Trotz des Lockdowns ist es weiterhin möglich, in den Zeller Fachgeschäften einzukaufen. Die Geschäftsinhaber stehen meist persönlich für Beratungsgespräche am Telefon zur Verfügung. In den sozialen Medien gibt es Produktinformationen und in der App »MeinZell« steht ein digitales »Schaufenster« zur Verfügung.
Im realen Schaufenster des Herrenmoden-Fachgeschäfts »Trendhouse« brennt auch während des Lockdowns das Licht. »Unter der Telefonnummer 3600 können mich die Kunden jederzeit erreichen«, betont Inhaber Volkan Sünger. Auch per E-Mail oder in den sozialen Medien ist das »Trendhouse« präsent. Im persönlichen Beratungsgespräch am Telefon, per Facetime oder Videocall kann der Kunde seine Wünsche äußern. In vielen Fällen hilft auch die Kundenkartei, in der Größen und Passform gespeichert sind. Und sollte die Kleidung trotz guter Beratung nicht passen, ist selbstverständlich auch ein Umtausch möglich.
Meist werden die bestellten Waren von den Kunden abgeholt. »Wir liefern aber auch gerne aus oder versenden die Waren«, unterstreicht Volkan Sünger die Serviceorientierung des Fachgeschäfts auch in diesen schwierigen Zeiten. Der Sale von Markenhemden wurde selbst von Kunden aus Karlsruhe und Freiburg genutzt, berichtet Volkan Sünger.
Regelmäßig präsentiert das »Trendhouse« auf Facebook und Instagram den Kunden die »Outfits of the Week«. Volkan schlüpft dann selbst in die Kleidung, um so zumindest ein virtuelles Einkaufserlebnis zu bieten. Ein bißchen Normalität sei gerade in diesen Corona-Zeiten wichtig.
Schwierigstes Geschäftsjahr seit der Öffnung
Die Aktivitäten während des Lockdowns können das Geschäftsleben während der regulären Ladungsöffnung nicht ersetzen. »Es ist das schwierigste Geschäftsjahr seit unserer Eröffnung vor elf Jahren«, berichtet Volkan Sünger. Das Weihnachtsgeschäft ist ausgefallen und viele Winterwaren konnten nicht mehr an den Mann gebracht werden. Die Situation sei hart, nicht nur für das Trendhouse, sondern für den gesamten Einzelhandel in Deutschland.
Der wirtschaftliche Schaden sei erheblich und lasse sich schon jetzt nicht mehr abwenden. Die laufenden Kosten bleiben bestehen und gleichzeitig fehlen die Einnahmen. »Zum Glück haben wir in guten Zeiten für schlechtere Zeiten vorgesorgt«, stellt Volkan Sünger fest. Das helfe nun, den Lockdown zu überbrücken.
»Wir stecken den Kopf nicht in den Sand«, blickt der Zeller Geschäftsmann entschlossen nach vorne. Sobald es möglich ist, sei man mit neuen Ideen und hochmotiviert wieder für die Kunden da.
Wenn der Lockdown einen positiven Effekt hat, dann der, dass viele Menschen den Wert des Einzelhandels vor Ort wieder neu zu schätzen gelernt haben. Viele von ihnen haben in den vergangenen Wochen und Monaten zum Ausdruck gebracht, dass sie das »Trendhouse« im Speziellen und die Fachgeschäfte insgesamt sehr schätzen. »Schön einkaufen gehen, bummeln, in einem Restaurant oder Café einkehren, andere Menschen treffen – das ist nur in lebendigen Innenstädten möglich«, betont Volkan Sünger – und bleibt bis zur Öffnung seines Geschäftes unter Telefon 3600 persönlich erreichbar. Er appelliert an die Bevölkerung, die Händler vor Ort in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen #supportyourlocal. Was jetzt zählt sei vor allem die Gemeinsamkeit.