Am Samstag war es wieder soweit: Der JuKu vergab zum zweiten Mal seinen Förderpreis. Fünf Bewerber präsentierten sich und ihre Jugendarbeit im Kulturzentrum »Obere Fabrik«.
Auch kleinere Gruppen haben bei der Förderpreis-Verleihung die Möglichkeit ins Rampenlicht zu rücken und zu zeigen, wie Kinder und Jugendliche von der Jugendarbeit und dem aktiven Vereinsleben in ihrer Stadt profitieren. 1.600 Euro gab es insgesamt zu verteilen. Die Sparkasse Haslach-Zell stiftete erstmals einen Sonderpreis in Höhe von 300 Euro, mit der die Einzigartigkeit des Gewinner-Projekt besonders gewürdigt werden sollte. »Wir möchten ein Podium bieten, auf dem sich Jugendarbeit vorstellen kann«, sagte der 1. Vorsitzende des JuKu Alexander Hug zur Begrüßung. »Alle können stolz sein und beim Wettbewerb das Beste aus sich herausholen!«
Fünf Bewerber für den JuKu-Preis
Als erstes startete das Mandolinen-Orchester, das sich erst wenige Tage zuvor mit einer Last-Minute-Anmeldung beworben hatte, in den Wettbewerb und sorgte sogleich für Schmunzeln. Konrad Vollmer präsentierte die vier verschiedenen Instrumente des Vereins Mandoline, Mandola, Gitarre und Kontrabass und stellte dann drei Schüler am größten der Instrumente vor, die als Chinesen verkleidet die Bühne betraten und – wie konnte es anders sein – das Lied von den »Drei Chinesen mit dem Kontrabass« zum
Besten gaben. Alan Walkers »Faded«, arrangiert als Instrumental für Mandoline, Mandola und Gitarre, sowie Melodien aus Polen und Schottland komplettierten die Bewerbung, die von den Zuschauern mit viel Applaus bedacht wurde.
Sabine Heitz, Jugendleiterin des Golfclubs Gröbernhof, räumte in ihrer Präsentation der Nachwuchsarbeit mit einigen Vorurteilen auf. Golf sei kein elitärer Sport für Reiche, bei dem man mit einem Stock spazieren gehe. Golf fördere bei den Kids die persönliche, soziale und sportliche Kompetenz. Dafür wird im Gröbernhof nicht nur trainiert, sondern auch viel zusammen unternommen. Ob Holunderblüten- oder Apfelernte auf dem naturnahen Golfplatz: Der Nachwuchs ist fest eingebunden, hilft mit und kann den Erlös in der Jugendkasse gut gebrauchen. Nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch sportlich läuft es gut. Sabine Heitz verwies auf den 1. Platz im Jugendmannschaftspokal und den 1. Platz im Badenpokal. »Unsere Mädchen sind sehr schlagkräftig«, sagte sie stolz in der Überleitung zu dem Präsentationsteil, den die Jugend selbst übernahm. »Sie schlagen die Bälle bis zu 150 Meter weit!« Die Mädchen hatten einen energiegeladenen Schlägertanz selbst kreiert und eingeübt. Parallel demonstrierten einige Jungs, wie Snag-Golf geht – eine spaßige Golf-Einsteiger-Variante mit größeren Schlägern und Tennisbällen. Sollte es mit einem Preis klappen, soll das Geld zu einer Hälfte ins Ostercamp der Jugend gesteckt werden und zur anderen in ein kostenloses Golfprojekt für Zeller Kinder, bei dem ein Professional oder C-Trainer bei den ersten Versuchen mit Schläger und Ball zur Seite steht.
