»Wir sind eine große Rotkreuz-Familie«, betonte Kreisvorsitzender Jürgen Nowak zu Beginn der Jahresversammlung des DRK Kreisverbandes Wolfach, die am vergangenen Donnerstagabend im großen Saal des Zeller Kultur- und Vereinszentrums stattfand: »Jeder arbeitet an seinem Platz zum Wohle des Großen und Ganzen.«
Unter den rund 100 Anwesenden galt es für den Kreisvorsitzenden Jürgen Nowak anlässlich der Versammlung des Deutschen-Rot-Kreuz-Kreisverbandes Wolfach am vergangenen Donnerstag eine große Zahl an Ehrengästen im Kultur- und Vereinszentrum zu begrüßen.
Darunter Zells Bürgermeister Günther Pfundstein sowie Bernd Schäck, Präsidiumsmitglied des Badischen Rot-Kreuz-Landesverbandes. Als Vorsitzender des Fachausschusses Ehrenamtlicher Dienst erinnerte letzterer in seinem Grußwort an den 70sten Jahrestag der Genfer Konvention, der in einigen DRK-Ortsvereinen begangen werde. »Das humanitäre Völkerrecht ist eine ganz wichtige Basis unseres DRK-Tuns«, betonte Bernd Schäck.
Vor dem Hintergrund, dass das Rote Kreuz sowohl in Deutschland als auch weltweit das zweitbekannteste Symbol sei, freute er sich über das hohe Maß an Wertschätzung, das der ehrenamtlichen DRK-Arbeit auch hier im Kreis zu Teil werde. Zudem unterstrich er den hohen Ausbildungsstand der hiesigen DRK-Aktiven.
»Wir konnten in all unseren Aufgabenfeldern gut punkten«, betonte denn auch Kreisvorsitzender Jürgen Nowak, der überdies mit Stolz auf die wirtschaftliche Bilanz des Kreisverbandes Wolfach verwies: »Es ist beruhigend zu wissen, dass uns keine Schulden drücken und dass Spielräume für künftige soziale Projekte in der Region vorhanden sind.«
Der Vorsitzende hob die »super Zusammenarbeit« mit allen Vorstandsmitgliedern hervor und dankte ganz besonders dem neuen Schatzmeister Axel Moosmann, »der sich prima eingearbeitet hat.«
Auch unterstrich er die »großartige Arbeit« aller haupt- und ehrenamtlichen DRK-Helfer und dankte zudem allen Unternehmen, Einzelpersonen und Kommunen für deren großzügige Spenden. Diese kommen insbesondere dem neuen Einsatzleitfahrzeug zugute, das sich derzeit noch im Endausbau befindet. Eine in Kürze anstehende DRK-Großübung wiederum unterstützt ein 1.000-Euro-Scheck, den Vorstandsmitglied Wolfgang Stunder im Namen des Lions Club Kinzigtal überbrachte.
Sorgenkind Notarztwesen
DRK-Kreisgeschäftsführer Volker Halbe gab einen Überblick über die Aktivitäten des Kreisverbandes Wolfach, dem 10 Ortsvereine mit rund 330 Aktiven, 100 Jugendrotkreuzlern und etwa 5800 Fördermitgliedern angeschlossen sind.
Volker Halbe berichtete zunächst vom Rettungsdienst, innerhalb dessen ihm das Notarztsystem Sorgen bereite. Denn von Kehl über Offenburg, das Renchtal und Lahr werde es immer schwieriger, alle Dienste zu besetzen. »Im Kinzigtal über Jahrzehnte mit einer beispielhaften Qualität und Leidenschaft etabliert, ist uns die treibende Kraft unseres Notarztstandortes, Dr. Ralf Greiner, mit seiner schweren Erkrankung unvermittelt weggebrochen«, erläuterte der Kreisgeschäftsführer.
Obwohl inzwischen auf den Rollstuhl angewiesen, war auch Ralf Greiner zur Kreisversammlung erschienen. In einer eindrücklichen, sehr bewegenden Rede verabschiedete er sich von seiner »DRK-Familie«, denn aufgrund seiner Erkrankung wird der jahrzehntelang als leitender DRK-Notarzt tätig Gewesene sein Amt nicht mehr ausüben können. »Wir sollten Idealist bleiben und daran arbeiten, dass die Bedingungen für die Menschen sich verbessern«, gab er seinen Mitstreitern auf den Weg, »Mitleid ist eine unserer besten menschlichen Eigenschaften.« Ihm zu Ehren erhoben sich sämtliche im Saal Anwesenden, um lang anhaltenden Beifall zu spenden.
Dass es unmöglich erscheine, Ralf Greiner zu ersetzen, betonte Kreisgeschäftsführer Halbe, »obwohl sich alle Kollegen unseres Notarztpools nach Kräften engagieren.« Mit dem Ergebnis, dass Wolfach einer der ganz wenigen Kreisverbände sei, die bis heute keinerlei Schichtausfälle in der Notfallrettung zu beklagen hätten.
