Mit schwierigen Wetterbedingungen hatten es die Sternsinger am Freitag und Samstag zu tun: Es war einfach viel zu kalt.
Sie haben aber tapfer durchgehalten und wurden mit viel Freundlichkeit an den Türen empfangen und mit reichlich Spenden und Süßigkeiten belohnt.
In diesem Jahr waren 23 Kinder und Jugendliche in sieben Gruppen unterwegs in Zell, Unterharmersbach, Oberentersbach sowie in Grün, Roth, Kirnbach, Mühlstein und Schottenhöfen. Die älteren Kinder sind alleine unterwegs, die jüngeren Kinder haben einen erwachsenen Begleiter. In die entlegenen Gebiete sind die Begleiter gleichzeitig die Fahrer. Von 9 Uhr bis 16.30 Uhr dauert der Einsatz; bei den vielen Wegen, Treppen rauf und runter und manche versteckte Hauseingänge suchen – dazu braucht es Kondition. Eine besondere Herausforderung in diesem Jahr waren die frostigen Temperaturen, die den Sternsingern wirklich zu schaffen gemacht haben. „Ich spüre meine Füße nicht mehr und die Hände sind so kalt“, bekamen die Betreuer regelmäßig zu hören. In der Zentrale im Pfarrheim wurde daraufhin der „Heiße-Kakao-Service“ eingeführt, der dankbar angenommen wurde. Die Mittagspause durfte ebenfalls gern etwas länger dauern.
Neue Organisation
Am ersten Einsatztag kam Pfarrer Gerner morgens in das Pfarrheim, um die Sternsinger, die Segensaufkleber und die Kreide zu segnen und ein gemeinsames Gebet zu sprechen.
Für die Toureneinteilung ist Peter Albrecht verantwortlich. Da in diesem Jahr erstmalig auch Anmeldungen möglich waren, galt es diese bei der Einteilung zu berücksichtigen. Seine ständige Rufbereitschaft sicherte einen kontinuierlichen Fahrdienst zu. Auch bei kleineren Notfällen ist immer jemand vom Team zur Stelle – da kann eine gerissene Süßigkeitentüte mit allen Leckereien auf der Straße, wie es am Samstag passiert ist, auch ein Notfall sein.
Verpflegungsteam leistet ganze Arbeit
In diesem Jahr wurde erstmalig wieder selbst gekocht: In der Küche des Pfarrheims stand Spagetti mit Tomatensoße und am nächsten Tag Pizza auf der Speisekarte. Das Küchenteam hat seinen ersten Einsatz mit Bravour gemeistert. Die Köchinnen waren Simone Müller, Anja Baumann und Hanna Brucher. Am zweiten Tag hatte die Spülmaschine einen Defekt und es musste per Hand abgewaschen werden. Das Team behielt die Ruhe und am Ende war alles wieder sauber.
Zählautomat rattert
Wenn die Sternsinger in das Pfarrheim zurückkommen, werden die Spendenbüchsen geleert und das Geld von Gisela Albrecht und Brigitte Metzler gezählt. Die Kinder dürfen zuschauen, wie das Münzgeld durch den Zählautomat rattert und die Scheine per Hand gezählt werden. Dies ist immer ein spannender Moment und die Freude über die Höhe der Spendensumme motiviert die Kinder, nach der Pause wieder loszugehen. Über die hohe Spendenendsumme von 10.104,97 Euro waren die Organisatoren, Begleiter und natürlich die Sternsinger sehr erfreut. Weitere Spenden können noch im Pfarrbüro abgegeben werden und im Opferstock der Pfarrkirche.
Besondere Erlebnisse
Von besonderen Erlebnissen berichtet die Sternsingergruppe, die mit Georg Schwendenmann in Oberentersbach unterwegs gewesen ist. Pia Walter erzählt, dass bei einem Bauernhof eine tote Maus direkt neben dem Auto auf dem Boden gelegen und sie beim Aussteigen fast darauf getreten sei. Bei einem anderen Bauernhof durften sie den Hofhund sehr lange streicheln, daraufhin ist er ihnen lange hinterhergelaufen. „Die Sternsinger haben eine lange Tradition im Ort, die Einwohner warten regelrecht auf die Sternsinger“, berichtet Georg Schwendenmann. Auf seinem Halterhof haben die Sternsinger sogar für seine Kühe gesungen – wobei der Spaßfaktor eindeutig im Vordergrund stand.
„Eine schöne Sache, die einfach Spaß macht“
Drei Sternsinger waren mit Begleiterin Catrin Börsig in Zell im Wohngebiet oberhalb der Bahnschienen unterwegs. Felix Albrecht, Anne Bolten und Emil Kornmeier erzählen von ihren Erlebnissen.
„Die Leute waren sehr freundlich, sie haben sich gefreut, wenn wir gekommen sind und alle haben Geld gespendet“, berichten die drei Sternsinger. Anstrengend war die Kälte: Irgendwann haben wir unsere Hände und Zehen nicht mehr gespürt, erzählt Emil. Einmal durften sie sich in einem Treppenhaus etwas aufwärmen und haben lange mit den Bewohnern geredet. „Das war sehr schön“, erzählt Anne. Auf die Frage, warum er bei Sternsinger mitmacht, antwortet Felix freimütig: „Ganz ehrlich? Wegen dem Taschengeld, das wir bekommen und wegen den Süßigkeiten.“ Emil macht mit, weil es eine schöne Sache ist, die einfach Spaß macht.
„Im Bettenhaus Zapf haben wir kleine Kissen geschenkt bekommen – darüber haben wir uns sehr gefreut“, berichten die Kinder weiter. Und manchmal haben Passenten auf der Straße sie angehalten, ihnen Geld gespendet oder wollten ein Foto mit ihnen machen – das sei irgendwie witzig gewesen, erzählen sie. Auch Begleiterin Catrin Börsig berichtet von durchweg positiven Erfahrungen. Am Samstagmorgen haben zunächst nicht alle Bewohner aufgemacht, da waren sie wohl einfach zu früh da. Im nächsten Jahr wünscht sie sich einen späteren Beginn der Tour. Abschließend erklären die Kinder: „Nächstes Jahr ma-chen wir wieder mit, ganz bestimmt.“