Kampfgeist bei allen drei Zeller Schachmannschaften.
Bereichsliga:
Zell I – Umkirch I 4,5 : 3,5
Kurt Jäger (1) hatte die längste Anfahrt und wollte daher wieder die kürzeste Partie haben. Aber diesmal spielte das Spitzenbrett der Umkircher nicht mit. Ein erstes Angebot nach sieben Zügen lehnte Jägers Gegner ab. Aber Kurt Jäger kann auch lang. Nach Eröffnung und Mittelspiel konnte er das Damen-Turm-Endspiel erfolgreich remisieren – nach mehr als sieben mal sieben Zügen.
Eugen Schmidt (7) begann vorsichtig und baute eine defensive Stellung auf. Sein Gegner hatte nicht die Mittel, das Bollwerk zu zerlegen. Nach Abtausch der meisten Figuren einigte man sich auf Remis.
Teamchef Michael Vollmer (5) spielte außergewöhnlich offensiv. Eigentlich gut – aber er übersah einen Angriff auf seinen Springer. Dieser ging verloren und damit seine Partie.
Jürgen Gißler (4) war mit seiner offensiven Spielweise schnell erfolgreich, er gewann eine Figur gegen einen Bauern. Er behielt eine aktivere Stellung und ließ seinem Gegner kaum Zeit zu agieren. Am Ende gelang Gißler ein schönes Mattbild: Ersticktes Matt!
Ho In Lee (3) hatte seine Hausaufgaben gemacht. Er kam schnell zur Sache und setzte seinen Gegner stark unter Druck. Dieser kam nicht zur Rochade, seine Stellung wurde zerpflückt und er verlor zunehmend Material. Lee holte den zweiten ganzen Punkt für Zell.
Nun sah es für die Zeller sehr gut aus: Thomas Gißler (2) stand aktiv im Turm-Leichtfiguren-Endspiel. Timo Müller (8) hatte ebenfalls die Initiative in geschlossener Stellung ohne Gegendruck. Und auch Vorstand Wilhelm Eble (6) hatte eine ausgeglichene Stellung – wieder mit Springer gegen Läufer nebst je zwei Türmen. Mit einem Linienwechsel zerstreute Eble die konzentrierte Macht der verdoppelten feindlichen Türme. Sein Springer besetzte unangreifbare zentrale Felder und schließlich nutzte er einen Lapsus seines Gegners, der ihn in die Stellung eindringen ließ. Ein, zwei Bauerngewinne und am Ende noch eine Springer Gabel brachten den dritten Brettsieg: 4:2.
Timo Müller unterliefen einige Ungenauigkeiten im nach umfangreichem Abtausch entstandenen Turmendspiel. Ein Bauernbollwerk seines Gegners setzte sich in Richtung Grundreihe in Bewegung. Dieses war nicht mehr aufzuhalten.
Nun war es an Thomas Gißler, den notwendigen halben Punkt zu holen. Mittlerweile hatte er die Türme abgetauscht und musste einen Bauernverlust verzeichnen. Diesen konnte er jedoch wettmachen und den Einzug eines gegnerischen Bauern erfolgreich verhindern. Das bedeutete Mannschaftssieg nach fünfeinhalb Stunden Schwerarbeit.
Bezirksliga:
Zell II – Haslach I 3,5:4;5
Nach einer sehr erfolgreichen zweiten Runde aus der Sicht der Zeller Reserve begrüßte das Team in erneut starker Besetzung den Schachclub aus Haslach. Die Kontrahenten erwartete ein enges, umkämpftes Kräftemessen. Lange schienen alle Partien auf Augenhöhe abgewickelt zu werden, bis nach knapp einer Stunde erste Bewegungen in den gegnerischen Territorien zu verzeichnen waren.
Allen voraus Lukas Piskadlo (8), welcher wie bereits am zweiten Spieltag taktisch klug agierte und sich Stück für Stück Vorteile erarbeiten konnte. Kurz bevor er seine Steine zum finalen Schlag in Position bringen konnte, beendete Heinrich Kotzott seinen Arbeitstag für seine Verhältnisse sehr früh, da er sowie sein Kontrahent keine realen Aussichten auf einen Vorteil mehr verzeichnen konnten.
