Die Klein Pariser Narren hatten sich bei ihrem Gemeinschaftsabend am Freitag entschlossen zu feiern, was das Zeug hält. Genug »Stoff« war da. Wenn man Narrenchef Michael Mietzner glauben schenken durfte, war es die offizielle Zeller Brexit-Party.
Die Klein-Pariser feierten eine gelungene Premiere im Pfarrheim, auch wenn sich »Pfundi« und der Pfarrer entschuldigen ließen. Dafür waren jede Menge Gemeinschaftsführer da, Narrenräte und natürlich Gäste. Das Pfarrheim war proppenvoll.
Kein Alkohol ist auch keine Lösung
Die Klein-Pariser Kids beschwerten sich, dass es den Stammtisch in der Tenne nicht mehr gibt. Sie machten sich so ihre Gedanken über Dosenbier und Becherbier, über Begebenheiten, die bei der letzten Fasend in der Palmenbar stattgefunden hatten, über die Vorteile von getrennten Kühlschränken und getrennten Schlafzimmern. Kopfschütteln beim Nachwuchs über die sportlichen Leistungen beim Gemeinschaftsturnier, wo die Einsatzzeit manchmal in keinem Verhältnis zur sich anschließenden Ausfallzeit gestanden war.
Nicht auf Dosenbier beschränken wollten sich offensichtlich die Mädels von »Frauen-Power«. »Ä gute Mischung« sollte es für sie sein. Ob Wein, Schnaps, Sekt oder Mischgetränke – kein alkoholisches Getränk und kein Gassenhauer blieb von ihren Dichtkünsten verschont. Bei »Der Grappa wird‘s schon richten«, »Immer wieder sonntags fehlt die Erinnerung« und vielen weiteren Neuinterpretationen blieb kein Auge trocken.
Ist der Corona-Virus schon in Zell angekommen? Wohl nicht. Trotzdem fanden »Kaffeetanten« zumindest beim Gang auf die Bühne Atemschutz vonnöten. Oben angekommen, war die Maske dann weg, denn mal ehrlich: Mit der vor dem Mund tratscht es sich nur halb so gut. Schnell wurde mit der »Schluckimpfung« begonnen. Morgens, mittags, abends je zwei Einheiten seien empfohlen. Das Medikament: Corona-Bier. Ansonsten dominierte Lokales den Kaffeeklatsch. Der Hund vom »Klepperle« war Thema und das neue Rotlichtviertel am Edeka. Schließlich wurden noch Geldanlagen von mindestens 30 Prozent unters Volk gebracht. Besser als in Schnaps kann man Bares aktuell wohl nicht investieren …
Kämpferisch gab sich das Ballett der Klein Pariser Hupfdohlen. In Camouflage, mit schweren Stiefeln und mit leuchtenden Special Effects tanzten sie unter dem Motto »Girls Academy« im Army-Style.
Ganz schön ins Schwitzen kamen auch »Die 3 Pfünder«. Bei ihnen hatte sich der Stress sofort auf der Waage niedergeschlagen: »Ich hab mich tausend mal gewogen – ich war tausend mal entsetzt«. Ein unterhaltsamer und selbstironischer Beitrag übers Gewicht, vergebliche Abnehmversuche und der neu gefundenen Liebe zu sich selbst.
Zum Finale lud das Männerballett zum »Road Trip USA« ein. Jede Menge Kostüme mussten gewechselt werden, denn die abwechslungsreiche Reise bescherte dem Publikum die Blues Brothers genauso wie nostalgische Erinnerungen an die Hippie-Zeit und einen Ausflug in den Wilden Westen. Thematisch nicht ganz gepasst hat das Schlussstück: Der »Gangnam-Style« ist K-Pop erster Güte. Vielleicht hat der DJ aber auch einfach verdammt viel Wissen. Beliebter als in den USA war der Song nämlich nirgendwo auf der Welt. Mehr als 5 Millionen Mal wurde er dort verkauft.
Mit der Zusammenfassung von »Susi«
Das Highlight des Abends war die Neuauflage von »Herzblatt«. Die Flirtshow war fast 20 Jahre lang ein echter Straßenfeger. Als Moderator trat Michael Christ in die Fußstapfen von Rudi Carrell, Rainhard Fendrich, Hera Lind, Christian Clerici, Pierre Geisensetter, Jörg Pilawa und Alexander Mazza. Anders als im Fernsehen ahnten die Kandidaten beim Klein-Pariser-Abend allerdings nicht, dass sie gleich hinter der Herzblatt-Wand sitzen werden. Und um es gleich vorwegzunehmen: Es hat sich leider kein neues Herzblatt-Traumpaar für die Ewigkeit gefunden. Dafür mussten die Gemeinschaftsführer Stefan Huber (Traumfrau: 90-60-90) und Alexander Harter (Harter wie weicher nur harter) sowie Narrenrat Dietmar Fischer spontan in den Flirtmodus schalten. Hinter der Wand saß »die Perle unter den Klein Pariser Schnecken« und hatte allerhand abstruser Fragen mitgebracht. Auch nach der Zusammenfassung von »Susi« konnte sich das Klein Pariser Schneckle nicht entscheiden und nahm einfach alle drei Kandidaten. Der Herzblatthubschrauber bringt sie: …. zur Fasend nach Zell.
Die Akteure
Klein-Pariser Kids
Lutz Brucher, Sven Hoferer, Nils Kienzler, Niklas Stubert, Rene Stubert.
Frauen-Power
Guisy Baltruschat, Susi Christ, Bettina Grillich, Heike Günther, Sonja Matt, Vio Schäfer, Susanne Schnurr, Anita Totzke, Lioba Urban, Irmi Willmann.
Kaffeetanten
Marco Giesler, Martin Kersting.
Klein Pariser Hupfdohlen
Julia Back, Mandira Bannatz, Hannah Brucher, Katharina Claus, Lena Franke, Tanja Kienzler, Anne Kroll, Katja Menge, Michael Mietzner, Nicole Schilli, Steffi Schmidt.
Herzblatt mit Werbepause
Julia Back, Hannah Brucher, Lutz Brucher, Michael Christ, Lena Franke, Marco Giesler, Martin Kersting, Anne Kroll, Tanja Kienzler, Katja Menge, Nicole Schilli, Steffi Schmidt.
Die 3 Pfünder
Martin Kersting, Tanja Kienzler, Beate Stubert.
Männerballett
Christian Armbruster, Reinhard Christ, Stefan Christ, Susi Christ, Marco Giesler, Rainer Holtgreve, Rainer Kuderer, Simon Schmidt, Jannik Schnurr, Rolf Willmann.