Zell I – Ostertal I 1,5:2,5
Überraschenderweise hatten sich beide Zeller Mannschaften in sieben Vorrundenspielen für die Endrunde qualifiziert. Die Mannschaft von Zell 1 traf in der Endrunde im Viertelfinale auf das Team aus Ostertal und erhoffte sich wie im letzten Jahr einen Durchmarsch in der Endrunde bis ins Finale. Die Wertungszahlen der Ostertaler Spieler signalisierten jedoch das schon im Viertelfinale »die Trauben hoch hängen würden.«
Der Wettkampf nahm schon schnell in der Eröffnung einen ungünstigen Verlauf. Jürgen Gißler am Spitzenbrett attackierte mit den ersten Zügen die Königsstellung seines Kontrahenten. Gefährlich blickten seine drei Angreifer Läufer, Turm und Dame in die königlichen Gemächer der gegnerischen Burg und dem Gegner blieb ein einziger Zug um das Schachmatt zu verhindern. Da dieser Verteidigungszug selbst gleichzeitig eine starke Angriffsdrohung beinhaltete, war großer Materialverlust nicht zu vermeiden. Mit dem Rücken zur Wand versuchten die drei verbliebenen Kämpfer Stefan Rechlin (2), Stefan Gießler (3) und Kapitän Thomas Gißler (4) die notwendigen 2,5 Punkte aus drei Partien zu erzielen, welche nun zum Mannschaftssieg benötigt wurden.
Thomas Gißler lieferte auch rasch. Seiner druckvollen Stellung konnte sein Gegenüber nicht mehr standhalten. Er verlor eine Figur und gab auf. Bei Stefan Gießler mit dem nominell stärksten Gegner war nun nicht mit einem Sieg zu rechnen. Sein nie gefährdetes Remis in ungleich farbigem Läuferendspiel hielt die Zeller Mannschaft jedoch im Spiel. Stefan Rechlin an Brett 2 sollte es nun richten. Er hatte zwar einen Mehrbauern, aber ein Spiel auf Sieg barg viele Risiken. Um den Mannschaftserfolg zu sichern und das Halbfinale zu erreichen war ein Sieg jedoch nötig. Sein Gegner verteidigte sich geschickt und konterte das Risikospiel Rechlins mit eigenen Drohungen, welche letztlich zur Niederlage führten.
Zell II – Alzenau III 3:1
Besser machte es die Nachwuchsmannschaft des Zeller Schachclubs. Nach wackliger Eröffnungsphase gewann die Mannschaft unerwartet klar mit 3:1.
Benjamin Piskadlo (2) kam ganz schlecht aus der Eröffnung. Dame und Leichtfigur hatte seine Königsstellung zertrümmert und den Monarch in den Burghof gejagt, wo ihm durch weitere Streitkräfte die Gefangennahme drohte. Irgendwie gelang es Piskadlo sich raus zu wursteln, und eine ausgeglichene Stellung in einem Turmendspiel zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt führte Zell mit 2:1 und die Alzenauer mußten dieses Spiel gewinnen um ins Halbfinale zu kommen. Piskadlo blieb konzentriert und konterte die gegnerischen Attacken mit einem Schachmatt.
Die 2:1-Führung der Zeller resultierte aus einem schnellen Sieg von Ho Young Lee an Brett 4, der einen schönen Mattangriff inszenierte. Sein Bruder Ho In Lee (3) hatte zwischenzeitlich den Alzenauer Ausgleich zulassen müssen. Sein allzu schnelles Spiel hatte zu einem Dameneinsteller geführt, was nicht mehr zu korrigieren war. Der zweite Zeller Sieg war Bastian Franze (1) gelungen. Sein druckvolles Spiel hätte schon früher zum Erfolg geführt, hätte er nicht zwischenzeitlich einen Turm eingestellt. So musste er sich in einem Turm/Läufer Endspiel noch etwas abmühen.