Alle eingesetzten Jugendspieler erfolgreich. Drei Runden vor Saisonende Klassenerhalt gesichert.
die erste und zweite Zeller Schachmannschaft galt es in der 6. Runde der laufenden Saison ihre Mannschaftskämpfe zu gewinnen, um schon drei Runden vor Saisonende den Klassenerhalt gesichert zu haben. Erfahrung sammeln war die Priorität für Zell 3 beim Spiel in Hofstetten. Dass dabei noch ein deutlicher Sieg gelang, freute nicht nur Mannschaftsführer Wolfgang Niederberger.
Bereichsliga
Zell I – Ohlsbach I 6:2
Gegen den Tabellennachbarn erwarteten die Zeller eigentlich einen anspruchsvollen Wettkampf. Beide Mannschaften halten sich in der sicheren Tabellenmitte auf, eine unerwartete Niederlage würde jedoch wieder etwas Abstiegsangst aufkommen lassen. Überraschenderweise fielen die Entscheidungen an Brett 1 (Kurt Jäger) und 2 (Jürgen Gißler) recht schnell – und zwar ohne viel Figurenbewegung: man einigte sich jeweils auf Remis. Das Wort Mannschaftsremis fiel dann auch schnell, aber Teamchef Michael Vollmer wollte unbedingt wieder mal einen Sieg. Auch an den hinteren Brettern fühlten sich die Zeller überlegen. So konnte Eugen Schmidt (8) einen Angriff hinter die feindliche Bauernlinie bringen und den König scheuchen. Kaum später gingen die Zeller in Führung. Auch Ho In Lee (7) bekam seinen Gegner schnell in den Griff, auch wenn er dabei vorsichtig zu Werke ging. Trotzdem kam es zu einem Schlagabtausch, bei dem Lee die Oberhand behielt. Thomas Gißler (4) hatte eine wilde Stellung auf das Brett gezaubert. Zeitweise wusste weder Freund noch Feind, wie das Spiel enden würde. Gegenseitige Mattangriffe, Figurendrohungen und andere taktische Mittel wurden nicht zu sparsam eingesetzt. Am Ende konnte Gißler seinen Angriff auf den König erfolgreich beenden, die Zeller führten deutlich. Nun kam Vollmers (5) große Stunde. Ein Angriffszug führte zu einer Parade seines Gegners, der sogleich ein Remisangebot machte. Vollmer konnte dem nicht widerstehen. Vorstand Wilhelm Eble (6) spielte sicher und ruhig, verbesserte seine Position kontinuierlich. Seine Springer trabten mal gemütlich übers Feld, mal machten sie auf taktischer Position eine kleine Pause, dann ging es wieder im Schritt weiter. Sein Gegner sah überdies die Gefahr nicht kommen. Ebles Turm kam auf die Grundreihe und bot Schach. Der Ohlsbacher König versteckte sich hinter seinem Springer, wodurch dieser gefesselt wurde. Nun sprang ein Eble-Springer ebenfalls auf die Grundreihe und fing an, den König zu hetzen. Derselbe verließ seine Stellung und geriet nun in die Schusslinie der Dame. Plötzlich waren alle Figuren auf der Jagd. Eine unerwartete aber unverteidigbare Springergabel beendete die Partie. Eigentlich sollte die letzte noch laufende Partie von Stefan Rechlin (3) ebenfalls remis enden: beide Parteien waren materiell gleich stark und auch die Stellung ziemlich ausgeglichen. Aber sie wollten es wissen. Das Spiel wogte hin und her. Kleine, eventuell auch größere Vorteile wechselten die Seiten. Am Ende wurde die komplette Spielzeit ausgeschöpft. Der Abtausch des restlichen Materials besiegelte dann aber doch die Punkteteilung. Der Zeller Sieg war auch in der Höhe nicht unverdient. Warum die Ohlsbacher Spitzenbretter nicht doch den Kampf gesucht haben, blieb unklar. Zell hat nun mit dem Abstieg kaum mehr was zu tun und auch die Ohlsbacher müssen sich trotz des schwereren Restprogramms mit einem ausgeglichenem Punktekonto keine Sorgen machen, wenn sie Bräunlingen nicht unterschätzen.