Eine neue Trommel für den Spielmannszug war der Projektwunsch von Ingo Lorenz, der für die Zeller Bürgerwehr leider allein auf der Bühne stand. Die Trommel ist eines der zwei Instrumente, die in der Bürgerwehr gespielt würden, führte er aus. Neben ihr kommt noch die Piccolo-Flöte zum Einsatz. Wie das ganze zum JuKu-Förderpreis passt? Ganz einfach: Der Spielmannszug hat junge Nachwuchskräfte, die momentan noch auf kleineren Ausbildungstrommeln ihr Handwerk lernen. Für sie werden bald die richtigen Instrumente in den Farben der Stadt Zell gebraucht. Für sein Vorhaben »trommelte« er um Unterstützung, indem er die vielfältigen Tätigkeitsbereiche des Vereins im Bild zeigte. Unter anderem führte er Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ins Feld, die beim Geburtstag von Wolfgang Schäuble bestens gelaunt zusammen mit der Bürgerwehr aufs Foto gebannt war.
Bogenschießen gehört eher zu den Nischensportarten. Trotzdem verfügt der BSC Zell über eine überaus aktive Mitgliedschaft und hat sich durch zahlreiche Events und ein stets ausgebuchtes Ferienprogramm mittlerweile eine eigene Jugendabteilung erarbeitet. Acht Nachwuchsschützen trainieren aktuell im Bogenschützenclub, wie man den Pfeil auf bestem Weg ins Gold bringt. Dafür benötigt es nicht nur Kraft, sondern auch Konzentration und Technik. Kompetenzen, die in der BSC-Jugendabteilung auch spielerisch eingeübt werden. Im letzten Jahr war man stolz, den 2. Platz beim JuKu-Förderpreis errungen zu haben. Das Geld wurde für ein Trainingslager eingesetzt. Eine Aktivität, die der Club gerne wiederholen würde. »Jetzt wird’s ein bisschen lauter.« Mit diesen Worten eröffneten die fünften Bewerber ihre Präsentation. Die Rockcover-Band »No Idea« aus Unterentersbach spielte Songs von den Ärzten, den Toten Hosen und den Red Hot Chili Peppers. Ihr Wunsch: ein neues Mischpult, das für noch besseren Sound sorgen soll.
Eine halbe Stunde nahm sich die Jury nach dem Ende des letzten Beitrags Zeit, um die Preisträger zu bestimmen. Zeit, die PAN vocal mit Musik überbrückte. Genau, wie auch die Umbaupausen.
Alle sind Gewinner
Zur Preisverleihung wurden die Bewerber nach und nach auf die Bühne gebeten. Der Mandolinen- und Gitarrenverein wurde mit 200 Euro bedacht. Die Band »No Idea« durfte sich ebenfalls über eine Zuwendung von 200 Euro freuen. Der Spielmannszug und der Bogenschützen-Club erhielten Förderpreise jeweils in Höhe von 250 Euro. Die Präsentation der Golfjugend schnitt am besten ab und wurde mit 300 Euro belohnt. Der Sonderpreis für die schnellste Anmeldung ging an den BSC, dessen Trainingslager-Kasse sich dadurch um weitere 100 Euro füllt. Einzigartig sollte der Gewinner des Sparkassen-Sonderpreises sein. Dieser ging an die Band »No Idea«, die mit dieser doppelten Finanzspritze der Erfüllung ihres Wunsches nach einem neuen Mischpult wohl ein gutes Stück näher gekommen ist.
Rahmenprogramm
Die Nachfrage aus der Bevölkerung bezüglich des bereits um 15 Uhr gestarteten Rahmenprogramms hatte noch Luft nach oben. Trotz des Ausbleibens der Besucher am Nachmittag herrschte dennoch gute Stimmung. PAN vocal spielte Songs, die Erzieherinnen der Waldspielgruppe filzten Eicheln, Albert Heizmann übte mit denen, die da waren, auf der Ukulele »The Lion sleeps tonight« und Simon Haas hatte alles parat, um zu zeigen, wie ein Bändele-Kostüm hergestellt wird. »Wir hoffen einfach auf mehr Besucher des Rahmenprogramms im nächsten Jahr«, schaute Alexander Hug optimistisch in die Zukunft.





