann demonstrierte sie, wie sie mit diesem ihre Gymnastik macht. Und sie fährt bequem in die Stadt. Aber um Obst, Gemüse und Mehl zu kaufen, muss sie bis „on’s End von Zell laufe, denn im Dörfle gibt es nur noch Wurscht bim Dommemetzger und Weck‘ bim Lehmannsbeck“. Dann zählte sie auf, was sie so alles in der Oberstadt vermisst: Apotheke, S’Wagners und S’Auers. Sie klagte, dass den Rentnern alles weggenommen wird.
Kein Wunder freut sie sich sehr, dass NKD in die Oberstadt kommt. „Denn dann konn i kaufe in Zell, wenigschdens a Unterhos‘.“
Zum Abschluss Rita Isenmanns Appell an das Publikum: Nicht schenant sein und einfach den Rollator benutzen, denn er gibt beim Laufen Sicherheit.
Für ihren humorvollen Vortrag, der die Einkaufssituation in Zell für Senioren zugespitzt widerspiegelt, erntete die Rentnerin viel Beifall.
Urlaub zu Zweit
„Urlaub zu Zweit“ wurde von Melitta Himmelsbach (Ehemann) und Lilo Schwarzer (Ehefrau) gespielt, die kurzfristig für Lilo Fix einsprang. Der Sketch schildert mit viel Wortwitz wie zwei Eheleute aus ihrer Perspektive den gemeinsamen Urlaub erlebten. Der Ehemann war zufrieden und hat gedacht, seine Frau hat sich gut erholt und kann ihn zuhause wieder schön verwöhnen. Aber die Ehefrau meinte: „Der Urlaub war eine Qual. Der Arzt schickte sie danach ins Hospital.“ Vom Publikum gab es auch für diesen Beitrag viel Applaus.
Tanzgruppe „Just Dance“
Ein weiterer Höhepunkt am närrischen Seniorenball war der Tanz. Unter der Leitung der Choreografin Susi Dangl legten 21 Tänzerinnen der Tanzschule „Just Dance“ eine beeindruckende Aufführung auf das Parkett. Elf Mädchen im Alter von fünf bis sieben Jahren folgten mit einem Tanz mit verschieden bunten Tüchern zur Musik von Disney-Animationsfilm „Vaiana“. Die Begeisterung im Publikum war groß. Susi Dangls Tanzgruppe legte freilich noch eine Zugabe nach.
Sehr beeindruckt waren die Seniorinnen und Senioren von den acht- beziehungsweise zehnjährigen Nachwuchstänzerinnen. Die zehn Mädchen tanzten zur Musik von „High School Musical“. Es war ein flotter, schwungvoller und sportlich anspruchsvoller Tanz. Sehr zur Freude der Seniorinnen und Senioren, die einmal mehr begeistert waren und eine Zugabe bekamen.
Ein Nachmittag mit viel Musik
Närrisch beschwingt mit all den Fasendliedern und natürlich mit dem Zeller Narrenmarsch und dem Lied „Muss i denn zum Städtele hinaus“ klang die Seniorenfasend aus. Und auch Gisela und Karl-Heinz, die das Publikum so famos musikalisch unterhielten, bekamen zum Finale viel Applaus.