Am gestrigen Dienstag konnte Friseurmeister Franz Herrmann im Kreise seiner Familie den 85. Geburtstag feiern. Auch viele Oberharmersbacher ließen es sich nicht nehmen, dem bekannten und geschätzten Mitbürger zu gratulieren. Bürgermeister Günter Pfundstein überbrachte die Glückwünsche der Stadt Zell a. H.
Am 14. November 1932 stand die Wiege von Franz Herrmann in Oberharmersbach, wo er zusammen mit sechs Geschwistern aufgewachsen ist. Die Schule besuchte er im Ortsteil Hub, das Friseurhandwerk erlernte er im Salon von Otto Pfundstein. Dann zog es den jungen Handwerksburschen hinaus in die Welt. Zunächst nach Ottenhöfen, wo er nicht nur Arbeit gefunden hat sondern auch seine spätere Frau Lotte Huber. In Hamburg besuchte er die Meisterschule und legte erfolgreich die Prüfung ab. Dann arbeitete er noch in Friedrichshafen am Bodensee.
Im Jahr 1959 kehrte Franz Huber in seine Heimatgemeinde zurück. Am 30. April läuteten für Franz und Lotte Huber die Hochzeitsglocken. Noch im selben Jahr eröffnete er sein eigenes Friseurgeschäft. Acht Jahre befand sich dies in den Räumen von »’s Postfritze«, dann konnte die Familie Herrmann das ehemalige Volksbankgebäude erwerben. Hier befand sich der Meisterbetrieb über 30 Jahre lang. Franz Herrmann führte das Geschäft bis er im Jahr 2000 in den Ruhestand ging.
Die beiden Söhne der Familie, Markus und Joachim Herrmann, sind beruflich in die Fußstapfen ihres Vaters getreten. Beide haben das Friseurhandwerk erlernt, ebenfalls die Meisterprüfung abgelegt und führen heute erfolgreich ihre Friseurgeschäfte in Zell a. H. und Ravensburg.
Auch in der Dorfgemeinschaft war der Jubilar sehr aktiv. 5 Jahrzehnte lang spielte er in den Reihen der Miliz- und Trachtenkapelle die Klarinette. 28 Jahre leistete er als Kassierer dem Verein wertvolle Dienste. Dafür wurde Franz Herrmann mit der Ehrenmitgliedschaft des Musikvereins und der großen goldenen Ehrennadel des Blasmusikverbandes geehrt.
Ein schwerer Schicksalsschlag im Leben von Franz Herrmann war der Tod seiner Frau Lotte am 29. August 1993. Bei einem furchtbaren Unfall mitten im Ort verloren sie und zwei weitere Teilnehmer eines Jahrgangstreffens ihr Leben. Nur schwer gelang es Franz Herrmann – soweit das überhaupt möglich ist – dieses schreckliche Erlebnis zu verarbeiten.
Seinen Ruhestand verbrachte Franz Herrmann in der Dorfgemeinschaft von Oberharmersbach. Solange es seine Gesundheit zuließ war er bei ausgedehnten Spaziergängen mit seinem kleinen Chihuahua-Hund im Ort anzutreffen. Seit zwei Jahren lebt Franz Herrmann im Caritas-Seniorenzentrum »St. Gallus« in Zell a. H., wo er sehr gut betreut und gepflegt wird. Hier versammelten sich gestern auch die Geschwister des Jubilars mit ihren Ehepartnern, viele Oberharmersbacher schauten vorbei und natürlich feierten seine Söhne mit ihren Familien und Enkeltochter Raya mit. Auch die Lokalzeitung »Schwarzwälder Post« entbietet dem bekannten Handwerksmeister herzliche Glückwünsche.