Ein völlig unerwarteter Blitzsieg gelang der zweiten Zeller Schachmannschaft gegen den direkten Konkurrenten Neumühl III im Abstiegskampf. Unerwartet deshalb weil Mannschaftsführer Peter Baumann zahlreiche Stammspieler nicht zur Verfügung standen und deshalb lange offen war, ob die Mannschaft überhaupt vollständig besetzt antreten kann.
Bezirksliga:
Zell II – Neumühl III 5,5:2,5
Schließlich gelang es Baumann doch noch, die Mannschaft zu komplettieren und den Kampf mit acht Mann aufzunehmen. Da in der Hauptsache Spieler im vorderen Mannschaftsteil ausgefallen waren, fanden sich die meisten der Zeller in Brett-Regionen, in welchen sie unter normalen Umständen nicht spielen. Die Besetzung Heinrich Kotzott, Timo Müller und Peter Baumann an den drei Spitzenbrettern gab es noch nie, und auch Hans Burger (4) und Wolfgang Niederberger (5) agierten in der Mittelachse weiter vorne, als sie das normalerweise tun. Die Neumühler hatten im Schnitt eine um hundert Punkte höhere Wertungszahl. Einzig der trainingsfleißigste und aufstrebende Ho In Lee (6) ging als Favorit in sein Spiel. Bei Bastian Franze (7) war alles offen, während den zweiten Zeller Jugendlichen – Maxim Klassen an Brett 8 – eine schwere Aufgabe erwartete. Sein Gegenüber war mit einem Plus von 300 Wertungspunkten deutlicher Favorit.
Der Mannschaftskampf begann und nahm zunächst den Verlauf, welchen man erhofft hatte. Ho In Lee siegte in Rekordzeit und brachte Zell damit in Führung, was alleine natürlich für den Ausgang des Mannschaftskampfes noch keine Bedeutung hatte. Doch zwischenzeitlich hatte Baumann eine Figur gewonnen und zwang seinen Gegner durch weiteren Abtausch zuerst in ein hoffnungsloses Turmendspiel und dann zur Aufgabe der Partie. 2:0.
Nun durfte langsam an eine Überraschung gedacht werden. Wie steht‘s bei den anderen? Prüfend beäugte Baumann die noch laufenden sechs Partien und sah nur bei Niederberger Nachteile. Neumühl gelang auch kurze Zeit später durch den Sieg an diesem Brett der Anschluss. 2:1.
Zwei wichtige Unentschieden lieferten dann Burger und Franze. 3:2.
Der Mannschaftssieg war nun greifbar nah, denn Müller und auch Klassen standen klar besser, und Kotzott am Spitzenbrett hielt die Partie in Remisbreite.
Müller gelang dann rasch der dritte Zeller Sieg. 4:2. Und an Brett 8 stand Klassen, der zweite Zeller Jugendliche, vor dem Gewinn einer von ihm gut geführten Partie. Seine komplette Streitmacht stand mit schwerem Geschütz vor des Gegners Gemäuer und nahm kurze Zeit später den gegnerischen König gefangen. Beim Stande von 5:2 einigte sich Kotzott mit seinem Gegenüber am Spitzenbrett auf Unentschieden. 5;5:2,5.
Besonders hervorzuheben laut Mannschaftsführer Baumann sind die Leistungen der beiden Jugendlichen Lee und Klassen. Lee für die blitzartige Bestätigung seiner Favoritenrolle, wodurch Zell früh in Führung ging. Bei Klassen war, so Baumann, bemerkenswert, dass er sich in seiner gut geführten Angriffspartie nicht vom Weg abbringen ließ. Die Jugendbetreuer Niederberger und Baumann waren stolz auf Ihre Schützlinge und freuten sich mit ihnen. Mit Tim Rissler steht ein weiterer Kandidat zum Einsatz bereit, sodass die Personalnot hoffentlich bald ein Ende hat.
Bereichsliga:
Zell I – Schwarze Pumpe Freiburg 3:5
Endlich konnte die erste Mannschaft des Zeller Schachclubs in Bestbesetzung antreten. In Anbetracht des Gegners war dies auch dringend nötig, hat sich Schwarze Pumpe doch als Aufstiegskandidat geoutet. Obwohl alle Zeller topfit an die Bretter traten, zeichnete sich bald ab, dass die Aufstiegsambitionen der Freiburger berechtigt waren.
