Die Stadt Zell kann den Rechtsanspruch auf einen Platz im Kindergarten für Kinder über drei Jahre bis zum Schuleintritt gewährleisten. Insgesamt stehen 325 Plätze für die Ü3-Kinder zur Verfügung. Für Kinder unter drei Jahren gibt es weitere 84 Betreuungsplätze. In der Summe sind dies 409 Betreuungsplätze, die in den vier städtischen Kindergärten, im Waldkindergarten und in den Tagespflegestellen zur Verfügung stehen.
Die Situation und die Betreuungsangebote in den vier städtischen Kindergärten waren Thema in der jüngsten Sitzung des Zeller Gemeinderats. Dabei wurde deutlich, dass die Stadt Zell die rechtlichen Vorgaben erfüllen und für Kinder über drei Jahre bis zum Schuleintritt einen Kindergartenplatz zur Verfügung stellen kann. Das Jahr 2019 sei geprägt gewesen vom umfangreichen Änderungen und Anpassungen in den Gruppenstrukturen. Dazu mussten die Betriebserlaubnisse durch den Kommunalverband neu beantragt werden, berichtet die Stadtverwaltung.
Das Betreuungsangebot in den vier städtischen Kindergärten wird seit dem neuen Kindergartenjahr durch den Waldkindergarten ergänzt, der unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Ortenau, eröffnet wurde. Durchschnittlich 73 Geburten pro Jahr
Grundlage für die Bedarfsplanung ist die durchschnittliche Zahl der Geburten, die in der Stadt gezählt werden. Diese hat sich in den letzten Jahren bei etwa 73 eingependelt. 2013/2014 waren es 88 Geburten, 2015/2016 nur 62 Geburten. Vom 1. Juli 2018 bis 30. Juni 2019 erblickten in Zell 68 Kinder das Licht der Welt. Die Stadt Zell spricht in ihren Planungen von einem stabilen und guten Niveau.
Für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt gibt es in den städtischen Kindergärten 305 Plätze. Weitere 20 stehen im neuen Waldkindergarten zur Verfügung.
In den Krippengruppen für Kinder zwischen einem und drei Jahren bieten die vier städtischen Kindergärten 60 Plätze an. Im Kindergarten »Sternschnuppe« gibt es drei Kleinkindgruppen, in den Kindergärten »Kleine Wolke«, »Villa Regenbogen« und »Wirbelwind« jeweils eine Kleinkindgruppe. Auch der Waldkindergarten kann bis zu 10 Kinder zwischen einem und drei Jahren aufnehmen. Weitere 14 Betreuungsplätze stehen in den Tagespflegestellen zur Verfügung.
Fünf Tagesmütter in Zell
»Tagesmütter unterstützen das städtische Angebot«, betonte Hauptamtsleiter Ludwig Börsig. Diese decken die Kinderbetreuung in Randzeiten ab und stellen keine Konkurrenz zu den Tageseinrichtungen dar. In Zell sind fünf Tagesmütter registriert von denen derzeit vier aktiv sind und Kinder betreuen. Das Diakonische Werk ist Träger der Kindertagespflege. Sie wird in Kooperation mit dem Tageselternverein Kinzigtal e.V. in Hausach organisiert. Tagespflegepersonen müssen eine entsprechende Qualifikation vorweisen.
Eine Tagesmutter kann in der Regel bis zu drei Kinder betreuen. Je nach zeitlichem Umfang können bis zu fünf Kinder aufgenommen werden. Bei maximaler Auslastung ergeben sich rechnerisch 23 Betreuungsplätze von denen wiederum 14 Plätze mit Kindern unter drei Jahren belegt werden können.
Stadt Zell fördert Tagesmütter
Tagesmütter erhalten aktuell Geldleistungen von 6,50 Euro/Stunde für Kinder unter drei Jahren und 5,50 Euro für Ü3-Kinder. Zur Steigerung der Attraktivität hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Tagesmütter ergänzend zu den laufenden Geldleistungen eine monatliche Platzpauschale zu gewähren.
30 Euro pro Monat werden bei einer Betreuungszeit von 5 bis 15 Stunden je Woche gewährt; bei mehr als 15 Stunden je Woche bezahlt die Stadt Zell 60 Euro; 10 Euro monatlich gibt es für regelmäßige Betreuung zu außergewöhnlichen Zeiten. Daraus errechnet sich eine durchschnittliche Platzpauschale von ca. 50 Euro.
Auf die freiwilligen Leistungen der Stadt Zell besteht kein Rechtsanspruch. Gemessen an den durch die Tagesmütter im Jahr 2019 erbrachten Leistungen bedeutet der Beschluss jährliche Ausgaben für den städtischen Haushalt in Höhe von 6.000 bis 6.500 Euro.
Die Verwaltung sieht in der Kindertagespflege eine wichtige Säule im System der Kindertagesbetreuung. Insbesondere bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren könnten relativ schnell neue Plätze geschaffen werden. »Es ist ein gutes Angebot in Ergänzung zu den städtischen Kindergärten«, fasste Bürgermeister Pfundstein die Vorteile für alle Beteiligten zusammen.