Die aktuelle Situation schränkt auch das kirchliche Leben massiv ein. Gottesdienste dürfen nicht mehr im öffentlichen Raum gefeiert werden, Beerdigungen finden lediglich am Grab im engsten Familienkreis statt, Geburtstagsbesuche und sonstige Treffen und Veranstaltungen müssen abgesagt werden. Auch die katholische Kirchengemeinde will alles in ihrer Macht stehende dazu beitragen, das Ansteckungsrisiko zu mindern und geschwächte und besonders gefährdete Menschen zu schützen.
»Trotz allem aber wollen wir für Sie da sein«, bekräftigt Pfarrer Bonaventura Gerner. »Denn das ist der ureigenste Auftrag unserer christlichen Gemeinschaft. Wir werden für Sterbende da sein, Trauernde (wenn auch überwiegend telefonisch) begleiten und jedem und jeder Verstorbenen unter den gegebenen Umständen ein würdiges Begräbnis bereiten.« Trauernde, die nicht an der Trauerfeier eines lieben Menschen teilnehmen können, können zu Hause eine Kerze entzünden, für den Verstorbenen beten und den Angehörigen auf schriftlichem Weg ihr Beileid bekunden.
Pfr. Gerner weiter: »Aktuell planen wir, wie Sie alle, denen die Feier der Kar- und Ostertage am Herzen liegen, diese Tage zwar auf andere Weise, aber trotzdem festlich begehen können. Über Presse, Verkündblatt und Homepage werden wir Sie informieren.«
Pfarrer Gerner und die Kapuziner feiern nach wie vor täglich die Eucharistie. Dabei beten sie in all den Anliegen der Gläubigen. Auch Anke Haas und Judith Müller gedenken ihrer im täglichen Gebet, sowie viele persönliche Beter in der Seelsorgeeinheit. Über das ausgelegte Fürbittbuch in den Kirchen und auch über E-Mail kann man ihnen spezielle Anliegen zukommen lassen. In den Kirchen werden zudem Gebetsvorschläge ausliegen für all jene, denen die Worte fehlen und die sich doch an etwas festhalten möchten.
»Allein schon das Wissen, dass viele Menschen an unterschiedlichen Orten, weltweit, um Gottes Heil und Segen flehen, macht Mut und bewahrt uns vor Resignation«, ist sich Pfarrer Gerner sicher. „Unsere christliche Solidarität ist nun gefragter denn je. Lassen wir uns nicht in Panik versetzen, sondern informieren wir uns, wo wir helfen und tatkräftig jene unterstützen können, die im Moment für unser aller Wohl sorgen: In Krankenhäusern, im Pflegedienst, im Einzelhandel, beim Paketdienst, usw. Wir hoffen, dass sich das Sprichwort bewahrheitet: »Not macht erfinderisch.« Wenn Sie gute Anregungen und Ideen haben, dürfen Sie uns diese gerne mitteilen und wir können sie als Anregung zum Nachahmen auf unsere Homepage stellen.“
So kommt die Kirche nach Hause
Zahlreiche Medien bieten Übertragungen von Gottesdiensten an. Zum Beispiel wird per Livestream die Hl. Messe aus dem Freiburger Münster (werktags 18.30 Uhr, sonntags 10 Uhr, https://www.youtube.com/user/erzbistumfreiburg/featured) übertragen, EWTN sendet aus dem Kölner Dom (sonntags um 10 Uhr, samstags um 18.30 Uhr, werktags 8 Uhr ), Radio Horeb ist via Digitalradio oder Internet zu empfangen (Hl. Messe: Sonn- und Feiertag 10 Uhr, Werktage 9 Uhr; weitere Impulse und andere Gebete zu verschiedenen Zeiten). Gottesdienste mit Papst Franziskus gibt es online unter www.vaticannews.va/de.html und auf Facebook wird täglich um 20.30 Uhr das Abendgebet aus Taizé übertragen (www.facebook.com/taize oder https://www.taize.fr/de_article27536.html). Zudem stehen viele weitere Angebote für Gläubige bereit, etwa die Internetseelsorge (www.internetseelsorge.de) und die Telefonseelsorge der katholischen und evangelischen Kirche (Tel. 0800/1110111 oder Tel. 0800-1110222 ).
Glocken laden zum Gebet
Wie gewohnt läuten morgens, mittags und abends die Glocken der Kirchen und laden zum Angelus-Gebet (Engel des Herrn) ein. Das nimmt man vielleicht nun bewusster wahr, nachdem der Alltagstrubel mehr und mehr ruht. »Nehmen Sie sich Zeit und verstehen Sie das Glockengeläut als Einladung, für sich oder mit der Familie den Engel des Herrn zu beten, wie es Tradition unserer Kirche ist. Vielleicht überlegen Sie zuvor, für wen sie beten wollen: für Gesundheit, Verständnis und ein gutes Miteinander in der Familie, – für die Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern, – für das Pflegepersonal in den Krankenhäusern, in den Seniorenheimen, Hospizen und bei den ambulanten Pflegediensten, – für jene, die den Schwerkranken beistehen, – für die Verstorbenen und jene, die um sie trauern …. Nehmen wir die Welt mit ihren Sorgen ins Gebet«, lädt Pfarrer Gerner alle ein. Den »Engel des Herrn« findet man im Gotteslob unter Nr. 3,6.
Wem das Gebet »Engel des Herrn« fremd ist, kann gerne das in den Kirchen ausgelegte und auf der Homepage veröffentlichte »Gebet in Zeiten der Corona-Krise« oder auch einfach das Gebet des Herrn sprechen, das Vater unser, oder mit ihren eigenen Worten beten.
Am späten Nachmittag des Samstags werden wie gewohnt die Glocken der Kirchen läuten, um daran zu erinnern, dass man an der Schwelle zum Sonntag steht. Am Sonntagmorgen werden, sofern dies technisch möglich ist, die Glocken zu den örtlichen Gottesdienstzeiten läuten und zum Gebet in den Häusern und Familien einladen. Es ist die Einladung sich im Gebet zu verbinden. Die Kapuziner feiern als Konvent in der Hauskapelle sonntags morgens um 10 Uhr die Hl. Messe. Auch Pfr. Gerner feiert sonntags die Messe besonders in den Anliegen der Menschen unserer Seelsorgeeinheit.
Direkter Draht zu örtlichen Ansprechpartnern
Pfarrer Gerner zur Erreichbarkeit: »Alle beschäftigt die momentane Situation. Vieles nimmt nicht mehr seinen gewohnten Lauf. Aber gerade in der Entschleunigung steigen Gedanken und Gefühle empor, die sonst im Alltagsgewirbel keinen Raum haben. Dazu sind nun auch noch die Sozialkontakte eingeschränkt. Deshalb dürfen Sie sich bei Gesprächsbedarf bei uns melden. Wir sind über E-Mail und Telefon erreichbar und rufen Sie dann auch zeitnah zurück, wenn Sie uns eine Nachricht hinterlassen.«