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Zell am Harmersbach | 16.01.2019

Schachclub Zell musste gegen Furtwangen nur das Wetter fürchten

Reserve des Zeller Schachclubs holte ein Unentschieden

Foto:
Zwei Garanten für den momentanen Erfolg (von links): Kurt Jäger und Stefan Rechlin. Foto: Peter Baumann
von Peter Baumann

Bereichsliga

Furtwangen-Vöhrenbach I – Zell I 2,5:5,5

Die Aufgabe bei Aufsteiger Furtwangen sollte machbar sein, so der Tenor bei den Zellern nach Bekanntgabe der Spieltermine vor der Saison. Die Schwarzwälder sind als Fahrstuhlmannschaft bekannt. Und die größte Herausforderung wäre die Anfahrt – das war schon bei Erhalt des Terminkalenders zu befürchten, als Wintersportort gibt es schon fast Schneegarantie. Dass aber solche Massen des weißen Materials, welches den Zellern fast schon unbekannt sind, in der Landschaft lagen, hatte sie doch sehr beeindruckt. Dennoch waren die Zeller pünktlich, während die Furtwanger selbst mit dem Schnee zu kämpfen hatten.

Nachdem die Aufstellung bekannt gegeben wurde, legte Kurt Jäger am Spitzenbrett einen Blitzstart hin. Ihm gelang mit seiner Dame nach kurzer Zeit der entscheidende Einschlag in die gegnerische Königsstellung. Leider hielt die Führung nicht lange. Adolf Woisetschläger (6) spielte sein Französisch etwas zu passiv und überließ dem Gegner die Initiative, die dieser mit einem Opfer auf h7 mit anschließendem Materialgewinn zum Sieg nutzte. Dieter Marzluf (8) legte einen fulminanten Start hin. Stellung und Initiative deuteten auf einen schnellen Sieg hin. Allerdings ließ auch er einen Stich nahe des Königsherz auf h7 zu. Nach etwas Gemetzel blieb der Punkt in Furtwangen. Michael Vollmer (5) war es angesichts der Schneemassen noch etwas kalt. Er kam wohl nicht recht auf Betriebs­temperatur und nahm ein Remisangebot seines Gegners noch vor der Zeitkontrolle an. Die Fahrgemeinschaft um Jäger verließ als erste Staffel mit einer geringen Ausbeute von 1,5 Punkten das Skigebiet.

Jetzt mussten noch mindestens drei Punkte her. Vorstand Wilhelm Eble (7) erkannte, dass sein Gegner eine Verteidigungsstellung aufbaute und nur blockte. Umgruppierungen von Dame, Turm und Läufer nutzte Eble, um einen geheimen Angriffsplan zu schmieden: sein Läufer musste auf die Diagonale, während der gegnerische Läufer sich für ein Päuschen in die Ecke verkroch. Nun wurde ersichtlich, dass g7 das Angriffsziel war. Sein Gegner erkannte aber nicht die Fesselung dieses Bauern, so dass ein simples Damenmatt folgte. Auch Jürgen Gißler (2) fackelte nicht mehr länger und beschleunigte das Tempo. Die Neuordnung der angreifenden Türme fokussierte die Angriffsspitzen auf den zentralen Punkt. Nach Materialtausch folgte ein Turmopfer, das eine Bauernumwandlung ermöglichte. Sein Gegner gab auf.

Thomas Gißler (4) hatte lange Zeit die bessere Stellung und einen leichten Aktivitätsvorteil. Dennoch konnte er keine entscheidenden Materialgewinne realisieren. Erst nachdem schweres und leichtes Material getauscht wurde, ermöglichten seine Aktivitätsvorteile einen Turmgewinn. Nun war es eine Frage der Technik, diesen weiter auszubauen und in ein Endspiel abzuwickeln. Dies gelang ihm. Neuzugang Stefan Rechlin – ein Eigengewächs, das nun in die Heimat zurückgekehrt ist – hatte am dritten Brett bereits drei Bauern mehr, die deutlich bessere Stellung und einen gedeckten Freibauern. Auch gute Pläne hatte er sich ausgedacht. Entweder war es die etwas gedämpfte Beleuchtung oder die Schneelast. Er verfolgte wohl mehrere Pläne gleichzeitig oder konnte sich nicht entscheiden. Opfer hier oder Vorrücken dort. Sein Zögern ließ beim Gegner wieder Hoffnung keimen, die in frechem Spiel gipfelten. Erst ein völlig überraschender Bauernvorstoß beendete die Lethargie und führte zur Aufgabe seines Gegners. Die zweite Fuhre brachte vier Punkte mit heim nach Zell.

In der nächsten Runde kommt es zum Gipfeltreffen Zell – Haslach.

Bezirksliga

Zell II – Neumühl II 4:4

Die Neumühler reisten nicht in stärkster Besetzung an, so daß sich Zell durchaus Hoffnungen auf einen Sieg machen konnten, zumal man am Spitzenbrett mit Stefan Gießler Verstärkung aus der Ersten hatte. Nach wechselhaftem Spielverlauf musste man am Ende froh über das 4:4 sein. Hans Burger (6) musste gegen einen spielstarken Nachwuchsspieler die Neumühler Führung zulassen. Doch schon bald darauf brachten Eduard Bernhard (7) und Eugen Schmidt (3) Zell in Führung. Beiden war es gelungen ihr gewonnenes Material Sieg bringend einzusetzen. 2:1. Ein bis zwei Züge etwas zu passives Spiel reichten Stefan Gießler am Spitzenbrett um in Nachteil zu kommen. 2:2. An den verbliebenen Brettern folgten erbittert umkämpfte Unentschieden, wobei sich zwischenzeitlich die Waagschale mal zugunsten Zells dann wieder Neumühls neigte. Weder Felix Fernandez (2), Robert Eble (8) Peter Baumann (5) und Heinrich Kotzott (4)gelang der zum Mannschaftserfolg nötige Sieg. Spannung dabei bis zur buchstäblich letzten Sekunde bei Kotzott der sich in einem Turmendspiel quasi in letzter Sekunde rettete.

Nächste Runde: 26./27. Januar 2019.

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Schlagworte:
Schach, Schachclub Zell am Harmersbach

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