Zeller Fußballverein zieht Bilanz: Abstieg aus der Bezirksliga für die 1. Mannschaft, 3. Platz in der Verbandsliga für die Frauen-Mannschaften, 200 Kinder und Jugendliche spielen im Verein



Der ZFV-Vorsitzende Christian Pristl hatte bei der Mitgliederversammlung am Freitagabend im Vereinsheim an der Jahnstraße auch eine positive Botschaft dabei: Alle sechs Vorstandsmitglieder, die dieses Jahr zur Wahl standen, haben ihre Ämter behalten und ein Rückkehrer konnte zusätzlich wieder gewonnen werden. Die Mitgliederzahlen steigen und der Verein steht auf einer soliden finanziellen Basis.
Fußballer trainieren jetzt fleißiger
In seinem ausführlichen Bericht ging der Vorsitzende Pristl zunächst auf die sportliche Situation ein. Die 1. Mannschaft hatte nach dem Abgang einiger erfahrener Spieler eine schwierige Vorrunde. Der Verein konnte den Aktiven mit Unterstützung einiger Sponsoren ein dreitägiges Trainingslager in Freiburg ermöglichen. Nach den Niederlagen in der Rückrunde wurde die sportliche Verantwortung neu geordnet und es konnten einige Punkte gesammelt werden. Doch 25 erzielte Punkte reichten nicht aus und es folgte der bittere Abstieg aus der Bezirksliga. Eines hat die Veränderung auf der Trainerposition aber doch gebracht: Der Trainingsbesuch wurde deutlich gesteigert und lässt auf bessere Ergebnisse in der nächsten Saison hoffen. Das Trainergespann Fabian Herrmann und Nachwuchstrainer Alexander Keil bilden das Trainerduo für die 1. Mannschaft.
Frauen überzeugen weiter
Die Frauen-Mannschaften spielten erfolgreiche Runden und erreichten einen hervorragenden 3. Platz, dies sowohl in der Heim-, in der Auswärts- und in der Schlusstabelle. Nach vier Jahren erfolgreicher Tätigkeit hat ihr Trainer Georg Forscht diese beendet und Abu Berisha folgt auf der Position nach. Waldemar Porsch wird Trainer der 2. Mannschaft. Die 2. SG-Mannschaft erzielte nach einem 2. Platz in der Vorsaison nun einen achtbaren 4. Tabellenplatz.
ZFV wird digitaler
Außerdem fasste Christian Pristl die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Vereinsjubiläum zusammen. Er betonte, dass dabei zugleich 35-Jahre Frauen-Fußball beim ZFV gefeiert wurde. „Der ZFV, seine Mitglieder und alle Beteiligten können selbstbewusst und stolz auf die Jubiläumsfeierlichkeiten zurückblicken“, erklärte Pristl.
Es gibt eine neue Mitgliederverwaltungssoftware und die Stadionzeitschrift „Badwald echo „ist nun auch digital erhältlich (über einen QR-Code auf das Handy zu laden). Die Mitgliederzahlen steigen kontinuierlich und zum Stichtag 8. September 2023 hat der Verein 620 Mitglieder. Im letzten Jahr ist die neue Webseite live gegangen. Hunderte Menschen folgen ihr über Instagram und Facebook.
Der ZFV und der Strom
Die Erneuerung des Kälteaggregats für den Kühlraum steht an. Nach wie vor ist die Südfassade des Vereinsheims nicht fertig. Die Umstellung der Flutlichtanlage auf LED hängt von den aktuellen Energiepreisen ab. Eine Photovoltaikanlage auf dem Clubheim/Sozialgebäude ist ebenso geplant wie eine Pergola/Überdachung des Vorplatzes vor den Umkleidekabinen.
Der Sportplatz wird zu eng
Die Betreuung und Unterhaltung der Gebäude und des Sportgeländes ist eine ständige Herausforderung. Pristl machte deutlich: „Grundstücke und Gebäude des Clubheims, das Sozialgebäude und die Tribüne sind Vereinseigentum. Der Sportplatz und die Stehränge sind Eigentum der Stadt Zell.“ Mit den verfügbaren Trainingsmöglichkeiten stößt der Verein immer mehr an seine Grenzen. Mannschaften müssen sich beim Training das Spielfeld teilen. Auch die gemeinsame Nutzung der Sportplätze an der Gasselhalde läuft nicht problemlos, bedauert Pristl die schon länger andauernde Situation des Platzmangels. Die Nutzung des Kleinspielfeldes hinter der Tribüne ist andiskutiert, erfolgte aber nur einmal. Es wurden zwei bewegliche Tore angeschafft.
Verein wächst weiter
„Mit mehr als 600 Mitgliedern und einer mehr als hundertjährigen Tradition hat der Verein einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt Zell“, betonte Pristl. Nach wie vor sei der ZFV einer der großen und traditionsreichsten örtlichen Vereine, Tendenz nach wie vor wachsend. „Etwa 200 Kinder spielen inzwischen aktiv in unseren Mannschaften. Die Aufgabe, diese Kinder zu betreuen ist in ihrem Umfang und in der dahinterstehenden Verantwortung nicht zu unterschätzen“, machte Pristl deutlich.
