Musikschul-Zweigstelle benötigt nicht alle Räume in der Alten Kanzlei. Eine flexible Nutzung ist für andere Zwecke möglich. Beschlüsse des Zeller Gemeinderats.
Noch in diesem Jahr wird die Musikschule von Unterharmersbach in die Alte Kanzlei umziehen. Der detaillierte Belegungsplan für die Räume ist nun ausgearbeitet und die Stadtverwaltung kann mit der Musikschul-Zweigstelle den Nutzungsvertrag abschließen. Insgesamt stehen der Musikschule auf drei Stockwerken eine ganze Reihe von Räumen mit rund 265 Quadratmetern Gesamtfläche zur Verfügung.
Einige Räume im ersten Obergeschoss werden von der Musikschule nicht benötigt. Ebenso das Dachgeschoss, in dem Keramikprodukte gelagert sind. Die Gesamtfläche dieser Räume beträgt weitere 111 Quadratmeter. Der ehemalige Lesesaal im Erdgeschoss wird von der Musikschule nur donnerstags für die musikalische Früherziehung benötigt. Hier ist bei Bedarf eine flexible Nutzung möglich.
Gemeinderat Stefan Polap berichtet aus seinem Unterrichtsalltag, dass die Einteilung der Unterrichtsstunden sehr schwierig sei und bat darum möglichst wenig Ausweichräume einzuteilen. Auch bei der musikalischen Früherziehung im Leseraum werde viel Material benötigt und für das Spielen werde der Boden mit einem großen Teppich abgedeckt.
Ein Thema waren bei der Aussprache im Gemeinderat die Nebenkosten. Möglicherweise könne mit einem Bonus-Malus-System ein Anreiz dafür geschaffen werden, dass Heizung und Licht nicht unnötig an sind. Gemeinderat Stefan Kornmeier regte an, smarte Raumthermostate einzubauen. Einig war man sich im Gremium, dass die Nebenkosten nicht unnötig hoch ausfallen dürfen.
Die Stadt Zell stellt die Räume für die Musikschul-Zweigstelle mietfrei zur Verfügung. „Diese Unterstützung zeigt, dass die Förderung der Musik einen hohen Stellenwert einnimmt“, stellte Bürgermeister Günter Pfundstein fest. Das Raumnutzungskonzept sei für alle Beteiligten eine gute Lösung. Der Gemeinderat verabschiedete die Planung einstimmig.
Neue Klassenraumtüren im Bildungszentrum
Im Bildungszentrum Ritter von Buß werden 29 Klassenraum türen sowie zwei Türen in die WCs im Erdgeschoss erneuert. Den Zuschlag für den Auf- trag erteilte der Gemeinderat der Firma Kreativ-Schreinerei Daniel Fehrenbacher aus Seelbach zum Preis von 84.783 Euro. Im Jahr 2024 werden Türen im Auftragswert von 70.000 Euro eingebaut. Die restlichen Türen werden im Jahr 2025 montiert. So vermeidet die Stadt Zell überplanmäßige Ausgaben im Haushalt.
Beitritt zum Atemschutzpool der Feuerwehr Offenburg
Die Freiwillige Feuerwehr Zell tritt dem Atemschutzpool der Feuerwehr Offenburg bei. Die Kosten belaufen sich auf 15.000 Euro jährlich. Der Gemeinderat ermächtigte die Verwaltung einstimmig, mit der Stadt Offenburg die Verträge zu unterzeichnen. Der Atemschutzpool übernimmt den Kauf und die Wartung und sorgt dafür, dass im Ernstfall immer genügend Atemschutzgeräte zur Verfügung stehen. Die Feuerwehr Zell verfügt aktuell über 19 Normaldruckgeräte.
