Kurt Ficht ist gebürtiger Nordracher und aktiver Zeller. Hier wie dort setzt er sich in verschiedenen Vereinen ein, wandert und reist gerne, ist regelmäßig mit dem E-Bike unterwegs und pflegt gesellige Stunden. In beneidenswerter Rüstigkeit kann Kurt Ficht am Montag seinen 85. Geburtstag feiern.
Seit sieben Jahren wohnen Kurt und Gisela Ficht in der Grabenstraße. Ihr Haus mit Garten und kleiner Werkstatt in der Scheffelstraße haben sie verkauft und als Alterswohnsitz das Mehrfamilienhaus in direkter Nachbarschaft zum Zeller Storchenturm gewählt. Hier fühlen sich die Eheleute Ficht rundum wohl und haben noch keinen Tag den Wechsel bereut.
Langweilig wird es dem Jubilar auch ohne seine frühere Werkstatt nicht, in der er so manches Fahrrad seiner Nachbarn wieder in Schuss gebracht hat. Hilfsbereit ist Kurt Ficht auch mit 85 Jahren noch. Gleich um die Ecke gehört er den Museumsfreunden an und versieht regelmäßig Aufsichtsdienste im Storchenturm-Museum.
Brauchtumspfleger ganz anderer Art ist er auch, wenn er regelmäßig in der Vorweihnachtzeit in das schwarze Gewand des Knecht Ruprecht schlüpft. Seit dem Jahr 1994 begleitet er den Nikolaus mit Ruckkorb und Rute. Früher war es Bernhard Lorenz und danach dann »Nikolaus« Jürgen Joggerst. Beim Nikolausmarkt im Städtle, bei den Nikolausfeiern der örtlichen Turnvereine und auch bei der Gästeweihnachtsfeier wurde das Kommen der beiden immer freudig erwartet. Früher konnten es schon sechzig Auftritte in der Saison sein. Im Jahr 2019 waren es immerhin noch elf Auftritte. Was im Corona-Jahr 2020 stattfinden kann, muss noch abgewartet werden.
Auch mit 85 Jahren ist Kurt Ficht stets in Bewegung. Er schließt sich gerne den Senioren des Alpenvereins Nordrach an oder tourt mit dem E-Bike durch das Kinzig- und Harmersbachtal. »Es ist nicht mehr so viel wie früher«, schmunzelt der Jubilar. Beim Wandern mit dem Alpenverein Nordrach und dem heutigen Wander- und Freizeitverein Unterharmersbach hat er etliche Touren mitgemacht, war sogar 17 Jahre Skiwart und die vielen Stunden mit ihm als Kuhhornkopfwirt sind unvergessen. Für seine Verdienste wurde er 2004 zum Ehrenmitglied des Wander- und Freizeitvereins Unterhamersbach ernannt.
Seine Sammelleidenschaft von alten Postkarten pflegt Kurt Ficht ebenfalls noch gerne. Hier hat er sich auf Postkarten mit Motiven aus Nordach spezialisiert und schon viele Raritäten zusammengetragen. Bei den Vorbereitungen zur 850-Jahr-Feier im Jahr 1989 hat er mit dem Sammeln begonnen.
Treu geblieben ist Kurt Ficht auch der Zeller Fasendgemeinschaft Insel, obwohl er nun im Städtle seinen Wohnsitz hat. Seit 1963 ist er schon aktiver Insulaner und war sogar neun Jahre lang Inselboss.
31 Jahre lang war er Prototypler
Die Wiege von Kurt Ficht stand am 19. Oktober 1935 in Nordrach. Seine Eltern waren Josef und Katharina Ficht von der Moosmatt. Im Hintertal ging er zur Volksschule und nach Beendigung der Schulzeit war es in dieser Zeit für ihn nicht einfach, eine Lehrstelle zu finden. Aber seine Schäffigkeit und sein Vorwärtsschauen wurden belohnt. Er fand eine Anstellung bei der Tiefbaufirma Bächle in Nordrach. 1956 wechselte Kurt Ficht zum Forstamt Gengenbach als Unimogfahrer. Danach kam er zur Firma Hukla als LKW-Fahrer und anschließend Mitte 1962 bis zu seinem Vorruhestand war er fast 31 Jahre bei den Prototyp-Werken in Zell beschäftigt, davon einige Jahre als Lagerverwalter.
Im Jahr 1960 heirateten Kurt Ficht und Gisela Lux, aus ihrer Ehe gingen zwei Kinder hervor. Im Kreis der Familie, mit Freunden und Bekannten wird am Montag Kurt Ficht seinen 85. Geburtstag feiern. Seinen »Geburtstagsausflug« hat der Jubilar zusammen mit Frau Gisela gerade schon absolviert. Es war eine längst gebuchte und im Frühjahr wegen Corona verschobene Flußkreuzfahrt. Das Wohnzimmer der Eheleute Ficht ziert eine Karte der Donau, die sie in mehreren Etappen schon von Passau bis zur Mündung im Schwarzen Meer bereist haben. Auch den Rhein haben sie schon befahren. Flußkreuzfahrten und das Reisen gehört zu den Hobbys der beiden. Gerne lernen sie dabei Land und Leute kennen, genießen Natur und Kultur, das entspannte Reisen, die Geselligkeit und das gute Essen.
Die Lokalzeitung »Schwarzwälder Post« gratuliert Kurt Ficht zum 85. Geburtstag und wünscht, dass ihm seine Gesundheit und Vitalität erhalten bleibt und er seine vielseitigen Hobbys noch lange pflegen kann.