Pflegedienst hervorragend
Dem weiteren Verlauf seiner Ausführungen war zu entnehmen, dass der Pflegedienst als zweitgrößtes Aufgabenfeld auf sehr hohem Niveau »hervorragend da steht.« Zudem berichtete er vom 25-jährigen Bestehen des DRK-Kindergartens Sternschnuppe, in dem Inklusion großgeschrieben wird, sowie über das umfassende Angebot sozialer Dienstleistungen wie Hausnotruf, flexiblem Fahrdienst, Erste Hilfe- und Gesundheitskurse, betreutes Wohnen, Migrationsberatung und Schulbegleitung. Für weitere Informationen verwies Volker Halbe auf das frisch erschienene Jahrbuch 2018/19 sowie auf die neue Webseite www.kv-wolfach.drk.de.
Die von Bürgermeister Günther Pfundstein vorgenommene Entlastung des Vorstandes erfolgte ebenso einstimmig wie dessen Wiederwahl, als vierte Beisitzerin fungiert künftig Raphaela Jehle. »Es ist fast schon selbstverständlich, dass Sie bei Festen oder sonstigen Veranstaltungen in Zell immer da ist, aber das ist es eben nicht«, würdigte das Stadtoberhaupt die Leistung und Zuverlässigkeit des DRK.







»Wir haben vor zehn Jahren auf das richtige Pferd gesetzt«
Für sein zehnjähriges Dienstjubiläum wurde Kreisgeschäftsführer Volker Halbe auf der Kreisversammlung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am vergangenen Donnerstag ebenso geehrt, wie weitere langjährige hauptamtliche Mitarbeiter sowie besonders aktive Ausbilder.
»Wer hat das denn verraten« – Volker Halbes Überraschung ob der offiziellen Würdigung, die ihm für sein nunmehr eine Dekade währendes DRK-Tun zu Teil wurde, sorgte für Erheiterung im großen Saal des Zeller Kultur- und Vereinszentrums. Sehr schnell habe sich der damalige Quereinsteiger in die DRK-Welt eingelebt und eingearbeitet und sich über den Verband hinaus ein Netzwerk aufgebaut, betonte Kreisvorsitzender Jürgen Nowak in seiner Laudatio.
»Wir haben vor zehn Jahren auf das richtige Pferd gesetzt – bei solch einer wichtigen Personalie muss man das richtige Gespür haben, aber auch ein bisschen Glück«, resümierte Jürgen Nowak angesichts einer stets guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Die bestehe trotz der vielen thematischen Baustellen, die es zu bewältigen gelte, mit einer überdies großen Mannschaft. Deren Zahl ist von 135 Beschäftigten mit 70 Vollzeitstellen im Jahre 2009 auf heute 160 Beschäftigte mit 84,5 Vollzeitstellen angewachsen.
Als fleißig, umtriebig, flexibel und genau charakterisierte Jürgen Nowak den Jubilar, desgleichen als empathisch und immer ansprechbar. »Wir haben keine Schulden mehr«, hob er einen der Verdienste Halbes hervor, »und er ist immer aufgeschlossen, wenn es um etwas Neues geht.« Ständige Weiterbildung gehöre dazu: »Auch ein Geschäftsführer lernt nie aus.«
Regelrecht erleichtert schien Volker Halbe, als der DRK-Kollege seine Aufmerksamkeit dann auf andere Jubilare lenkte. Drei von ihnen stehen seit einem Vierteljahrhundert im hauptamtlichen Dienst des DRK, darunter Sonja Rall. Der staatlich geprüften Erzieherin, Heilpädagogin und anfänglichen Leiterin des DRK-Kindergartens Sternschnuppe liegt die Arbeit mit Kindern mit Förderbedarf besonders am Herzen.
Die ebenfalls staatlich geprüfte Erzieherin Melanie Lupfer, die zeitweise die stellvertretende Leitung der Einrichtung innehatte, ist ebenfalls von Anfang an dabei. Mit gleichfalls 25 Jahren Dienstzeit ist Kerstin Gutzeit die Dritte im Bunde, die die Ursprünge des DRK-Kindergartens erlebte. Aktuell betreut sie die Minis, die Zwei- bis Dreijährigen also.
Seit 20 Jahren beim DRK beschäftigt ist Esther Bächle. Die ausgebildete Krankenschwester hat seit 2012 die stellvertretende Pflegedienstleitung inne und erwarb 2016 die Qualifikation zur Pflegedienstleitung. Zehn Dienstjahre absolviert haben die im Pflegebüro tätige Christel Neumaier sowie Notfallsanitäterin Sabrina Jutrzenka und Notfallsanitäter Christian Armbruster.
Kreisausbildungsleiterin Jutta Eisenblätter, die Jürgen Nowak ob ihres unermüdlichen Engagements freundschaftlich als »Miss Rotkreuz« bezeichnete, wurde für 82 Kurse ausgezeichnet. Auch Michael Schinselor (Ortsverein Schiltach-Schenkenzell), Thomas Leopold (Biberach) und Christian Armbruster (Wolfach) würdigte Nowak für ihren besonderen Einsatz in der Breitenausbildung, angesichts von jeweils 27, 25 und 15 abgehaltenen Kursen.