Bezirksliga
Zell II – Appenweier III 5:3
Nach der deutlichen 6:2 Niederlage in der 5. Runde gegen Appenweier II blitzten Revanchegelüste in den Augen der Zeller Spieler. Da gab es etwas gutzumachen. Bei der ersten Bestandsaufnahme nach zwei Stunden sah Mannschaftsführer Benny Piskadlo sein Team wie erhofft im Vorteil. Es war mit dem Remis von Heinrich Kotzott an Brett 3 zwar erst eine Partie entschieden, aber an den restlichen Brettern gab es eher Gewinn statt Verlustchancen. Selbst als Felix Fernandez (2) mit einem Figureneinsteller die Partie verschenkte, konnte man optimistisch bleiben, denn an den Brettern 7 und 8 schickten sich Peter Baumann und Maxim Klassen an, ihre großen Materialvorteile zu verwerten. Baumann hatte mit aggressivem Spiel schon in der Eröffnung Material gewonnen und Klassen erdrückte seinen Gegner mit einem sehenswerten Bauernvormarsch. Spielstand 2,5:1,5. Noch einmal gelang Appenweier der Ausgleich als Juan Garcia (5) den gegnerischen Angriff nicht aufhalten konnte.
Mit drei vorrückenden Freibauern brachte kurze Zeit später Timo Müller einer der fleißigsten Punktesammler der Mannschaft die Zeller wieder in Führung. 3,5:2,5. Gespielt wurde noch an Brett eins (Stefan Gießler) und vier. (Piskadlo) Während es am Spitzenbrett nach Remis „roch“, worauf sich beide Spieler auch kurz darauf einigten, hätte Piskadlo die Stellungsvorteile auf seiner Seite. Gegen seinen in die Defensive gedrängten Gegner rückten seine Streitkräfte erfolgreich vor und sicherten den fünften entscheidenden Punkt.
Kreisklasse A
Hofstetten II – Zell III 1:3
In guter Besetzung – aber leider nicht vollständig – fuhr die Zeller Jugend nach Hofstetten. Die Liga dient vorwiegend dem Erfahrungsgewinn der Nachwuchsmannschaften, auch wenn alte Hasen mit von der Partie sind.
Wolfgang Niederberger besetzte das Spitzenbrett und traf dabei auf den altbekannten Dieter Ruf. An Brett 4 spielte Philipp Eble zunächst noch etwas unkonventionell. Sein Gegner hatte ebenfalls noch nicht allzu viel Spielpraxis, so dass einige Wendungen zu Stande kamen, die so nicht zu vermuten war. Am Ende gewann Eble durch Figurengewinn. Lukas Keller (3) spielte hingegen deutlich routinierter und baute seine Vorteile kontinuierlich aus. Beim großen Abtausch in der Mittelspielphase konnte er Figurengewinne realisieren, die den weiteren Gewinnweg stark abkürzten. Bastian Franze (2) war seinem Gegner an Erfahrung ebenfalls um einiges voraus. Dennoch waren nicht alle Züge aus dem Lehrbuch. Letztlich muss man aber nicht das Lehrbuch überzeugen, sondern den Gegner – und dies gelang. Beim Stand von 0:3 für Zell musste Wolfgang einen tückischen Angriff abwehren. Dabei kamen die Drohungen von zwei Seiten. Leider gelang ihm die Abwehr nicht und er musste den Verlust der Dame befürchten – er gab rechtzeitig auf.
In der A-Klasse steht nur noch eine Partie aus. In der Tabelle machen Seelbach und Ohlsbach die Spitzenplätze unter sich aus. Die anderen Mannschaften sind dicht beisammen.