Auch ein Besuch bei den Kapuzinerbrüdern in Werne stand auf dem Reiseprogramm.
Der Tag der Deutschen Einheit bescherte dieses Jahr allen einen Brückentag. Der Joy&FunChorus nutzte das verlängerte Wochenende für einen dreitägigen Ausflug.
Geschichtsträchtig und schön
Die Reise ging ins Ruhrgebiet, einen geschichtsträchtigen und sehr schönen Teil Deutschlands, in dem die Menschen schon mehrere große Krisen durchlebt und gemeistert haben. Thomas Dreher hatte die Fahrt geplant. Am Tag der Anreise besuchten die Reisegruppe Frankfurt und konnte die hohen gläsernen Bank- und Versicherungspaläste von „Mainhattan“ aus der Nähe sehen. Zum Rathausplatz ging man zu Fuß, beeindruckend der schöne Wiederaufbau des alten Zentrums nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges.
Den größten Binnenhafen der Welt auf zehn Quadratkilometern an der Mündung der Ruhr in den Rhein lernten die Sängerinnen und Sänger bei einer Schiffsrundfahrt durch die Häfen von Ruhrort/Duisburg kennen. Der ehemalige Umschlagplatz für Stahl und Kohle erlebte eine totale Transformation zu einem riesigen Logistik- und Containerterminal, das ganz Zentraleuropa mit Waren aus aller Welt versorgt. Selbstverständlich wurde auch die Horst-Schimanski-Gasse besucht.
UNESCO Welterbe Zeche Zollverein
In Essen staunte man hoch über den Dächern des UNESCO Welterbes Zeche Zollverein, dem heutigen Architektur- und Industriedenkmal, über die gigantischen Ausmaße des früheren Steinkohlebergbaus. In der als Museum erhaltenen Bergwerksanlage führt man den Besuchern eindrucksvoll vor Augen, was Kohleabbau und -verarbeitung den Bergleuten bis 1986 abverlangte. Die Kunst der Ingenieure und der Fleiß der Bergarbeiter bildeten die Grundlage unseres heutigen Wohlstandes.
Vom Hotel in Hamm aus fuhren die Mitglieder des Joy&FunChorus am dritten Tag nach Münster. Die Stadtrunde führte zu Drehorten für verschiedene Münster-Tatorte, die natürlich zugleich geschichtlich interessante Punkte in der Stadt darstellen und reichlich Anekdoten für eine kurzweilige Führung lieferten.
Gedenken an Pater Norbert
Am Nachmittag wurden die Chormitglieder von den Kapuzinerbrüdern in Werne zu einem Besuch erwartet. Br. Pirmin hat die Besucher aus Zell a. H. freudig empfangen. Aber die Brüder waren sehr traurig, der plötzliche Tod von Pater Norbert hat die Brüder schwer getroffen. Als Erstes erfuhr man Neues zum Stand zur Beerdigung, die in den kommenden Tagen stattfinden wird. Dann sang der Chor zum Gedenken und zu Ehren von Pater Norbert in der schönen Barockkirche einige Lieder, die er gerne gehört hat.
Ursprünglich wollten man am Wochenende mit ihm seine Goldene Profess und seinen 70. Geburtstag feiern. Der kleinen Gedenkfeier schloss sich eine Führung durch Kirche und Kloster an, ehe Br. Pirmin und Pater Richard vom Chor zum Abendessen in ein nahegelegenes Gasthaus eingeladen wurden. Beim Abschied wäre Br. Pirmin am liebsten mitgefahren. Er hat sich „wahnsinnig“ über den Besuch gefreut und bat darum, Grüße zu bestellen „an alle zwischen Prinzbach und Zuwald und zwischen Oberentersbach und Nordrach“, was hiermit gerne geschieht.
Heimfahrt durchs Sauerland
Die Heimfahrt ging quer durchs Sauerland, wo die meisten Teilnehmer noch nie waren. Umleitungen können auch den Horizont erweitern. Die letzte Station war Wetzlar, wo sich Johann Wolfgang Goethe im Alter von 23 Jahren in Charlotte Buff verliebte, die leider bereits verlobt war. In seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ verarbeitete er seine unglückliche Liebe zu dem 17-jährigen Mädchen und begründete damit seinen Ruhm als Dichter.
Nach einem geführten Rundgang und einem deftigen hessischen Mittagessen war man bereit für die Heimfahrt. Eine schöne Chorreise ging zu Ende.
Konzertvorbereitungen beginnen
Nun wird sich der Joy&FunChorus mit seinem Dirigenten Wolfram Dreher auf sein Konzert am 22. Dezember 2024 vorbereiten und auf die Einstimmung vor der Christmette am Hl. Abend.