Bei der Seniorenfasend am Mittwochnachmittag kam sofort Stimmung auf, als Gisela und Karl-Heinz Hug singend und musizierend in das vollbesetzte Pfarrheim einzogen. Mit bekannten Fasendliedern wurden die Seniorinnen und Senioren sogleich zum Mitsingen und Schunkeln animiert. Das Leitungsteam FORUM älterwerden begrüßte das Publikum mit einer närrischen Altenratssitzung.
Das Neueste aus dem Städtle wurde ausgetauscht und hinterfragt. In der Seelsorgeeinheit wird dieses Jahr wieder ein Fest gefeiert, denn das Altenwerk wird in FORUM älterwerden umbenannt. In der Pfarrkirche wird jetzt per Video geschaut, wer in die Kirche kommt. Auf die Frage, warum am Sommerberg alle Bäume gefällt werden, mutmaßte ein Ratsmitglied, dass vielleicht ein Tunnel entsteht. Der Klimawandel ist auch in Zell angekommen. Da die Bürger Pate für einen Baum sein können, befürchtet man, dass der Platz für die Bäume nicht ausreicht. Kein Problem, da wird dann mal wieder ein Haus abgerissen.
Senioren stechen in See
Bevor der nächste Programmpunkt folgte, sangen die Seniorinnen und Senioren den Zeller Narrenmarsch. Zum Musiktitel »Er hat ein knallrotes Gummiboot« boten acht Frauen der Seniorengymnastikgruppe unter der Regie von Brigitte Armbruster einen schwungvollen und originellen Tanz auf der Bühne dar. Natürlich durfte das Gummiboot nicht fehlen, in dem der einzige Mann der Tanzgruppe saß, der die als Matrosinnen verkleidete Besatzung mutig und stolz über das Meer geleitete. Für diese schöne Darbietung gab es viel Applaus. Die Tanzgruppe durfte erst nach einer Zugabe die Bühne verlassen.
Nach der Kaffeepause sorgten wieder Gisela und Karl-Heinz mit bekannten Fasendliedern zum Singen und Schunkeln für Stimmung im Publikum. Der nächste Programmpunkt kündigte sich an, als 24 noch sehr sehr junge Tänzerinnen, angeführt von ihrer Choreografin Susi Dangl, in den Saal tänzelten. Eine Gruppe von Mädchen im Alter von 6 und 7 Jahren zeigten auf der Bühne zur Musik »Good to be alive« in wunderschönen Hippiekostümen eine gekonnte Tanzdarbietung, die sie nach Zugaberufen des Publikums gerne ein zweites Mal vorführten. Ganz entzückt waren die Seniorinnen und Senioren, als die 4- und 5-jährigen als Bienen gekleidet nach der Musik von Biene Maja einen eindrucksvollen Tanz auf die Bühne zauberten. Das begeisterte Publikum forderte eine Zugabe.
Spartipps von Monika
Edith Faißt und Monika Lehmann brachten mit ihrem originellen Sketch »Eine Kreuzfahrt, die isch lustig« die Seniorinnen und Senioren zum Lachen. Als Edith und Monika waren sie auf einer Kreuzfahrt und lagen in ihrem Liegestuhl auf dem Deck eines Schiffes. Und worüber unterhielten sie sich? Die eine hatte eine Odyssee von Arztbesuchen hinter sich und meinte, dass sie am liebsten zum Psychologen gehe, da muss man sich wenigstens nicht ausziehen. Er habe ihr empfohlen jeden Tag zu lachen. Aber sie habe ja gar nichts zum Lachen. So las ihr Monika aus einem lustigen Büchle einen Witz vor. Monika erzählte, dass ihr letzte Woche ein Schmerz in den Rücken schoss und meinte, dies war ein Hexenschuss. Edith versicherte ihr, dass dies nicht sein konnte, denn die Hexen schießen niemals auf die eigenen Leute.
