Schweren Schrittes schleppte sich nach Mitternacht der Trauerzug durch das Zeller Narrenstädtle. Noch schwerer war die Last des dahinsiechenden Narros auf der Totenbahre, der von den Narrenräten auf den Schultern zu seiner letzten Ruhestätte beim Storchenturm getragen wurde. Groß war das Heulen der eisernen Närrinnen und Narren, die das schier Unfassbare nicht fassen konnten.




Am Storchenturm läutete hell und unerbittlich die Totenglocke. Der Sargdeckel öffnete sich und der Sarg verschwand in der Finsternis des Aschermittwochs. Da blieb Zunftmeister Clemens Halter nur noch die Aufgabe als Zeremonienmeister, das Ende der Zeller Fasend 2023 zu verkünden. „Hoorig war sie, die Zeller Katz“, schallte es über den Kanzleiplatz.
Die vereinte Trauerkapelle der letzten Zeller Fasendmusiker, angeführt von Georg Heitzmann, begleitete die Narrobeerdigung. Mal klang der Zeller Narrenmarsch schräg und verbogen, mal kamen wieder klare Töne aus den Instrumenten. Und dann schmetterten sie doch noch voller Freude „Zeller Fasend ist schön“ und die versammelten Trauergäste stimmten nochmals lautstark mit ein.
Unter die Trauer mischte sich die Vorfreude und auch die sichere Erkenntnis, dass die Zeller nach zweijährigen Turbulenzen das Fasendfeiern nicht verlernt haben. Viele neue Kapitel in bunten Zeilen wurden von der Narrenzunft, den Gemeinschaften, den Narroträgern, den Fasendmusikern und vielen närrischen Gästen geschrieben: „Schön war sie, die Zeller Fasend 2023!“