Die Planungen für den Rathausplatz in Unterharmersbach kommen nun in die konkrete Phase. Der Zeller Gemeinderat stimmte gestern der Entwurfsplanung zu und beauftragte das Planungsbüro mit der Kostenberechnung. Danach soll entschieden werden, welche Vorschläge letztlich realisiert werden. Je nach der Qualität des Ausbaus bezifferten die Planer in einer ersten Schätzung die Kosten für den Rathausplatz auf 350.00 bis 450.00 Euro.
Die Platzgestaltung vor dem Unterharmersbacher Rathaus wurde bereits mehrfach im Ortschaftrat beraten und die Bürger konnten ihre Wünsche und Anregungen mit einbringen. Gestern Abend stellten die Landschaftsarchitekten Sigurd Henne und Katja Richter von der Planungsgesellschaft bhm dem Zeller Gemeinderat die konkretisierten und angepassten Planungen vor.
Ein attraktiver Ort
Eine bis zu vier Stufen ansteigende Sandsteintreppe gibt dem Vorplatz ein repräsentatives Revers. Ein Baumhain spendet im Sommer Schatten. Ein Teil des Platzes wird mit einer wassergebundenen Decke gestaltet, so dass man darauf auch Boule spielen kann. Der Blick auf das Rathaus bleibt frei. Zur Haupstraße hin sollen drei Fahnenmasten aufgestellt werden. Eine Bodenhülse ermöglicht das Aufstellen des Narrenbaums, Maibaums und Weihnachtsbaums.
Die Planungen sehen im Zentrum des Platzes ein Wasserspiel oder einen Narrenbrunnen vor. Auch die Figur des Ortsheiligen St. Gallus soll wieder in die Anlage integriert werden. Für den ruhenden Verkehr werden 25 Stellplätze ausgewiesen, drei davon sind Behindertenparkplätze. Auch Ladeplätze für E-Bikes und E-Autos sind vorgesehen.
Ein Bewirtungshäuschen soll bei Festen im Sommer genutzt werden können. Es soll aus Stahl und Glas hergestellt werden und sich transparent in den Platz einfügen. Das bestehende Buswartehäuschen soll erhalten bleiben und geöffnet werden. Ein Teil der alten Bäume wird durch Neupflanzungen ersetzt.
Wasserspiel und Zunftbrunnen
Die Kosten für die Neugestaltung und Möblierung des Rathausplatzes bezifferte Planer Sigurd Henne in einer ersten Schätzung auf 150 bis 200 Euro je Quadratmeter, die Gesamtkosten auf 350.000 bis 450.000 Euro. Für die Verwirklichung des Wasserspiels müssten zwischen 30.000 und 60.000 Euro veranschlagt werden. Hier müsse man seitens der Stadt auch die Kosten für den Unterhalt berücksichtigen.
Ein Vorschlag gab es vom Planungsbüro für den gewünschten Zunftbrunnen. Denkbar wäre eine Brunnenplatte mit einem Relief der Eckwaldhexen, das geprägt oder mit Laser eingearbeitet wird. Als Beispiel gab es dafür einen Brunnen mit einer geneigten Platte mit einem Durchmesser von fünf Metern. Zusammen mit der Brunnenstube müssten rund 90.000 Euro veranschlagt werden.
Zu viele Elemente
»Fast alle Anregungen sind im Entwurf berücksichtigt«, kommentierte Gemeinderat und Ortsvorsteher Ludwig Schütze die Planungen. Die Möblierung insgesamt müsse nun aber nochmals überdacht werden. Ludwig Schütze forderte darüber hinaus, das große Grundstücke gegenüber dem Gasthaus Schützen in die Maßnahme mit einzubeziehen.
»Es sieht gut aus«, stellte Gemeinderätin Sybille Nock fest und Bürgermeister Günter Pfundstein wertete den Entwurf als »tolle Arbeit«. Aber es gab auch kritische Stimmen bei der Aussprache im Gemeinderat. »Der Platz ist überladen«, stellte Gemeinderätin Brigitte Stunder fest. Die vielen Elemente seien schlichtweg zuviel. Gemeinderat Lorenz Breig betonte, dass er kein Verständnis für das Wasserspiel habe und auch die Anzahl der Bäume sei zu hoch. Breig verwies auf den nahen Kurpark und den Harmersbach.
Bürgermeister Pfundstein sprach sich dafür aus, das Grundmodell auf den Weg zu bringen. Einzelne Elemente könnten auch später noch ergänzt werden. Er nannte die E-Ladeplätze, für die es möglicherweise Fördergelder geben könne.
Einstimmig beauftragte der Gemeinderat das Planungsbüro damit, die Entwurfsplanung mit der Kostenberechnung zu hinterlegen. Planer Sigurd Henne stellte fest, dass man das Grundgerüst darstellen werde und gleichzeitig eine »Shoppingliste« erstelle, in der die Preise für die zusätzlichen Elemente dargestellt werden.