Benefizkonzert für den Hausacher Bärenadvent. Standing Ovation für den Kinderchor und Katharina und Steffen Ben Aissa, die Leiter des Chorprojekts.
Am gestrigen Donnerstagabend durften sich die Veranstalter über eine voll besetzte Pfarrkirche freuen. Mit vielen originellen Einfällen wurden von den „Lucky Kids“ 15 Lieder zum Advent gesungen. Die Kinder und Jugendlichen waren mit viel Freude dabei und gestalteten die Lieder mit vielen Solisten.
Erwin Moser: „Ich bin glücklich“
Welch freundliche Begrüßung beim Betreten der Kirche: Kinder des Chores überreichen jedem Konzertbesucher einen Stern am Stecken mit einem besonderen Spruch darauf. Und dann eine weitere Überraschung: Eine Kinderstimme aus dem Off kündigt den baldigen Konzertbeginn an.
Doch zunächst begrüßt Erwin Moser, der 1. Vorsitzender des Hausacher Bärenadvents, die Gäste. Er stellte den Verein vor und informierte über die Verwendung der Spenden anhand konkreter Beispiele. „Ich bin ein glücklicher Mensch heute – danke im Voraus“, erklärte Moser.
Klassiker zur Weihnachtszeit
Dann kamen die „Lucky Kids“ von hinten in die Kirche gelaufen, stellten sich im Altarraum auf und mit dem Lied „Macht euch bereit“ wurde der Konzertabend eröffnet. Das zweite Lied „Alle Jahre wieder“ ist ein Klassiker unter den Weih nachtsliedern. Steffen Ben Aissa animierte das Publikum zum Mitsingen und zusammen mit dem Chor wurde die Kirche zu einem großen Klangraum verschiedenster Stimmen.
Mit dem Lied „Glücklich“ wagte der Chor Rap-Musik – ein markanter und schneller Sprechgesang, der mit viel Rhythmik dargeboten wurde. Der Chor gestaltete dieses Stück als Frage- und Antwort-Dialog. „Was wollt ihr sein?“ „Glücklich!“ klang es als Refrain sehr überzeugend gesungen vom Chor. Dabei ging es vordergründig um die Frage, welchen Berufswunsch die Kinder haben. Doch der Beruf ist den Kindern egal, denn sie wollen nur eins: „Glücklich werden.“ Das haben die Zuschauer genau so verstanden und der Chor erhielt langan-haltenden Applaus für dieses Lied.
Der Traum von einer besseren Welt
Nicht weihnachtlich aber nicht weniger besinnlich: Mit „Imagine“ von John Lennon singen die Kinder übersetzt von einer besseren Welt, die nur dann wahr werden kann, wenn sich die Welt in den Köpfen der Menschen verändert. Mit Keyboard und Drums begleiten zwei Jugendliche dieses besondere Lied, das auch Steffen Ben Aissa mit viel Mimik und Gestik mitsingt. In seiner Einleitung zu diesem Lied hat Ben Aissa betont, dass der Inhalt des Liedes heute aktueller sei denn je. In dem Lied heißt es: “You may say I`m a dreamer – but I´m not the only one.”
Überraschungsgäste „Ich & Herr Meyer“
Das Gesangsduo „Ich & Herr Meyer“ gastiert gestern gerade in Zell und nutzte die Gelegenheit, mit den „Lucky Kids“ gemeinsam einen Auftritt zu machen. „Hey Weihnachtsmann“ ist ein Lieblingslied des Chores und darf bei keiner Aufführung im Advent fehlen, hatte Steffen Ben Aissa zu Beginn des Liedes erklärt.
Ein Mitglied des Gesangsduos bezeichnete die Kinder als die Stars des Abends, bevor erneut ein Rap-Song aufgeführt wurde. Mit Gitarre und Keyboard begleiteten die Sänger den Chor und animierten das Publikum zu viel Bewegung zu der typischen Rap-Musik – und tatsächlich machten fast alle mit, bei dem sympathischen Animateur vorne am Altar kann man einfach nicht still sitzen bleiben. Chor und „Ich & Herr Meyer“ wurden begeistert gefeiert – leider ohne Zugabe der beiden Musiker.
Wann wird es mal wieder so richtig … Winter?
Witzig und ungezwungen ging es beim Lied „Im weißen Winterwald“ zu. Steffen Ben Aissa brachte die ganze Kirche in Bewegung, denn beim wilden Ritt mit dem Weihnachtsschlitten passierte so einiges. Die Chorkinder machten es vor und die Zuschauer gerne nach – am Ende gab es frenetischen Beifall, so einfach kann ein schönes Konzerterlebnis sein.
