Wolfgang Mössinger übernimmt das Ehrenamt des Stadtarchivars. Er bringt historische Erfahrung mit und tritt die Nachfolge von Dr. Dieter Petri an.
Wolfgang Mössinger (67), der heute offiziell das Erbe von Dr. Dieter Petri als Stadtarchivar angetreten hat, weiß um die geschichtliche Schatzkammer, die in einem Kellerraum des neuen Rathauses schlummert. Ein Glücksfall für die Stadt, dass sie wieder auf einen ehrenamtlichen Archivar setzen kann, statt auf einen teuren Hauptamtlichen angewiesen zu sein. Mit Wolfgang Mössinger als neuen Verantwortlichen bleibt das historische Archiv zudem in guten Händen. Der Diplomat im Ruhestand ist historisch interessiert, in Historischen Vereinen und bei den Rundofen-Freunden aktiv. Zudem hat er einige wissenschaftliche Arbeiten zur Zeller Geschichte verfasst. Zum Beispiel eine über Zell in der Zeit der Weimarer Republik, in dem er nachvollzieht, wie die Stimmung in jenen Jahren war und wie sich die Stadt entwickelt hat.
Gut gepflegt und gut sortiert
Aber wie kam es zu dem Wechsel? Dr. Petri ist mittlerweile 85 Jahre alt und war seit 2011 für das historische Archiv verantwortlich. Er hatte Bürgermeister Pfundstein wegen einer Nachfolge angesprochen und auch gleich Mössinger vorgeschlagen, der seit letztem Jahr im Ruhestand ist. „Mössinger war zunächst zögerlich: „Ich wollte mir das Archiv erst ansehen.‘“ Nach der Besichtigung war klar: Das Archiv ist gut gepflegt und gut sortiert, die Aufgabe keine Belastung in der Art, dass man nichts mehr anderes machen kann. Interessiert hat sie den Ex-Diplomaten, der einmal deutsch-französische Geschichte auf Lehramt studiert hatte, auch. Und so war dann doch ziemlich schnell die Übergabe besiegelt.
Schätze im Keller
Verwaltungsarchiv und historisches Archiv haben nicht nur räumlich eine enge Verbindung. Beide befinden sich im Keller des Rathauses. Dokumente, die nicht mehr benötigt werden, werden an das historische Archiv übergeben, sofern sie als erhaltenswert angesehen werden. Ratsprotokolle werden immer ins historische Archiv überführt. In Frage kämen aber unter anderem auch einzelne Akten, an dem man nachvollziehen könne, wie ein Antrag in einer bestimmten Zeit bearbeitet worden ist. Insgesamt lagern aktuell 250 bis 300 Laufmeter Geschichte in den Archivräumen. Auch die Ortsteilarchive sind mittlerweile ins historische Archiv im Zeller Rathauskeller übernommen. Und immer wieder übergeben Privatpersonen ihre historischen Akten an die Stadt. Diese gilt es vom Stadtarchivar durchzusehen und Erhaltenswertes von weniger Erhaltenswertem zu trennen.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.