Jungendtrainer, Betreuer und Fahrer händeringend gesucht
Die größte Herausforderung, die der Verein zurzeit zu bewältigen hat, ist die Suche nach Trainern. Jugendtrainer werden in allen Bereichen gesucht, ebenso Betreuer und Fahrer. Gebraucht werden Mitarbeiter im Bereich Berichterstattung für die Presse, Mitarbeit bei der Stadionzeitung und ein Hausmeister am Badwaldstadion und für die Pflege der Außenanlagen. „Ich appelliere an alle Vereinsmitglieder, Freunde, Eltern und Fans des ZFV, den Verein auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen und bei der Suche behilflich zu sein.“
Trainingsbetrieb für die Jugend steht auf der Kippe
Auf die schwierige personelle Situation ging auch Jugendleiter Gaetano Nocerino in seinem Bericht ein. „Sollte es so bleiben, können wir für die nächste Saison weder den Spielbetrieb noch den Trainingsbetrieb sicherstellen. Wir müssten Training oder Spiele absagen, wenn wir keine Trainer finden“, machte Nocerino den Ernst der Lage deutlich. Er berichtete von den sportlichen Ereignissen der einzelnen Juniorenmannschaften im Detail und die Spielergemeinschaften mit den Nachbarvereinen. In den Sommerferien beteiligten sich die Jugendabteilung am Kinderferienprogramm der Grundschulkinder.
Den Bericht der Frauenabteilung legte Saskia Schmidt vor. Für die Altherrenabteilung, die in einer sportlich erfolgreichen Spielergemeinschaft mit dem FV Unterharmersbach spielen, berichtete Michael Harter. Sie haben den Bezirkspokal gewonnen und sich dadurch für den Verbandspokal qualifiziert.
Den Finanzbericht legte Raphael Schwendemann vor. Der Verein ist finanziell solide aufgestellt. Die Kassenprüfer Sandra Armbruster und Helmut Körnle bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung.
Auch der Bürgermeister war mal Trainer
Günter Pfundstein nahm die Entlastung der Vorstandschaft vor. „Wenn man die Zahlen hört, ist das hier schon ein kleines Unternehmen, das verwaltet wird. 620 Mitglieder und so viel Engagement – das ist beeindruckend.“ Er appellierte an die Anwesenden, Trainer zu werden. Es gebe einem selber viel zurück, wenn man diese Tätigkeit ausübt „Ich habe es selber gemacht und so erlebt“, warb Pfundstein ausdrücklich für dieses Ehrenamt.
Vorstand macht weiter
Der ZFV hat bei seiner Generalversammlung den Vorstand gewählt. Für weitere zwei Jahre wurden in ihren Ämtern bestätigt: Raphael Schwendemann (Finanzen), Volker Pristl (Beisitzer), Tom Burger (Beisitzer), Thiemo Lott (Beisitzer), Alex Buchmiller (Schriftführer) und Christian Pristl (1. Vorsitzender). Sandro Leopold wird als Online-Medien-Beauftragter die Vorstandschaft ergänzend verstärken und wurde ebenfalls einstimmig gewählt.
Ehrungen für bis zu 70 Jahre Mitgliedschaft im ZFV
„Wenn man die Liste anguckt und die Anzahl der Jahre der Jubilare, wird deutlich, welch lange Tradition der Verein hat“, erklärte der Vorsitzende Christian Pristl im Rahmen der jüngsten Mitgliederversammlung des ZFV.
Für die längste Mitgliedschaft im Verein am Freitagabend wurde Hermann Göhring in Abwesenheit geehrt. Seit 70 Jahren sind Siegfried Benz und Siegfried Patschkowski als Fußballfans ihrem Verein treu. Dafür gab es den Beifall der Vereinskameraden. Für 65 Jahre Vereinstreue wurden Hans Burger und Heinz Willmann geehrt. Urkunde und Präsent erhielt Hans-Peter Wagner für 60 Jahre Mitgliedschaft. Seit 50 Jahren dabei sind Rudolf Bonert, Albert Braun und Günter Pfundstein. Die Ehrung für 40 Jahre Vereinstreue erhielten Steffen Auer, Andreas Damm, Mathias Damm, Ralf Kornmayer und Jochen Sapparth. Sieben Personen wurden für 25 Jahre im Fußballverein geehrt: Antonia Baumgärtner, Karl-Heinz Dörrie, Josef Falk, Tim Körnle, Harald Lerch und David Schwarz.
Mit dem traditionellen Vereinslied „Wer hat die Welt so schön gemacht, wer hat das Fußballspiel erdacht…“ ging die Generalversammlung zu Ende und es war Zeit für Begegnung und Gespräch.