Bereits beim Kronen-Brand hat Offenburg der Zeller Feuerwehr ausgeholfen. „Alle Geräte kamen zum Einsatz und muss ten danach zwei bis drei Tage gewartet werden“, informierte Kommandant Florian Lehmann. Mit dem Beitritt zum Atemschutzpool werde das Ehrenamt und der Betriebshof der Stadt entlastet, ergänzte Bürgermeister Pfundstein.
Ein herzliches Dankeschön sprach Florian Lehmann den beiden Feuerwehrmännern Siegfried Lehmann und Thomas Burger aus, die jahrelang ehrenamtlich die Wartung der Atemschutzgeräte übernommen haben.
Abwassergemeinschaft erhält 6400 Euro
Bereits im Jahr 2013 hat die Abwassergemeinschaft Oberentersbach die Abwasserleitung gebaut und in diesem Zug auf einer Länge von 1600 Metern auch Leerrohre für die Breitbandversorgung mitverlegt. Das Rohrmaterial wurde seitens der Stadt Zell zur Verfügung gestellt. Für das Mitverlegen wurde damals mit den Vertretern der Abwassergemeinschaft keine Regelung getroffen.
Nun kommt es zu einer nachträglichen Aufwandsentschädigung. Die Verwaltung legte dem Gemeinderat zwei Berechnungsmethoden vor. Letztlich entschied sich das Gremium mehrheitlich dafür, der Abwassergemeinschaft eine Zahlung in Höhe von 6400 Euro zu leisten.
Zuvor war es im Gremium zu einer längeren Diskussion gekommen. Dabei stand unter anderem die Frage im Raum, ob die Sache nicht verjährt ist. Kritik gab es von Gemeinderat Ludwig Schütze, der einen klar formulierten Antrag vermisste und eine möglich Zahlung erst im Jahr 2025 sah. Sein Antrag fand keine Mehrheit. Auch der Antrag von Armin Reber wurde abgelehnt. Er vertrat den Standpunkt, dass die Oberentersbacher das Leerrohr zu ihrem eigenen Nutzen mitverlegt haben und dass die Kosten nun nicht der Allgemeinheit aufgebürdet werden könnten.
Auf Anfrage von Gemeinderat Thomas Hoog erklärte Rechnungsamtsleiter Thomas Seeger, dass das Leerrohr nun für die Haupttrasse der Breitbandversorgung genutzt werden könne und in vollem Umfang Teil der aktuellen Planungen ist.
„Fakt ist, dass die Leitungen liegen“, stellte Gemeinderat Hannes Grafmüler fest und auch die Gemeinderäte Arthur Göhl und Max Bergsträsser waren der Ansicht, dass die Mitglieder der Abwassergemeinschaft in Vorleistung getreten sind. Eine deutliche Ratsmehrheit schloss sich dieser Ansicht an.
Mehr Geld für die Gemeinde- und Ortschaftsräte
Die Stadt Zell erhöht die Entschädigung für ehrenamtliche Tätigkeit. Zuletzt wurden die Beträge im Jahr 2016 angepasst. In der Satzung sind Aufwandsentschädigungen für Gemeinde-, Ortschafts- und Jugendgemeinderäte, Ortsvorsteher, ehrenamtliche Bürgermeister-Stellvertreter sowie sonsti- ge ehrenamtlich Tätige geregelt.
Für ehrenamtliche Tätigkeiten von bis zu zwei Stunden werden statt bisher 10 künftig 15 Euro ausbezahlt, für bis zu vier Stunden gibt es künftig 30 (bisher 20) Euro. Der Tageshöchstsatz beträgt 100 Euro. Das Sitzungsgeld für Gemeinde- und Ortschaftsräte wird von 12 auf 15 Euro erhöht. Erhöht werden auch die jährlichen Grundbeträge.
Die Sitzungsvorlage wurde ohne weitere Diskussion vom Gemeinderat mehrheitlich befürwortet. Kurz vor den bevorstehenden Kommunalwahlen lässt sich die Stadt Zell das ehrenamtliche Engagement nun mehr kosten.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.