Traditionell wurden am Fronleichnamstag nach dem Kirchgang und dem gemeinsamen Essen im Gasthof »Ochsen« wieder verdiente Mitglieder der Unterharmersbacher Bürgerwehr geehrt.


Diesmal wurden zwei echte Urgesteine der Unterharmersbacher Bürgerwehr ausgezeichnet: Ehrenfeldwebel Werner Kuderer für 60 Jahre aktive Zugehörigkeit und Ehrenfähnrich Herrenbauer Ludwig Schwarz, der nun 50 Jahre der Bürgerwehr angehört. Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner bezeichnete sie als echte Vorbilder der Ortschaft.
In seiner Laudatio würdigte der 1. Vorsitzende Josef Roth die Verdienste der Jubilare. Am Fronleichnamstag vor 60 Jahren sei Werner Kuderer als Gewehrträger in die Bürgerwehr eingetreten. Seither zählte er über Jahrzehnte hinweg zu den treuesten Mitgliedern der Bürgerwehr. Ihm sei kein Weg zu weit gewesen, wenn es darum gehe, der Bürgerwehr zu dienen und bei den Auftritten dabei zu sein. Das Vertrauen der Kameraden kam auch darin zum Ausdruck, dass er zum Feldwebel gewählt wurde und dieses Amt von 1989 bis 2007 gewissenhaft und mit vorbildlichem Einsatz führte. Als Mitglied der Vorstandschaft habe er in dieser Zeit die Geschicke der Bürgerwehr entscheidend mitgeprägt. 2007 wurde er zum Ehrenmitglied und Ehrenfeldwebel ernannt.
Herrenbauer Ludwig Schwarz kann – so begann Josef Roth – auf 50 Jahre aktive Mitgliedschaft zurückblicken. Am Fronleichnamstag 1967 war zunächst als Gewehrträger in die Bürgerwehr Unterharmersbach eingetreten.
Unter dem damaligen Hauptmann Josef Schwarz wurde er 1979 zum Fähnrich ernannt. 28 Jahre trug er bei unzähligen Anlässen die Fahne der Unterharmersbacher Bürgerwehr. Josef Roth: »Ludwig Schwarz hat stets mit Stolz und Würde die Fahne getragen und er ist immer zur Stelle gewesen, um seine Aufgabe als Fähnrich zu erfüllen. Man kannte ihn im ganzen Land.« 2007 wurde er zum Ehrenmitglied und Ehrenfähnrich ernannt. Beide Jubilare erhielten die Ehrenurkunden und Ehrenabzeichen des Landesverbandes und als Dankeschön der Bürgerwehrkameraden einen prall gefüllten Geschenkkorb mit bäuerlichen Spezialitäten.
»Echte Vorbilder und Botschafter«
Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner gratulierte den beiden Jubilaren im Namen der Ortschaft und der Stadt. Er hob hervor, dass solche Jubiläen heutzutage selten seien und deswegen eine umso höhere Bedeutung hätten.
Nicht nur die Bürgerwehr, sondern die gesamte Ortschaft sei stolz auf die Jubilare, die über lange Jahrzehnte den Ort in so hervorragender Weise repräsentiert hätten. Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit seien sie echte Vorbilder und Botschafter für das Ehrenamt. Der Ortsvorsteher würdigte zudem die Verdienste der beiden Jubilare in weiteren Bereichen der Ortschaft. So habe Werner Kuderer die alte Trotte am Fürstenberger Hof und die dazu gehörende Apfelzerkleinerungsmaschine zum Mostmachen ehrenamtlich in vielen Stunden repariert und bei Heimatfesten selbst getrottet und ausgeschenkt. Der Ortsvorsteher: »Sein Most war und ist der Beste.« Ludwig Schwarz war ebenfalls bei vielen Heimatfesten und Heimatabenden aktiv und hat die alte Kunst des Besenbindens vorgeführt. Der Ortsvorsteher: »Seine Besen fegen am besten und ein Schwätzle mit ihm war für viele Gäste ein unvergessliches Erlebnis.«
Der Ortsvorsteher dankte auch allen Bürgerwehrmitgliedern, dass sie in so großer Zahl trotz heißem Sommerwetters an der Fronleichnamsprozession teilgenommen hätten. Es sei ein wunderbares Bild gewesen, das ihn mit großer Freude erfüllt habe. Daran anknüpfend wies der Ortsvorsteher auf den nahen Beginn der Sanierung der L94 in Unterharmersbach hin. »Die Bürgerwehrfrauen und -männer hätten an diesem Tag rund sechs bis sieben Stunden Ehrenamt bei großer Hitze auf sich genommen, um den Festtag zu verschönern. Der Ortsvorsteher weiter: »Wir haben dies heute geschafft und werden auch die zwei oder drei Jahre schaffen, um unserem Ort ein ganz neues Bild zu geben.« Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner: »Die Schlachten sind nun vorbei. Jetzt gelte es nach vorne zu schauen und gemeinsam die riesige Aufgabe, von der jeder Bürger Unterharmersbachs betroffen sei, zu meistern. Wichtig sei auch, die einheimischen Geschäfte in dieser Zeit noch mehr als bisher zu unterstützen. »Wenn ein Geschäft wegen der Baustelle nicht überlebe, wäre das ganz schlimm«. Der Ortsvorsteher: »Wir brauchen unsere Geschäfte genau wie unsere neue Ortsdurchfahrt«. Er bat darum, die Aktion der Geschäftsleute »Baustelle Hombe« mit Gewinngutscheinen und anderen Überraschungen zu nutzen. Rund 15 Millionen würden in den nächsten Jahren in Unterharmersbach investiert. Der Ortsvorsteher: »Es ist die größte Summe in Baden-Württemberg und es ist die größte innerörtliche Baustelle einer Landstraße in Baden-Württemberg.«
Daher komme auch der Minister Winfried Herrmann persönlich am 5. Juli um 10 Uhr zum ersten Spatenstich. Abschließend rief der Ortsvorsteher dazu auf: »Alle Hambacher ziehen an einem Strang, um einen schönen Ort zu bauen, der dann ein Schmuckstück und Vorzeigeobjekt im badischen Land sein wird. Wir Hambacher können das und schaffen das.«