Mit der Weihe durch Pfarrer Bonaventura Gerner und Prädikant Gottfried Zurbrügg konnte das neue HLF 20 der Zeller Feuerwehr offiziell in den Dienst genommen werden. Bei der anschließenden Frühjahrsübung stand das Fahrzeug mit seiner vielfältigen technischen Ausstattung ebenfalls im Mittelpunkt des Szenarios. Der Feuerwehr-Samstag stand aber auch im Zeichen des Kommandowechsels von Florian Lehmann an Philipp Schilli.
Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich die aktiven Wehrleute, Alterskameraden, Kinder- und Jugendabteilung der Zeller Gesamtfeuerwehr, die Nachbarwehren von Nordrach, Oberharmersbach, Biberach und Steinach, die DRK-Ortsvereine sowie Vertreter des Gemeinderats und eine ganze Reihe von interessierten Bürgern beim Feuerwehrgerätehaus eingefunden. Am vorletzten Tag seiner Amtszeit konnte Gesamtkommandant Florian Lehmann allen voran die beiden Geistlichen Bonaventura Gerner und Gottfried Zurbrügg, Bürgermeister Günter Pfundstein und Kreisbrandmeister Bernhard Frei begrüßen.
»Es ist mir ein persönliches Anliegen gewesen, bei der letzten Übung unter meiner Leitung die Leistungsfähigkeit der Zeller Feuerwehr gemeinsam mit den umliegenden Feuerwehren unter Beweis zu stellen«, stellte Florian Lehmann am Ende der Feierstunde fest, als es zur Frühjahrsübung ging. Am Montagabend wird der Zeller Gemeinderat formell den Kommandowechsel bestätigten. Dann steht Philipp Schilli an der Spitze der Zeller Gesamtfeuerwehr.
Anforderungen werden immer größer
31 Jahre lang stand der alte Rüstwagen im Dienst der Zeller Feuerwehr, ehe er nun durch das neue Hilfeleistungs-Löschgruppen-Fahrzeug HLF 20 ersetzt wurde. Seit 1988 habe sich viel verändert, stellte Bürgermeister Günter Pfundstein in seiner Ansprache fest. Die Anforderungen an die Feuerwehr seien immer größer geworden. Deshalb müsse im Ernstfall auch die beste Ausrüstung zur Verfügung stehen. 425.000 Euro hat die Stadt Zell in das HLF 20 investiert. 90.000 Euro Landeszuschüsse sind nach Zell geflossen. Pfundstein hoffte, dass das neue Fahrzeug wieder so lange halte wie das alte und wünschte der Feuerwehr allseits unfallfreie Fahrt. »Gut ausgebildet und hoch motiviert versehen die Feuerwehrkameraden ihren Dienst«, lobte Bürgermeister Pfundstein und rief allen Kameraden zu: »Wir sind stolz auf die Feuerwehr.«
Der designierte Gesamtkommandant Philipp Schilli erinnerte daran, dass der Feuerwehr-Bedarfsplan aus dem Jahr 2015 Grundlage für die Neuanschaffung bildete. 2017 habe man mit der Planung begonnen, im September 2018 rollte das HLF 20 nach Zell. 15 Tonnen schwer, 340 PS stark verstärkt das HLF 20 nun die Zeller Feuerwehr. Es verfügt über 2000 Liter Löschwasser für den Erstangriff und 125 Liter Schaumvorrat. »Sehr viel Technik ersetzt viele Handgriffe«, unterstrich Philipp Schilli. Dadurch könne eine größtmögliche Effizienz bei den Einsätzen, mehr Sicherheit für die Einsatzpersonen und gleichzeitig mehr Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger erreicht werden. Besondere Dankesworte richtete er an den Zeller Gemeinderat, der das Geld für die Investition zur Verfügung gestellt hat, sowie den beiden Maschinisten Stefan Maier und Florian Nessler, die sich an erster Stelle in die Bedienung des HLF eingearbeitet haben.
Ministerialer Segen durch den Innenminister
Das neue Fahrzeug sei nicht nur ein Geschenk sondern bedeute vor allem viel Arbeit für die Zeller Feuerwehr, stellte Kreisbrandmeister Bernhard Frei in seinem Grußwort fest. »Das HLF 20 ist eine tolle Technik«, zeigte sich Frei beeindruckt. Er erinnerte daran, dass das Fahrzeug bereits beim »Tag der Sicherheit« den ministerialen Segen durch Innenminister Thomas Strobl erhalten habe. Nicht weniger wichtig sei aber die schützende Hand von oben, stellte Kreisbrandmeister Frei fest und wünschte, dass alle Einsatzkräfte immer wieder gesund nach Hause kommen und dass sie wenige Ernstfälle bestreiten müssen. Pfarrer Bonaventura Gerner und Prädikant Gottfried Zurbrügg spendeten dem Fahrzeug und allen Zeller Floriansjüngern den kirchlichen Segen. Wie der heilige Florian, der sein Leben für andere eingesetzt hat, würden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr einen wichtigen und selbstlosen Dienst für die Bürger leisten. Dafür sagte Pfarrer Gerner ein »herzliches Vergelt’s Gott«. Prädikant Zurbrügg stellte fest, dass sich die Feuerwehrleute mutig und kompetent einsetzen, wenn Menschen durch Feuer, Wasser oder schwere Unfälle in Not geraten. »Mit Martinshorn und Blaulicht eilt Hilfe heran.«
Feuer bedroht Firma Klausmann
Bei der anschließenden, groß angelegten Frühjahrsübung waren Blaulicht und Martinshorn gleich vielfach im Einsatz. Angenommen wurde ein Brand bei der Holzverarbeitungsfirma Klausmann und dass sich das Feuer auch auf das Holzlager ausgebreitet habe. Menschen mussten gerettet und der Brand bekämpft werden.
Direkt vor dem Firmengebäude wurde das neue HLF 20 positioniert, um schnellen Zugriff auf die mitgeführten Hilfsmittel zu haben. Dies reichte von der Steckleiter zur Bergung von eingeschlossenen Personen über den ersten Löschangriff bis hin zur Ausstattung der Atemschutzträger. Maschinist Stefan Maier koordinierte den Einsatz rund um »sein« HLF 20.
Vor den Augen vieler Zuschauer waren zwei Drehleitern, die Feuerwehrmänner von Gengenbach bis Steinach und Oberharmersbach im Einsatz. Das DRK baute einen großen Behandlungsplatz auf. »Insgesamt waren 60 Feuerwehrmänner und -frauen, 20 DRK-Helfer und zwei THW-Mitglieder im Einsatz«, stellte Einsatzleiter Philipp Schilli am Ende der erfolgreichen Frühjahrsübung fest. Acht verletzte Personen konnten versorgt und das Feuer erfolgreich bekämpft werden. Um 16 Uhr wurde die Schauübung beendet. Der Hunger und Durst aller Teilnehmer wurde zum Ende des erfolgreichen Feuerwehr-Samstag im Dorfgemeinschaftshaus Unterentersbach bekämpft.