Am Vorabend des Patroziniums der Wallfahrtskirche wurde am Mittwochabend die traditionelle Marienandacht mit der Lichterprozession gefeiert. Pater Christoph, Pater Irenäus und Pfarrer Bonaventura Gerner gestalteten die feierliche Andacht.
Pater Christoph begrüßte die Kirchenbesucher und erklärte, dass Maria am folgenden Tag in den Himmel aufgenommen werde. Er wies darauf hin, dass sich die Gläubigen am Vorabend auf dieses Ereignis vorbereiten möchten.
In seiner Predigt erinnerte Pater Christoph daran, dass er und Pater Irenäus vor einem Jahr in Zell angekommen seien. Vieles sei immer noch neu; vieles hätten sie übernommen. Im Gegensatz zum Vorjahr habe Pfarrer Gerner diesmal bei der Andacht frei und könne sich ganz auf das Beten konzentrieren.
Pater Christoph ging auf den Text des Evangeliums ein. Er betonte, dass Maria stolz auf ihren Sohn Jesus sein konnte und sich ihre Hoffnungen erfüllten. Maria habe nach dem Wort Gottes gelebt. „Heute kann jeder Mensch wie Maria sein, wenn er das Wort Gottes lebt“, sagte Pater Christoph. Maria sei unser Vorbild, und wie sie Gottes Nähe gespürt habe, könnten auch wir diese Nähe erfahren. „Und wir dürfen glücklich sein“, ermunterte Pater Christoph seine Zuhörer. Maria sei ein Beispiel dafür, dass es trotz allem Leid, das sie durchgemacht habe, letztlich möglich sei, glücklich zu sein.
Pater Christoph erklärte, dass die Lichterprozession durch die Straßen ähnlich der Osternacht sei, bei der das Licht eine besondere Rolle spiele. Diese Nacht solle uns auf das Ereignis des nächsten Tages vorbereiten.
Er segnete die Kräuter, die am Altarraum standen, sowie die Kräuter der Teilnehmer in den Bänken. „Kräuter sind wie unser Glaube: bunt und lebendig“, sagte Pater Christoph.
Die Lichterprozession wurde von den Ministranten mit Kreuz und Flambeau angeführt, gefolgt von Priestern und Lektoren. Danach schloss sich die Gemeinde an. Die Prozession führte hinter der Wallfahrtskirche über die Brücke zur Hauptstraße und über die Lindenbrücke wieder zurück zur Wallfahrtskirche. Eine Abordnung der Musikkapelle Unterharmersbach unter der Leitung von Stefan Polap spielte die Kirchenlieder. Pater Christoph blieb bei der Kirche und sprach die Gebetstexte, die per Lautsprecher auch für die Prozessionsteilnehmer zu hören waren. Die Kerzen in den Händen der Gläubigen bildeten ein kleines Lichtermeer in der dunklen Nacht.
In der Kirche angekommen, sprach Lektorin Cäcilia Schnaiter einen Text über Maria als Kettenlöserin. Symbolisch könnten die Ketten in unserem Leben für Krankheit, Leid, Unfrieden stehen. Es gebe auch Ketten der Enttäuschung, Traurigkeit, Sünde und Schuld. „Maria kann unsere Ketten lösen“, sagte Cäcilia Schnaiter.
Am Ende der Feier erteilte Pater Christoph den eucharistischen Segen. Anschließend wandte er sich nochmals mit Dankesworten an die Gemeinde. Es gebe viele Hände, die mithelfen und mitdenken, um den großen Wallfahrtstag sowie die Feier am Vorabend vorzubereiten und durchzuführen. „Wir sind dankbar dafür, es läuft einfach“, stellte er fest.