Ob der Engel oder der Teufel seine Hände im Spiel gehabt haben, lässt sich nicht genau klären. Die Zeller Narrenräte auf jeden Fall. Die bauten den Hombacher Narrenbrunnen nach ihren Vorstellungen und installierten den neuen Ortsvorsteher Ludwig Schütze, seinen ehrwürdigen Vorgänger Hans-Peter Wagner, Städtle-Oberhomberle Bobesch und den Eckwaldpuper als Brunnenfiguren. Die Eckwaldhexe hat es leider nicht auf den Brunnen geschafft.
»I have a Dream« dachte die Hombacher Oberhexe darüber nach, wie ein »schöner« Narrenbrunnen wohl aussehen könne? Dabei wurde er von einem Engel und einem Teufel beraten. »Nebe meinem Narrenbrunne wirkt de Trevi-Brunnen in Rom wie de Männeken Pis von Brüssel«, fieberte der Hexen-Chef dem Fest der feierlichen Brunnen-Enthüllung entgegen.
Die Saumusik marschierte auf und schon kam als erste Brunnenfigur Ortsvorsteher und »Amor vom Hombe« Ludwig Schütze zum Vorschein. »Auch Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner hat seinen Platz am Brunnen verdient, schließlich hat der dem Hombe mehr als 25 Jahre gedient«, reimten die närrischen Baumeister. Als dritter im Bunde wurde Oberhomberle Bobesch enthüllt, der zwar im Hombe wohnt, Fasend aber im Städtle feiert. Und dann zierte auch noch der Eckwaldpuper den Brunnen, dessen Form wohl sehr dem Zeller Narrenbrunnen ähnelte.
»Ein totales Fiasko«, zeigte sich die Oberhexe enttäuscht, dass es keine Hexe auf den Brunnen geschafft hat. Der Teufel wollte wissen wie es kam. Der Engel erklärte: »Er het halt von einem schönen Narrenbrunnen geträumt.«
Da gab es für die Baumeister kein Halten mehr. »Alles nur geklaut« schallte es durch die Narrennacht und leichtfüßig und völlig synchron tanzten die Narren um die Brunnengestalten. Wenn wundert’s? Die Zeller Narrenräte sind halt »mit allen Wassern gewaschen«.
Bewerbung landete im Kummerbriefkasten
»Informationen direkt von der Quell’«, versprach Zunftmeister Clemens dem närrischen Publikum gleich zum Auftakt des Zunftabends 2020: »Die nette Zeller sind alle hier, donk’schön dafür!« Und schon war der Blick gen Osten gerichtet, wo »mit dem Ortsvorsteher-Wechsel aus tiefstem Schwarz dunkles Rot geworden ist.«
Mit närrischem Blick und spitzer Zunge hat auch der hochwohllöbliche Rat der Narrenstadt Zell die Schnitzer vom vergangenen Jahr aufgearbeitet. Nicht entgangen war den Räten, dass die Bewerbung von Neu-Stadtrat Jürgen Isenmann nicht im Briefkasten der Stadt, sondern im Kummerbriefkasten des Bürgermeister gelandet ist und so zur Chefsache wurde. Beim Jubiläumsbankett der Eckwaldhexen sollte der Zeller Ehrenzunftmeister als einer der drei »Gründungsmitglieder« geehrt werden, erhielt dann aber »die rote Karte«. Die ausstehende Ehrung holten die Zeller Narrenräte nach und überreichten Berthold Damm eine »goldene Hexenguf am Bande«.
Alte Weisheiten und neue Bekanntmachungen verbreitet wortgewaltig »d‘ Bott« von der Narrenbühne herunter. Er wusste, dass die »Hexe for Future« gleich vier Bäume umgehauen haben, bis sie den richtigen fürs Jubiläum gefunden haben. In zweiundzwanzig Jahren gibt dies dann 88 gefällte Bäume. Da könne dann nur noch die 1000-Bäume-Aktion helfen, dass auch die Nachkommen einen Narrenbaum haben.
Günter Bond auf geheimer Mission
Gefährliche Abenteuer musste 007 Günter Bond bei seiner geheimen Mission im fernen Osten erleben. Denn schließlich war »Zell nicht genug« und er sollte 45 Millionen investieren. Vor allem Gegenspieler Mr. Devil setzte Günter Bond stark zu, sprengte die Terrakotta-Krieger und warf auch die chinesische Mauer um. Am Ende sollte des den »Platz des himmlischen Friedens« geben, der dann von der Wallfahrtskirche bis nach Oberharmersbach reicht. »Wunderbar, so machen wir’s«, schwärmte 007 und wurde selbst von rassigen Bond-Girls umschwärmt.
Nicht zuletzt sangen die »lustigen Malocher« ihr Loblied auf die Rathaussanierung, die nun in Eigenregie umgesetzt wird, und auch auf den größten und schönsten Wanderparkplatz im Hombe. »Drunten in der grünen Au, steht ein Parkplatz, schau, schau…« schallte es durch den Saal. Alle Gäste stimmten mit ein beim »Böhmischen Traum«, der sogleich zu Stefan Polaps »Zeller Fasendtraum« wurde.
Nicht zuletzt glänzte das Zunftballett mit zwei tollen Showtänzen. Zum Hit »Bella Ciao« wirbelten die Tänzerinnen zunächst mit LED-Bändern ausstaffiert durch die Nacht und zauberten tolle Lichteffekte. Später wirbel-ten die hübschen Dancing-Queens zum Abba-Medley im Glamour-Look leichtfüßig übers Parkett und wurden vom Publikum bejubelt. »Mama mia«, so schön kann Zeller Fasend sein. Zugabe!
Teilnehmer am Zunftabend 2020
Anno
Mathias Damm, Simon Haas, Clemens Halter, Bernd Herrmann, Stefan Polap, Philipp Schilli, Sam Spicker, Sven Wißmann, Mathias Schwarz, Dietmar Fischer, Torsten Heizmann
Ballett – »Adé scheeni«
Anna Lena Loskant, Lina Künstle, Celina Antal, Alicia Körnle, Hannah Ording, Angie Echle, Leitung: Susi Dangl
d’Bott
Stefan Polap
Mittelnummer – »Zell ist nicht genug«
Mathias Damm, Simon Haas, Sam Spicker, Sven Wißmann, Mathias Schwarz, Dietmar Fischer, Heizmann Torsten, Philipp Schilli, Bernd Herrmann, Clemens Halter, Stefan Polap
Schneckenpfetzer »Lustige Malocher«
Clemens Halter, Bernd Herrmann, Michael Benz, Marco Rauer, Philipp Schilli, Mathias Schwarz, Stefan Polap, Karl-Heinz Hug
Ballett – »Ä Potpourri«
Anna Lena Loskant, Lina Künstle, Celina Antal, Alicia Körnle, Hannah Ording, Angie Echle, Leitung: Susi Dangl
Schlussnummer – »Mit allen Wassern gewaschen«
Mathias Damm, Simon Haas, Clemens Halter, Bernd Herrmann, Stefan Polap, Philipp Schilli, Sam Spicker, Sven Wißmann, Mathias Schwarz, Dietmar Fischer, Torsten Heizmann
Maske
Lohgass-Schminkteam
Bühne
Thomas Weng, Achim Willmann, Michael Benz, Andreas Künzel
Bühnenbilder
Philipp Schilli, Sven Wißmann
Bewirtung
Narroträger
Management
Sabrina Brosamer, Andreas Brosamer, Patrik Schuler
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter Schwendemann
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