Fast jeder hat schöne und gut erhaltene Dinge zu Hause, die sich über einen neuen Besitzer freuen würden. Auch Martina Repple ist es so gegangen. Kurzerhand hat sie einen Warentauschtag in ihrem »Martinas Schwarzwald Spezialitäten Lädele« im Steinenfeld ins Leben gerufen, den Erlös wollte sie an den Stark e.V. spenden.
Wie gut die Idee angenommen würde, konnte keiner wissen. Danach war klar: Sie traf den Nagel auf den Kopf. Die Resonanz war grandios und die Besucher brachten viele unterschiedliche Dinge mit, so dass jeder etwas zum Tauschen fand. Auch das Wetter machte meistens mit. Dank eines Zeltes blieben aber selbst während eines kurzen Regenschauers die Schätze und Besucher trocken. Die Aktion kam so gut an, dass Martina Repple künftig den Warentauschtag immer am ersten Freitag im Juni machen will. Bis es wieder so weit ist, dürfen die Leute wieder fleißig sammeln und Dinge auf die Seite legen, die sie nicht mehr brauchen.
Aber zurück zu diesem Jahr: Am Ende waren 129 Euro im Spendenkässle des Warentauschtags. Martina Repple rundete auf 150 Euro auf. Normalerweise, also wenn nicht gerade Waren getauscht werden, verkauft Repple immer freitags im »Lädele« ausschließlich regionale Produkte. Beliefert wird sie von 20 Landwirten und Erzeugern aus der Region. An anderen Tagen trifft man sie auf Wochenmärkten und auf Veranstaltungen wie Kilwis, Märkten oder verkaufsoffenen Sonntagen und Naturparkmärkten.
Dass sich Martina Repple den Stark e.V. als Spendenempfänger ausgesucht hat, kommt nicht von ungefähr. Ziel des Vereins ist es, Kinder und Jugendliche auf vielfältige Weise zu stärken, den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt, Missbrauch und Verletzung der Kinderrechte zu verbessern, sowie innerhalb von Kindergärten, Schulen, Vereinen und Institutionen der politischen und kirchlichen Gemeinden verbindliche Standards zum Thema Kinderschutz zu sichern und weiter zu entwickeln.
Martina Repple ist sich bewusst, dass das Thema leider schrecklich aktuell ist. Sie findet es wichtig sexualisierte Gewalt, Missbrauch und Verletzung der Kinderrechte zu thematisieren und darüber aufzuklären. »Wichtig ist, dass die Kinder wissen was sie sagen und wohin sie sich wenden können«, erklärt sie. Wichtig ist, die Kinder mental zu stärken, dass sie keine Ängste haben, wenn es um das Thema Aufklärung und um den eigenen Körper geht. Wichtig ist, dass sie wissen, was okay ist und was nicht, dass sie Grenzverletzungen bemerken und dass sie kein Tabuthema sind.«
Während der Corona-Zeit konnte auch der Stark e.V., wie so viele andere Vereine, nur eingeschränkt seiner Mission nachgehen. Untätig war er aber trotzdem nicht. Er hat für neues Informationsmaterial gesorgt, Vereinskleidung aufgestockt (die offizielle Übergabe durch Moser Herrenmoden erfolgt noch) und sich im Mai 2022 mit einem Infostand beim verkaufsoffenen Sonntag in Zell zurückgemeldet.
Für nächstes Jahr plant das Team rund um Mathilde Zimmermann wieder einen Pfoten-weg- und/oder Mut-macht-stark-Tag. 2023 steht zudem unter einem besonderen Stern: Der Stark e.V. feiert schon sein 10-jähriges Bestehen.