Kurz darauf wurden weitere Handshakes durch Robert Eble (6) und Juan Garcia (5) im Raum wahrgenommen. Beide einigten sich mit den Haslachern auf Punkteteilung. Felix Fernandez (2) bearbeitete seinen Gegner mit den weißen Steinen gewohnt mit scharfem Spiel und zwang diesen zu Fehlern. Nachdem dieser eine Leichtfigur einstellte, wehrte er sich verhältnismäßig noch lange gegen Fernandez, konnte am Ende jedoch nicht gegen dessen Übermacht an Figuren standhalten. Zu diesem Zeitpunkt standen die Zeller mit dem Blick Richtung Heimsieg.
Benjamin Piskadlo (2) und Stefan Rechlin (1) stand ein langer Abend bevor, denn als Peter Baumann an Brett 7 seine Stellung nicht mehr halten konnte, wurden die Karten neu gemischt. Rechlin hatte die Stellung unter Kontrolle, litt jedoch unter großem Zeitdruck. Zwölf Züge musste binnen drei Minuten gespielt werden, um die rettende Zeitkontrolle zu erreichen. Auf dem Niveau an Brett 1 kein leichtes Unterfangen, da die Fehlerrate gerade im späten Mittelspiel enorm hoch ist und selbst kleine Ungenauigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden. Sein Gegenüber konnte mit 24 Minuten auf der Uhr in Ruhe taktieren. Währenddessen konnte Benjamin Piskadlo an Brett zwei nach knapp fünf Stunden zu einem vielversprechendem Springerendspiel zu seinem Gunsten abwickeln.
Nach langem Hin und Her hätte Piskadlo ein Ausrufezeichen in Richtung Heimsieg setzen können. Doch das Schachspiel ist hart und das Schachspiel verzeiht keine Fehler, so wurde die einzige Unaufmerksamkeit seines Spiels direkt mit der bitteren Niederlage als Konsequenz bestraft. Das Schicksal der Mannschaft lag nun also bei Stefan Rechlin, welcher sich derweilen über den erreichten Zeitbonus erfreuen konnte. Das Spiel, welches mittlerweile über fünf Stunden im Gang war, wurde von den noch verbliebenen Spielern rund um den Tisch aufgeregt beobachtet. Nach 56 gespielten Zügen stand der Sieger schließlich fest. Stefan Rechlin war es leider nicht.
Somit musste sich die Zeller Truppe nach hartem Kampf mit 3,5 zu 4,5 Punkten geschlagen geben. Die Siege von Felix Fernandez und Lukas Piskadlo reichten an diesem Abend nicht aus.
Kreisklasse A:
Zell III – Lahr III 2:3
Etwas unglücklich die Niederlage der 3. Zeller Mannschaft. Der Sieger hätte durchaus auch Zell heißen können. Schon kurz nach Spielbeginn Getöse an Brett 1, als Bastian Franze einen unerlaubten Zug machte und der Gegner reklamierte. Schiedsrichter Thomas Gißler musste kurz eingreifen und ließ die Partie fortsetzen, da erst der zweite Fehler verliert, was beide Spieler nicht wussten. Danach bekam Franze einen guten Angriff gegen den König und setzte mit Doppel Schach matt.
Maxim Klassen an Brett 2 hatte schnell Vorteile erspielt und diese in eine Qualität umgewandelt. Das Leiden des gegnerischen Königs war dann nicht von langer Dauer.
Philipp Eble (3) hatte eine ganz gute Stellung erreicht und dann einen Fehler begangen, der ihm einen Turm kostete.
Tim Uhl (4) kämpfte in seiner zweiten Turnierpartie mehr mit seiner Nervosität als mit seinem Gegner. Er versäumte die Rochade, was seinem König das Leben kostete.
Luisa Müller (5) spielte konzentriert und lieferte ein richtiges Marathonmatch. Leider konnte sie dem Dauerdruck ihres erfahrenen 19-jährigen Gegenübers nicht standhalten. Schade, es hätte auch anders ausgehen können. pb