Am Spitzenbrett konnte Kurt Jäger dem Druck nicht lange Stand halten. Es drohte ein Einschlag in seine Bauernkette. Jäger sah sich gezwungen eine Qualität zu opfern, um etwas Gegenspiel zu bekommen. Leider hielt die Offensive nicht lange an und weiterer Verlust drohte. Jäger gab auf.
An Brett 2 kam Jürgen Gißler ganz gut in Tritt. Er überrannte seinen Gegner in bekannter Weise und baute im Zentrum mächtig Druck auf. Leider verpasste er korrekte Folgezüge, so dass er seinen Vorteil abgab. Am Ende muss te er ebenfalls die Waffen strecken. Thomas Gißler (5) startete schnell und unkonventionell. Problematisch war die resultierende Unterentwicklung seiner Figuren. Nach Abtausch bot er Remis an, was aufgrund des Spielstandes angenommen wurde.
Nachwuchsspieler Benjamin Piskadlo (8) hatte sich eine exzellente Ausgangslage verschafft. Sein Gegner war völlig eingeschnürt und es schien nur eine Frage der Zeit, wann Benni zum Matt angriff ansetzte. Leider kam es völlig anders: Er ließ sich einlullen und gab seine Vorteile sukzessive ab. Am Ende musste er gar die Partie als verloren geben.
Vorstand Wilhelm Eble (7) hatte in der Eröffnung einen Bauern gewonnen. Orang Utan heißt die Variante, die der Freiburger spielte, um die Initiative zu bekommen. Eble ließ sich nicht beirren, festigte den Materialvorteil und konnte durch aktives Spiel die Initiative wieder in die Hand bekommen. Aufgrund des hohen Zeitverbrauchs legte Eble den Turbo ein, sein Gegner tat dies nicht und überschritt im 36. Zug die Zeit.
Teamchef Michael Vollmer (6) spielt eigentlich wie immer. Leider konnte er seine Stellung nicht wie gewohnt verteidigen. Auch gelang es ihm nicht, seinen Gegner in ein Zeitnotduell zu verwickeln. So musste auch er seinen Punkt abgeben.
So verblieben nur noch die beiden Stefans. Während Stefan Gießler (4) eine dynamische Gleichgewichtssituation erreichen konnte – wer versuchte einen Vorteil zu bekommen, musste deutlich mehr abgeben – stand es bei Stefan Rechlin (2) deutlich schlechter. Jener hatte bereits einen Turm weniger. Nur ein geringfügiger Aktivitätsvorteil ließ ihn noch weiterspielen. Während Gießler zum wiederholten Male Remis anbot, was nach langem Zögern auch angenommen wurde, konnte Rechlin durch einen Stellungsfehler seines Gegners eine Dame für einen Turm gewinnen. Die Partie war wieder offen. Mittlerweile hatte sein Gegner keine tauglichen Verteidigungsfiguren um den König. Zwei Türme sind eigentlich stärker als eine Dame, zum Schutz des Königs sind sie allerdings kaum geeignet. Rechlin konnte nun auch seine Bauern mobilisieren, die munter auf die feindliche Stellung marschierten. Schließlich nutzte er die Stellungsprobleme des Freiburgers aus und gewann.
Bereichsklasse
SC Zell – Schwarze Pumpe FR 3:5
Brettpunkte Punkte
1. Villingen-Schwenningen 2 24,5 8
2. Schwarze Pumpe FR 20,5 8
3. SF Merzhausen 24,5 7
4. SC Emmendingen 2 18 5
5. SC Zell 18 4
6. SF Umkirch 16 4
7. SC Bräunlingen 13 2
8. SC Hornberg 13,5 1
9. SC Hofstetten 12 1
10. frei 0 0
Bezirksklasse
SC Zell 2 – SC Neumühl 3 5,5:2,5
Brettpunkte Punkte
1. SC Neumühl 2 26 8
2. SC Ohlsbach 27,5 7
3. SK Oberkirch 2 25 6
4. Griesheim 22,5 6
5. SC Haslach 18,5 5
6. SK Appenweier 3 18,5 5
7. SC Zell 2 17,5 5
7. SC Neumühl 3 16,5 4
9. SK Lahr 2 16,5 4
10. SC Ohlsbach 2 11,5 0
Jugendliga
SC Zell 3 frei
Brettpunkte Punkte
1. SC Ohlsbach 3 15 8
2. SC Haslach 4 14 7
3. SC Neumühl 4 10 4
4. SK Lahr 4 7 4
5. Griesheim 3 7,5 3
6. SC Freibauer Hofstetten 2 3,5 2
7. SC Zell 3 3 2
8. frei 0 0