Rund 50 Frauen trafen sich am Mittwochabend, um miteinander zu beten und zu singen. Nach der kirchlichen Feier gab es im evangelischen Gemeindehaus bei Tee und Kuchen Gelegenheit zum Gespräch.
Der Weltgebetstag ist eine weltweite ökumenische Frauenbewegung. Er wird jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet, in diesem Jahr aus Slowenien. Der offizielle Tag ist immer der erste Freitag im März; dann wird dieser Gottesdienst in mehr als 120 Ländern durch verschiedene Zeitzonen rund um den Globus insgesamt 24 Stunden gefeiert. Aus organisatorischen Gründen wurde der Tag in Zell am 13. März gefeiert.
Das slowenische Weltgebetstag-Komitee hat den gedeckten Tisch als Sinnbild gewählt. So einen Tisch haben die Frauen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden auch in der Kirche aufgestellt. »Kommt, alles ist bereit« – unter diesem Motto ging es im Jahr 2019 besonders um Unterstützung dafür, dass Frauen weltweit »mit am Tisch sitzen können«. Dabei ist symbolisch gemeint, dass Frauen teilhaben können an Bildung und gesellschaftliches Leben, an Gesundheitsfürsorge und beruflichen Perspektiven.
Erfahrungsberichte slowenischer Frauen
Jeder Gast beim Weltgebetstag erhält das kleine Heftchen mit dem Ablauf des Gottesdienstes, alle Lieder und Texte stehen darin. Außerdem gibt es Informationen zum Land und der Situation der Frauen dort. Im Verlauf der Feier hörten die Besucher persönlich formulierte Erfahrungsberichte von slowenischen Frauen. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges mussten viele Bürger das damalige Jugoslawien verlassen, weil sie gegen den Kommunismus waren oder keine Arbeit fanden. 1991 wurde der Staat Slowenien gegründet. Heute leben viele Roma unter unzumutbaren Bedingungen in dem Land; ohne Wasser und Strom und die Kinder gehen nicht regelmäßig zur Schule. Für die slowenischen Frauen Marjeta, Mojca, Marija, Ema und Natascha wurde im Gottesdienst gebetet. Sie hatten in dem Begleitheft von ihrem Leben berichtet – die Texte wurde von Sprecherinnen vorgetragen.
Slowenien liegt auf der Balkanroute, auf der Tausende Flüchtlinge nach Europa gelangen. Der Grenzfluss Kolpa ist dabei ein lebensbedrohliches Hindernis. Auch die Frauen und Kinder, die auf der Flucht sind, wurden in die Gebete miteingeschlossen.
Wer tanzt noch mit?
Richtig fröhlich ging es bei dem Element Tanz zu – eine typisch weibliche Angelegenheit. Ein einfacher Reigen um den gedeckten Tisch: Wer tanzt noch mit? Einige mutige Frauen aus dem Publikum trauten sich dazu und es wurde ein richtig großer Tanzkreis.
Die Gruppe »Horizont« spielte die schönen Kirchenlieder unter Leitung von Christiane Bergsträsser. Am Ende der Feier gab es Applaus: Die stimmungsvolle Feier hat allen Besucherinnen gut gefallen. Mit dem Geld aus der Kollekte in der Kirche werden Projekte für Frauen in Slowenien gefördert.
Die Einladung zu einem gemütlichen Beisammensein nahmen die meisten Frauen gerne an. Im evangelische Gemeindesaal war das Motto des Abends »Kommt, alles ist bereit« perfekt umgesetzt: Liebevoll gedeckte Tische standen für die Gäste bereit.