Leserzuschriften stellen die Meinung der Leser dar. Die Redaktion behält sich das Recht der Kürzung vor und übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.
Zum Leserbrief »Nach Ursachen forschen« in der Ausgabe 60/2019
Der Leserbrief von Florian Adler, veröffentlicht am 20. Mai 2019, zeigt, dass es doch noch engagierte Bürger gibt, die sachkritisch Dinge benennen. Es ist erstaunlich, wenn plötzlich Gemeinderäte im Rahmen ihres Radtourismus ihre ökologische Berufung für »Mehr und sichere Radwege« erst kurz vor einer Wahl (wieder) entdecken. Warum haben jene Gemeinderatsmitglieder während der Legislaturperiode bei ihren Entscheidungen nur das Wohl des motorisierten Verkehrs vor Augen gehabt?
Florian Adler führt hier beispielhaft das ausgebaute »Krankenhauswegle« und dessen weiterem Verlauf an. Hierzu möchte ich ergänzen: Es hat sich zu einer stark frequentierten »Autobahn« und »Umfahrung« entwickelt; obwohl innerhalb eines Wohngebietes und »30-km-Zone«. Früher beliebt bei Jung und Alt als ruhige Oase mit gekennzeichneten Fahrrad- und Fußweg. Heute: Die von vielen Gemeinderatsmitgliedern favorisierte Bypass-Lösung ist ein hässliches Asphaltband und für Radfahrer und Fußgänger ein gefährlicher Brennpunkt! Finanzierung unter anderem durch Umschichtung von Mitteln »Radweg Unterentersbach« über 104 TEUR (siehe einstimmigen Beschluss der 8. öffentlichen Sitzung des Gemeinderates vom 12. Juni 2017).
An dieser Stelle sei an unseren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert. Er mahnt seit längerer Zeit ein nachhaltiges Umdenken in der Politik und bei den Entscheidungsträgern an. Neben der Sorgfalts- und Fürsorgepflicht muss bei Entscheidungen die Lebensqualität der Bürger im Vordergrund stehen. Diskutieren sie doch mal darüber und nicht erst bei ihrer nächsten Radtour.
Bruno Emmerichs,
Zell am Harmersbach




