Ferienkinder aus Zell und Biberach lernten Dudelsack, Nyckelharpa und über 30 Orff’sche Instrumente kennen. Im Pavillon des Zeller Stadtparks wurde eifrig musiziert.
Mit Spannung erwarteten die Kinder des Zelli- sowie des Biberstarken Ferienprogrammes – und bereits zum zweiten Mal in diesem Sommer – zusammen mit der Grundschulbetreuung, was es mit den exotischen Instrumenten auf sich haben könnte.
Während sich viele Teilnehmer an diesem musikalischen Programm recht gut vorstellen konnten was ein Dudelsack ist, war allen Kindern die Nyckelharpa kein Begriff.
Stefanie von Engelbrechten brachte beide Instrumente auf anschauliche Weise der gemütlichen Runde im Pavillon des Stadtparks in Zell näher. In einer kleinen Vorstellungsrunde konnten die Kinder zunächst Instrumente beschreiben, welche sie selbst bereits bespielen.
Mathias Joseph erläuterte kurz und knapp Informationen um Carl Heinrich Maria Orff und sein Lebenswerk. Ein spannendes Hörbeispiel veranschaulichte die Arbeit Orff’s, welcher neben seinen bekannten großen Werken pädagogische Konzepte zum vereinfachten Erlernen von Instrumenten verfasste. Gymnastik, Rhythmik, Musik & Tanz waren seine Themen.
Mit dem praktischen Musizieren ging es sodann weiter. Beinahe 30 Orff’sche Instrumente standen den Kindern zum Ausprobieren zur Verfügung. Aber auch ein sog. Regenmacher, eine selbstgebaute Gewittermaschine, eine Kokosnuss als Rassel oder Muscheln als Geräuschemacher begeisterten die Kinder für kurzweilige eineinhalb Stunden Musik im Park.
Die Kinder bekamen die Gelegenheit einzelne Instrumente vorzustellen oder gemeinsam zu erraten, um was für Teile es sich handeln könnte. Welches könnten denn die Zimbeln sein? Was für ein Geräusch erzeugt wohl eine Blechdose mit einer langen eingebauten Feder unten dran? Können Gewächse des Afrikanischen Affenbrotbaums tatsächlich dazu dienen als Instrument verwendet zu werden?
Bevor gemeinsam gesungen und musiziert werden konnte, erläuterte von Engelbrechten unterschiedliche Rhythmen und wie diese im gemeinsamen Spiel jeweils eingesetzt werden können. Begeistert bespielten die Kinder ihre jeweiligen Instrumente und wechselten dabei selbständig ab, um immer wieder neue Klangerlebnisse zu erfahren.
Jospeh begleitete bei den einstudierten Liedern an der Gitarre. Und jetzt wurde es spannend: erste Töne des Dudelsacks schallten durch den Park bevor das bekannte Lied „Scotland The Brave“ erklang. Schnell stimmten die Kinder mit den Orff-Instrumenten ein und zeigten in dieser spontanen Runde ausgezeichnete musikalische Teamarbeit.
Bei der Nyckelharpa, einer schwedischen mittelalterlichen Fiedel, war das Interesse groß. Das Instrument ist mit Saiten ausgestattet, welche direkt bespielt werden und auch Saiten, welche nur mitschwingen. Weiter wird mit Tasten jeweils die Tonhöhe mitbestimmt. Das wollten alle Kinder unbedingt einmal ganz nah und zum Anfassen begutachten, was von Engelbrechten jedem Kind geduldig ermöglichte. Nach weiteren gemeinsamen Liedern konnte das eindeutige Fazit der Kinder vernommen werden: „Bitte im nächsten Jahr wieder!“