Zahlreiche Besucher sind am Sonntagmittag zu der Matinee in der Galerie ARTHUS gekommen. Damit endet die Ausstellung »Winter-Blues« mit Werken von Elvira Bach, Thomas Baumgärtel, Berenice Darrer, Heiner Meyer, Anton Petz, THITZ, Andreas Weische und Ralf Klement.


»Ich bin überrascht, so zahlreiche Besucher heute begrüßen zu dürfen. Das ist mir eine große Freude«, sagte Galerist Bertin Gentges in seiner Begrüßung. Mit einem Schmunzeln begrüßte er »seine Lieblingsministerin Marion Gentges, die Zeit gefunden hat, jetzt hier zu sein«. Lachend erwiderte sie »manchmal wohne ich schon noch hier.«
Bertin Gentges stellte die Kleinskulpturen des Künstlers Karl-Henning Seemann vor, die er kurzfristig in die Ausstellung aufgenommen hat. Karl-Henning Seemann ist im Januar 2023 gestorben. Der Bildhauer war vor allem für seine Großplastiken bekannt, die Gentges in Kleinformat zeigt.
Mit der Banane die ganze Welt geklärt
Dr. Friedhelm Häring ist als versierter Kunstkenner dem interessierten Publikum der Galerie ARTHUS bestens bekannt. In einer für ihn typischen humorvollen und launigen Ansprache stellte er die Künstler und ihre Werke vor. »Besonders stolz bin ich auf die Werke des Bananen-Sprayers Thomas Baumgärtel«, erklärte Häring. Baumgärtel ist der bekannteste Vertreter der German Urban Pop Art von heute und hat die Banane ideenreich in allen Variationen in seine Kunstwerke integriert. Häring berichtete, dass Baumgärtel überall, wo er hingereist ist, seine Banane aufgesprüht hat. »Mit seiner Banane hat er die ganze Welt geklärt und sie auch für klare politische Botschaften benutzt«, sagte Häring.
Den Künstler Anton Petz beschreibt Häring als einen Kreativen, der den Menschen in Räumen, als Masse oder als Einzelperson darstellt. Seine Werke in der Galerie fallen durch die leuchtenden Farben der Bilder auf, die Personen sind nicht zu erkennen, denn darum geht es Petz nicht: Er sieht den Menschen als Teil der Gesellschaft und lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Verhalten der Menschen in der Gruppe oder alleine.
Der Künstler Ralf Klement widmet sich der gegenständlichen Kunst. Mit seinen Motorsägen-Holzschnitzereien verwandelt er Gebrauchsgegenstände oder Gemüse/ Blumen zu magischen Objekten. In der Galerie ARTHUS sind u.a. die »Roten Rüben« von ihm aufgestellt. »Ich habe mir 20 rote Rüben daheim aufgestellt«, berichtete Häring. In der Multiplikation des Einzelobjekts könne wieder Masse entstehen und zu einem surrealistischen Objekt werden, zeigte sich Häring begeistert.
Kunst auf Einkaufstüten
Ein besonderes Merkmal hat sich der Künstler THITZ ausgesucht: Er malt auf Einkaufstüten als Symbol für den Konsum und stellt darauf das bunte Leben bekannter Metropolen dar. »Der Konsum zerwühlt die Erde«, wagte Häring eine provokante Aussage. Dem Künstler THITZ gelinge eine Alternative mit einem aufmerksamen, kritischen Blick auf die Konsumgesellschaft.
Zuletzt widmete er sich dem Künstler Heiner Meyer, der sich ebenfalls kritisch mit dem Konsum sowie der Alltags- und Kinowelt auseinandersetzt. In seiner Pop Art-Kunst verbindet er die Welt des Konsums mit der des Surrealismus. Häring wies darauf hin, dass die Werke dieses Künstlers im März in der Kunsthalle Messmer in Riegel zu sehen sind.
Die Galerie ARTHUS hat geöffnet Mittwoch bis Freitag von 13 bis 17 Uhr und samstags von 12 bis 15 Uhr sowie nach Vereinbarung. Informationen gibt es auch unter www.arthus-kunstgalerie.de.