Natürlich ging es auch darum, wie die teure Kreuzfahrt bezahlt werden kann. Monika spart und wirft nichts weg. Wenn beim Teekochen heißes Wasser übrig bleibt, gefriert sie dies ein, denn heißes Wasser kann man immer gebrauchen. Sie wirft auch kein Geld mehr in der Kirche in den Klingelbeutel. Da kommt im Jahr vieles zusammen. Und was zieht man zum Kapitäns Dinner an? Monika macht es wie die Merkel, die hat immer nur eine schwarze Hose an und einen schicken Blazer. Edith will sich das gute Essen nicht entgehen lassen, deshalb hat sie wochenlang bereits gefastet. Monika träumt auf jeden Fall von einem jungen Kapitän. Auch Diakon Pirmin wurde in ihrem Sketch nicht verschont. Denn wenn er meint, er muss mit den Alten Knochengymnastik machen, dann könnten die Leute auf dem Unterdeck (gemeint waren die Zuschauer im Saal) auch mal Bewegungen vertragen. So gab Monika den Seniorinnen und Senioren mit netten Wortspielereien an, die Arme hoch zu heben. Mit dem Lied »Eine Seefahrt, die ist lustig« wurde der Sketch immer wieder musikalisch untermalt.
Videoüberwachung an der Kirche
Als letzter Programmpunkt folgte die Nummer »Rentnerbänkli« mit Monika Lehmann und Josef Stenzel. Wie alle Jahre saßen die zwei Akteure als Karlin und als Schorsch auf einem Bänkli auf der Bühne. Es gab viel zu bereden. So fiel dem Schorsch, als er über den Pfarrheimplatz lief, auf, dass noch immer ein Parkplatz für Pater Norbert und ein weiterer für den ehemaligen Messner Klaus Lehmann reserviert sind. Karlin meinte, dass dies nun Gedenktafeln wären. Aber dann sollte man »des Däfili vom Klaus emol wieder grad nostelle des hängt nämlich gonz schäpps«. Das könnte ja der Hausmeister tun, wenn er auf dem Weg zum Pfarrhaus ist. Doch er wird dann sagen: »Soll i jetz au noch dä Däfilibue moche.« Da er viel zu viel Arbeit hat, schlug Karlin vor, dass es der Schorsch machen kann. Er lehnte strikt ab, da sonst der Vorwurf käme, dass er überall die Pfoten drin hätte. Schorsch wollte auch wissen, ob es denn nimmer das Altenwerk gäbe. Er musste sich den Vorwurf anhören, dass er bei der Adventsfeier nicht richtig zuhörte, denn da wurde gesagt, dass das Altenwerk nun zum FORUM älterwerden umbenannt wurde. Daraufhin musste Karlin ihm erklären, was ein Forum ist. Da sie immer wisse, was für andere wichtig ist, wird sie sicherlich auch Bruder Pirmin helfen können. Denn er hat sich in der Kerzenkapelle den Kopf angeschlagen und einen äußerlichen Dachschaden, nämlich eine Beule, zugezogen. Karlin wird für ihn eine Kerze in der Stadtkirche anzünden, denn die Muttergottes hilft auch in schweren Fällen. Schorsch entgegnete: »Des mues aber e bsunders großi si.« Sie äußerte auch ihre Bedenken wegen der Videokamera, die am Eingang der Kirchentür installiert wurde. Da sie jeden Tag in die Kirche geht, kann sie sofort unter Verdacht stehen, wenn wieder gezündelt wird. Schorsch entgegnete: »Siehsch Karlin, des konn mir also schu gar nit passiere.«
Auf nette witzige Art, mit entsprechender Mimik und Gestik, haben die Zwei noch so manches besprochen und die Seniorinnen und Senioren zum Schmunzeln und Lachen gebracht.
Mit Humor und Witz führte Manfred Neumayer durch das Programm der Seniorenfasend.