Von der Prozession am Sonntagmorgen bis zur Schlussandacht an Sonntagabend spannte sich der Bogen der Programmpunkte des ökumenischen Kirchentags. Das große Glaubensfest war in der Stadt nicht zu überhören. Die Kirchenglocken läuteten, es wurde Salut geschossen und den ganzen Tag über wurde musiziert und gesungen. In den Kirchen und an vielen Plätzen kamen die Menschen beider Konfessionen zusammen. Zwei Tage nach dem Fest können die Hauptorganisatoren, Pfarrer Peter Seibt und Pfarrer Reinhard Monninger, eine insgesamt positive Bilanz ziehen.
»Alles ist gut verlaufen«, blickt Pfarrer Peter Seibt auf den Kirchentag zurück. Dabei sei deutlich geworden, dass es um das Miteinander gehe. Das Organisationsteam habe sehr gut zusammengearbeitet und in der Stadt auch viel Unterstützung erfahren. Gemeinsam habe man die Großveranstaltung gut gestemmt.
Nun gehe es darum, den Blick in die Zukunft zu richten und darüber nachzudenken, welche Bausteine man daraus mitnehmen kann, stellt Pfarrer Seibt fest. Der Arbeitskreis werde sich sicherlich nochmals treffen und den ökumenischen Kirchentag mit all seinen Facetten reflektieren.
Rückblick mit Resümee
Pfarrer Monniger: »Es war nicht ganz einfach den ökumenischen Kirchentag nach den Ferien von null auf Hundert hochzuziehen. Es war für alle Beteiligten ein großer Kraftakt, dies in 14 Tagen zu schaffen. Und in den letzten Stunden waren viele, viele kleine und große Dinge zu besorgen, zu organisieren, Strom zu legen, Hinweisschilder anzubringen…
Und dann war der Tag. Ich habe noch nie einen solchen Kirchentag erlebt oder ein Kirchenfest, wo alles so reibungslos verlief. Die Mitarbeiterinnen waren alle auf ihren Posten und machten zuverlässig ihren Job. Ich musste mich am Ende um nichts mehr kümmern. Das war das schöne und erfreuliche Ergebnis, dass die Mitarbeiter da waren, dass sie sich einsetzen für ihr Angebot und ihre Veranstaltung und es war nicht ein Körnchen Sand im Getriebe.
Des Weiteren, war das Wetter wunderschön, gegen Nachmittag fast ein bisschen zu heiß, so dass die Menschen den bergenden Schatten suchten oder gleich nach Hause gingen. Ganz erhaben empfand ich die Prozession vom Pflegeheim her, die Gespräche mit den Pfarren und Klosterbrüder auf dem Weg, die Vorbereitung auf den Gottesdienst – und während der Prozession fiel mir ein, dass die evangelischen Glocken nicht eingeschaltet wurden. Ein Anruf und die Glocken starteten und das war auch das Signal für die katholische Kirche, die das auch vergessen hätte.
Der Gottesdienst mit viel Worten, viel Musik und wunderschönen Trachten war eine Augenweide. Schön, auch, das überraschend der evangelische Dekan des Kirchenbezirks Offenburg dazu gestoßen war. Es war für mich als Pfarrer – ganz persönlich gesprochen – eine unglaubliche Freude, so viele Zuhörer im Gottesdienst zu haben, das stärkt mich für die vielen Sonntage, wo wir weniger sind. Es war mir eine Freude die katholischen und evangelischen Geschwister aufzurütteln und zu stärken.
Ich selbst habe vom Kirchentag nicht viel mitbekommen, die Angebote waren zu viele und mein Einsatz ging nach dem Gottesdienst gleich in die evangelische Kirche, wo ich mit Judith Müller einen Krabbelgottesdienst hatte. 35 Kinder krabbelten da auf den Kissen vor dem Alter, mit lustigen Puppen hatten wir ein Anspiel über das Thema Licht und die Kinder kreischten und gingen mit. Ein großer Fallschirm wurde über den Kindern aufgespannt und die Väter und Mütter gingen mit Taschenlampen unter den Schirm und machten die Dunkelheit ganz hell.
Überall auf dem Kirchentag war Musik zu hören. Dazwischen – ganz persönlich auch mal Essen und Trinken und Stärkung. Sehr schön empfand ich auch die Schlussandacht mit den Singkreis Fermate und dem Taizé-Team. So kamen wir zur Ruhe.
Viele Mitarbeiter haben zusammengearbeitet
Wir haben vor 12 Monaten eine schöne Idee geboren und sie dann in großer Geschwindigkeit seit Februar diesen Jahres mit den Gemeindekreisen ins Rollen gebracht. Am Ende ist daraus eine runde Sache geworden.
Ein reiches Angebot unseres Gemeinde- und Glaubenslebens. Viele Mitarbeiter haben Hand in Hand zusammengearbeitet. Im Vorbereitungskreis haben die Pfarrer und Laien ganz vertauensvoll zusammengearbeitet, haben Ökumene gelebt und viele gemeinsame Entscheidungen freundschaftlich gefällt.
Insgesamt gab es auch Veranstaltungen, die nicht so großen Zulauf erfahren haben. Das ist immer mal wieder bei Veranstaltungen das Risiko. Die einzelnen Veranstaltungsorte waren auch weit auseinander (Evangelische Kirche, Kapuzinerkloster, Seniorenzentrum St. Gallus). Die Gremien katholischer- und evangelischerseits werden sicherlich beraten, was man daraus für die Zukunft mitnehmen kann.
Ich denke, dass wir dies im nächsten Jahr nicht wiederholen werden! Es war für mich der letzte ökumenische Kirchentag. Mag sein, dass ein Nachfolger und Verantwortliche beider Kirchen sich in fünf oder zehn Jahren an diesen Kirchentag erinnern und es dann sicherlich noch ein Mal versuchen werden.
Es bleibt ein Gefühl der Dankbarkeit: Dass der Herrgott uns diesen Tag geschenkt hat. Dass die Gäste so zahlreich mitgefeiert haben. Dass die Mitarbeiterinnen und Gruppierungen sich so engagiert eingesetzt haben. Dass die Musikgruppen so beschwingt gespielt haben. Dass die Verantwortlichen der Stadt, der Polizei, vom THW und DRK den Tag unterstützt haben. Dass die Foto- und Videofreunde den Kirchentag in vielen Bildern festgehalten haben.«






