Das Jahr 2020 ist für Gisela und Kurt Ficht ein Festjahr, auch wenn die Pandemie den Feierlichkeiten einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Bereits am 15. Mai konnte Gisela Ficht ihren 85. Geburtstag feiern. Am 19. Oktober wurde Kurt Ficht ebenfalls 85 Jahre alt. Am gestrigen 24. November konnten die Eheleute Ficht nun auf 60 gemeinsame Ehejahre zurückblicken.
Eigentlich war zur diamantenen Hochzeit ein großes Fest mit Familie und Freunden geplant. Der Dankgottesdienst in der Zeller Stadtpfarrkirche, wo sich Gisela und Kurt Ficht am 24. November 1960 das Ja-Wort gegeben haben, sollte von der Nordracher Stubenmusik umrahmt werden. »Es ist uns ein Anliegen, dem Herrgott Danke zu sagen für die gute Zeit, die wir gemeinsam erleben durften«, betonen beide und blicken zufrieden auf ihr gemeinsames Leben zurück.
Und beide sind dankbar, dass sie trotz ihrer 85 Jahre noch bei so guter Gesundheit sind und aktiv das Leben genießen können. In ihrer Stadtwohnung beim Storchenturm fühlen sie sich wohl und nehmen gerne am Geschehen im Städtle teil. Kurt Ficht ist bei den Museumsfreunden aktiv und sammelt Postkarten mit Motiven seiner Heimatgemeinde Nordrach. Gisela Ficht war im Jahr 1972 Mitbegründern des Zeller Hausfrauenbundes und nimmt an den Treffen der Frauengruppe »Gemeinsam aktiv Zell« teil. Auch der Fasendgemeinschaft Insel und dem Alpenverein Nordrach sowie dem Wander- und Freizeitverein Unterharmersbach fühlen sie sich nach wie vor verbunden. Das Reisen gehört noch immer zu ihren großen Leidenschaften.
Kennengelernt haben sich Gisela und Kurt Ficht im Wohngebiet »Neue Heimat« oberhalb den Prototyp-Werken. Ihre Elternhäuser waren nicht weit voneinander entfernt. Kurt Ficht ist gebürtiger Nordracher. Gisela Ficht geb. Lux stammt aus dem Ostsudetenland und ist nach der Vertreibung im Jahr 1946 über verschiedene Stationen im Jahr 1950 nach Zell gekommen. 1953 erbaute die Familie Lux in der Neuen Heimat ihr Eigenheim.
Ganz in der Nähe wohnte Kurt Ficht. »Er hatte ein Motorrad«, erinnerte sich Gisela Ficht, »und seine Cousine war meine Freundin.« Gemeinsame gingen sie auf Tour. Aus der ersten Bekanntschaft wurde bald eine engere Beziehung. Sieben Jahre sind sie miteinander gegangen, ehe sie am 24. November 1960 standesamtlich und kirchlich geheiratet haben. Im Elternhaus von Gisela konnte das junge Paar eine Wohnung beziehen.
Gisela Ficht hat eine Berufsausbildung zur Schneiderin absolviert und war bis zur Geburt ihrer Tochter beim Herren-Giesler in Haslach beschäftigt. Später arbeitete sie beim Papierhaus Bechert und dann 17 Jahre in der Verwaltung der Zeller Keramik. Kurt Ficht hatte in jungen Jahren verschiedene Anstellungen, ehe er dann 31 Jahr lang bis zum Renteneintritt Prototypler gewesen ist.
An ihrer Diamanthochzeit können Gisela und Kurt Ficht auf ein ausgefülltes Leben zurückblicken, bei dem sie Familie, Beruf, ehrenamtliches Engagement und Hobbys in Einklang gebracht haben. Ihr Sohn Hartmut wohnt heute im Saarland, Tochter Gabi mit ihrer Familie in Hausach. Dort haben Kurt und Gisela Ficht gestern in aller Ruhe bei einem gemeinsamen Essen einen schönen Tag verbracht. Bei Sonnenschein konnten sie einen Spaziergang durch Hausach unternehmen.
Ihr größter Wunsch ist es, dass ihnen noch einige gemeinsame Jahre bei guter Gesundheit gegönnt sind. Auch die Lokalzeitung Schwarzwälder Post gratuliert gerne und wünscht den Eheleuten Ficht weiterhin Gesundheit und Wohlergehen.