Das Lions-Präsidenten-Team Jutta Gnädig und Christian Bruder luden ihre Mitglieder zum Besuch der Illenau in Achern ein.
Die Illenau ist ein markanter Gebäudekomplex in Achern, der im Jahre 1842 im Auftrag des Großherzogs Karl Leopold I. Friedrich von Baden als Heil- und Pflegeanstalt errichtet wurde. Der Arzt Dr. Christian Roller war von 1842 bis 1879 erster Direktor der Anstalt. Seine große Leistung war die konsequente Umsetzung seiner Vorstellung einer modernen Irrenanstalt. Die Errichtung der Illenau erfolgte nach seiner Idee der Isolierung der Kranken, aber nicht der Verbannung aus der Gesellschaft.
Die Anstalt, in der zeitweise auch der Haslacher Maler Carl Sandhaas und der Pfarrer und Schriftsteller Heinrich Hansjakob behandelt wurden, war bis 1940 in Betrieb und wurde dann von den Nationalsozialisten im Rahmen der „Aktion T4“ aufgelöst. Von den rund 700 Patienten wurden ca. 250 mit Sammeltransporten nacheinander in mehrere andere Einrichtungen verlegt, um ihre Spuren zu verwischen und dann in Grafeneck zu ermorden.
Nach dem Kriegsende diente die Anlage den Franzosen als Kaserne. Nach dem Abzug der Franzosen erwarb die Stadt Achern das Areal. Seit 2009 nutzt die Stadt Achern nach und nach einen Großteil der Gebäude für ihre Verwaltung.
Der 2004 neu formierte „Förderkreis Forum Illenau“ richtete im Arkadenbau ein Museum mit Bistro ein. Frau Dr. Francoise Laspeyres informierte die Lions Mitglieder über die bewegte Geschichte der Illenau, die frühere und derzeitige Nutzung der Gebäude und schilderte insbesondere das bedrückende Schicksal der Patienten während der Zeit der Nationalsozialisten.