Mit der Umsetzung von mehreren Maßnahmen ist es gelungen, die angekündigte Sperrung für den Schwerlastverkehr während der Sanierung der L94 zurückzunehmen. Vertreter der Straßenverkehrsbehörde, der Polizei und des Planungsbüros waren gestern zusammengekommen, und hatten sich auf entsprechende Lösungen verständigt.
»Der Druck ist raus«, atmete Bürgermeister Günter Pfundstein nach der konstruktiven Besprechung am Donnerstag im Zeller Rathaus auf. Mit am Tisch saßen Michael Loritz, zuständiger Dezernent der unteren Straßenverkehrsbehörde des Ortenaukreises, Matthias Jundt vom Polizeipräsidium Offenburg, Dipl.-Ing. Peter Kirsamer vom Planungsbüro Wald & Corbe sowie der Unterharmersbacher Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner. »In dem Gespräch konnte ein Durchbruch in Sachen Schwerlastverkehr erzielt werden. Gemeinsam wurde nach Wegen gesucht, um auch Fahrzeugen über 7,5 t die Zu- und Abfahrt zu ihren Betrieben gut zu ermöglichen«, informiert Bürgermeister Pfundstein in seiner Mitteilung.
Höhenbeschränkung in Oppenau wird beseitigt
Als erster wichtiger Schritt wird im Zusammenwirken mit dem Regierungspräsidium Freiburg alles in die Wege geleitet, um die Höhenbeschränkung an der Eisenbahnunterführung in Richtung Oppenau (B28) durch bauliche Maßnahmen zu beseitigen. Damit könnte ein ungehinderter LKW-Verkehr über den Löcherberg erfolgen. Für alle LKW´s und Busse stünde somit eine gute Umfahrungsmöglichkeit zur Verfügung. Die Baustelle an der L94 könnte ohne Beschränkungen über das Renchtal umfahren werden. Je nach Zielort und Lage des Betriebes würden sich dadurch unter Umständen die Wegstrecken sogar verkürzen. Diese Verbesserung an dem berüchtigten Nadelöhr könnte vor allem auch nach Beendigung der Bauarbeiten an der L94 für eine ungehinderte Durchfahrt sorgen.
Die Straßenverkehrsbehörde prüft darüber hinaus, ob eine Einbahnstraßenregelung vom Löcherberg kommend über Schäfersfeld nach Nordrach realisiert werden kann. Diese Lösung wäre für alle Schwerlasttransporte sinnvoll, die von Unterharmersbach und Oberharmersbach in Richtung Süden abfahren müssen. Dadurch könnte eine weiträumige Umfahrung über das Renchtal vermieden werden.
Fahrbahnbreite von 2,75 Meter ermöglicht Schwerlastverkehr
Im Übrigen kann die L94 während der Baumaßnahme grundsätzlich von allen Fahrzeugen befahren werden. Das Landratsamt hat eine entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung zugesagt. Dieser zweite Weg sollte wegen zu erwartender Behinderungen sinnvollerweise nur nachrangig genutzt werden. Wie aus den Bauplänen entnommen werden konnte, ist eine Fahrspur mit einer Breite von mindestens 2,75 m grundsätzlich gegeben. Dies war für das Landratsamt die Voraussetzung, einer solchen Lösung zustimmen zu können.
Allerdings, so in der Mitteilung der Stadt Zell weiter, seien unvorhersehbare Behinderungen an der Baustelle nicht auszuschließen. Sofern Arbeiten durchgeführt werden müssen, die einen LKW-Verkehr nicht zulassen, können kurzzeitige Sperrungen für den LKW-Verkehr ab 7,5 t nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Diese temporären Maßnahmen wird das beauftragte Bauunternehmen zusammen mit dem Planungsbüro gegenüber der Straßenverkehrsbehörde rechtzeitig anzeigen, damit die entsprechenden verkehrsrechtlichen Anordnungen durch das Landratsamt getroffen werden können.
Sportstättenstraße ist weiterhin eine Option
Die Stadt Zell am Harmersbach werde weiterhin mit Nachdruck daran arbeiten, innerorts eine Umfahrungsstrecke einzurichten, so Bürgermeister Pfundstein. Hierbei konzentrieren sich die Bemühungen auf den Bereich der Sportstättenstraße. Zusammen mit den Grundstückseigentümern ist es das erklärte Ziel der Stadtverwaltung Lösungen zu erarbeiten, die eine temporäre Entlastung der Hauptstraße mit sich bringen und dazu beitragen, dass die Bauzeit sinnvoll verkürzt werden kann.
Ab Höhe der oberen Ausfahrt des Sportplatzes Unterharmersbach in Richtung Oberharmersbach ist die Umgebungsbebauung und somit das Baufeld groß genug, sodass es dort bei der Durchfahrt von Fahrzeugen aller Art ohnehin zu keinen Schwierigkeiten kommen dürfte.
Berechtigte Forderungen im Blick
»Alle Teilnehmer hatten bei der Erarbeitung dieser Lösungsvorschläge die berechtigten Forderungen aller Unternehmen und der landwirtschaftlichen Betriebe fest im Blick«, betont Bürgermeister Pfundstein: »Abschließend ist es allen Teilnehmern ein großes Anliegen gewesen, nochmals an die Mithilfe aller Verkehrsteilnehmer zu appellieren. Bei einer Straßenbaumaßnahme dieser Größenordnung sind weiterhin alle gefordert, nach Lösungen zu suchen, um den Baustellenverkehr an der L94 tagsüber während der Bauarbeiten so gering wie möglich zu halten. Nur dann wird die für das Harmersbachtal so wichtige Baumaßnahme gut gelingen.«
Bereits am Dienstag hatte es zusammen mit acht Unternehmern im Zeller Rathaus eine weitere Besprechung in Sachen Durchfahrtsbeschränkung für den Schwerlastverkehr gegeben. Das für den kommenden Montag angekündigte Treffen braucht nun nicht mehr stattzufinden.