Rund 600 Besucher strömten gestern Abend zur NoHocker-Party in den Stadtpark. Rockiger Sound in lauer Sommernacht.
Sommer, Sonne, gut aufgelegte Musiker und ein Publikum, das sich gerne mitnehmen ließ in den rockigen Sound des Abends – am Donnerstagabend stimmte alles bei der 2. Auflage des beliebten Events. Die Gäste strömten von allen Seiten auf die große Picknickwiese und richteten sich ein oder bevorzugten die Stehplätze bei der Bewirtung.
Nora Boschert vom Stadtmarketing begrüßte die Gäste. Sie machte aufmerksam auf die Aschenbecher zum Mitnehmen und begrüßte besonders die Fasendgemeinschaft Lohgass, die wieder die Bewirtung übernommen hat.
Drei Gruppen je Abend
Auf Nachfrage erklärte Nora Boschert, dass es mehr Anfragen von Gruppen für einen Auftritt als freie Termine gebe. Deswegen habe man im Unterschied zum letzten Jahr drei Musikgruppen pro Abend statt vorher zwei eingeplant. Die NoHocker-Partys haben sich zu einer beliebten Veranstaltung und Auftrittsmöglichkeit für Musiker entwickelt.
Dann ging es schon los mit der 1. Band des Abends: „The 2nd Brand“ aus Biberach eröffnete pünktlich die Party. Sie traten zum ersten Mal bei der NoHocker-Party auf und kamen mit ihren Cover-Rock-Songs gut an. Bei dem abwechslungsreichen Repertoire an Songs war für Fans verschiedener Musikrichtungen etwas geboten. Beim Klassiker „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd kam Stimmung auf. Bei „Let it be“ von den Beatles konnte man ins Träumen kommen. Deutsche Sprache gab es zu hören bei den Coversongs von Marius-Müller Westernhagen. Es musizierten Ralf Herrmann (Drums, Gesang), Andi Bachlmayr (E-Bass, Background Gesang), Jens Kastens (Lead Gitarre) und Thomas Vollmer (Gitarre, Gesang). Sie pflegten die Interaktion mit dem Publikum und wurden mit viel Beifall verabschiedet.
Virtuose Gitarrensolos
Ab 20 Uhr zeigten die drei Musiker von „Ironhorse“ aus Offenburg Electric-Power-Rock jeglicher Couleur. Besonders gefiel dem Publikum das virtuose Gitarrenspiel, oft als Solo in bester Rocktradition gespielt. Ergänzt von Bass und Schlagzeug und dem rauen Gesang sprang der Rockvirus auf die Zuhörer über und es wurde gerne dazu gegroovt. Das Besondere bei „Ironhorse“ sind die ausschließlich selbst komponierten Texte der englischsprachigen Songs, mal selbstironisch, mal sozialkritisch oder nachdenklich.
Die Band „Roots“ ebenfalls aus Offenburg haben ihre eigene Fangemeinde mitgebracht und überzeugten mit Bluesrock vom Feinsten. „Roots“ sind bekanntlich Wurzeln und zu den Wurzeln des Rock begab sich die Band bei den bekannten Blues-Klassikern „Purple Haze“, „Crossroads“ oder „Whole Lotta Love“. Sie stellten aber auch eigene Kompositionen vor oder interpretierten bekannte Rockstücke im unverkennbaren Roots-Stil. Besonders gefiel dem Publikum das bekannte „Born to be wild“ von ehemals Steppenwolf gesungen. Mit Zugaben und viel Applaus wurde die letzte Band vom Publikum verabschiedet.
Einseitig und laut
Unter den Zuhörern wurden auch kritische Stimmen laut: Mit dem ausschließlich auf Rockmusik ausgerichteten Abend sei das Programm zu einseitig gewesen. Und es war etlichen Besuchern schlichtweg zu laut. Gespräche der Besucher untereinander waren nur bei größerer räumlicher Distanz zur Bühne möglich. Kinder standen vor der Bühne und haben sich die Ohren zugehalten. Zum Ende der Party hatten sich die Reihen der Zuschauer schon deutlich gelichtet.