Eine kurze Unterbrechung des Konzerts gab es für Tamara Schwendemann, ein Grundschulkind im Chor, die am 12. Dezember Geburtstag hat. Chorleiterin Katharina Ben Aissa gratulierte persönlich und alle Zuschauer sangen ein Geburtstagslied für Tamara.
„Wann wird es mal wieder so richtig … Winter?“ Wenn der Schnee kommen würde, könnte es klappen – darum fordert der Chor immer wieder als Refrain „Schnee, Schnee, Schnee – wir wollen, dass es schneit.“
Weihnachtsmambo heißt der nächste Song, bei dem es laut zugeht: Der Chor schreit und übt sich wieder in Rapp-Musik, wenn von einer Bewegung gesungen wird – erfolgt gleich die Interpretation durch viel Gestik und Mimik der Kinder und Jugendlichen. Die drei Jungs mit Sonnenbrillen haben einen Solopart zu singen und sehen dabei noch richtig cool aus. Auch dieser Auftritt hat den Zuschauern gut gefallen und der Applaus war den Sängern sicher.
Kinder singen für andere Kinder
Zu dem Lied „Der kleine Stern“ liefert Steffen Ben Aissa die Erklärung, dass man sich einen Stern der Nächstenliebe vorstellen solle. „Die Kinder singen für andere Kinder, denen es nicht so gut geht“, erklärte er und wies auf den Hausacher Bärenadvent hin, für den der Erlös des Abends bestimmt ist.
Er wünscht sich zu dem Lied einen Sternenhimmel in der Kirche und fordert die Gäste auf, die Sterne hochzuhalten, die ihnen am Eingang geschenkt wurden. Dieser Aufforderung kommen die Besucher natürlich gerne nach. Der Refrain des Liedes vermittelt viel Herzenswärme: „Der kleine Stern in meinem Fenster, ich habe ihn angemacht – er leuchtet in die Welt, ich freu mich wenn er dir gefällt.“
Nostalgie kommt auf bei „Leise rieselt der Schnee“ – dieser Klassiker der Weihnachtsmusik weckt Erinnerungen an die Kindheit. Steffen Ben Aissa gibt den Text kurz vor und dann kann zu dem Chor wieder die ganze Kirche mitsingen.
Chorkinder sind „Lichterkinder“
Zur Einführung des Liedes „Lichterkinder“ sagt Steffen Ben Aissa, das die Lichterkinder – der Chor – großes bewirken kann, indem das Benefizkonzert veranstaltet wird. Das Lied wird wie bei fast allen Liedern des Chores, von Solisten musikalisch gestaltet. Probleme bei der Tontechnik machen eine Unterbrechung des Liedes notwendig. Die Tontechnik sei nur geliehen, berichtet Ben Aissa und ebenso von der schwierigen Aufgabe, im großen Klangraum Kirche einen guten Ton hinzubekommen. Der zweite Versuch klappt hervorragend und der Chor erhält viel Beifall für seinen Auftritt.
Katharina Ben Aissa gestaltet den nächsten Auftritt als Dialog zwischen sich und einer Chorsängerin. Gemeinsam besprechen sie, wie es zu der Idee gekommen ist, ein Benefizkonzert zu veranstalten. Die Chorleiterin berichtet von ihrer schweren Erkrankung und der großen Dankbarkeit, dass es ihr jetzt wieder gut gehe.
Mit dem letzten Lied „Wunder gescheh‘n“ (im Original von Nena gesungen), endet der Konzertabend. Der Refrain wird von der ganzen Kirche mit gesungen und so bilden die „Lucky Kids“ und die Besucher einen ganz großen Chor.
Die „Lucky Kids“ – ihr Name ist Programm
Abschließend dankte Steffen Ben Aissa vor allem der katholischen Kirchengemeinde und Pfarrer Gerner, dass die Proben im Pfarrheim stattfinden konnten und die Kirchengemeinde den Chor in vielen Belangen unterstützt hat. Ein weiterer Dank galt den Eltern der Chorkinder, ohne deren Unterstützung das Chorprojekt nicht möglich gewesen wäre.
Katharina Ben Aissa stellte alle Kinder und Jugendlichen namentlich einzeln vor und ja – sie kennt wirklich alle 40 Namen.
Natürlich wollen die Zuschauer eine Zugabe und mit „Felize Navidad“ wählte der Chor ein besonders populäres Weihnachtslied. Das Publikum applaudiert danach im Stehen und langanhaltend. Ein begeisternder Konzertabend ist zu Ende gegangen – Kinder mit viel Freude am Singen und ein gut aufgestelltes Leitungsteam: Die „Lucky Kids“ – ihr Name ist Programm.