Mit bundesweit mehr als 10.000 Angeboten für Mädchen erreichte der Girls’Day in diesem Jahr einen neuen Rekord. Auch die Prototyp-Werke waren am gestrigen Donnerstag wieder mit dabei und gewährten den Schülerinnen spannende Einblicke in technische Berufe, die in dem Unternehmen ausgebildet werden.


Gleich 16 Mädchen tauschten am Donnerstag die Schul- gegen die Werkbank und erfuhren in den Prototyp-Werken, was den Beruf der Industriemechanikerin ausmacht oder welche Aufgaben eine Elektronikerin hat. Die Schülerinnen der Klassen 5 bis 9 kamen aus dem Ritter von Buß-Bildungszentrum, der Klosterschule Offenburg, der Gemeinschaftsschule sowie dem Gymnasium Hausach.
Nach einer Firmenpräsentation durch Ausbilder Markus Fautz und der notwendigen Sicherheitsunterweisung ging es dann auch schon bald an die praktische Arbeit. Die Mädchen bauten unter anderem eine Pneumatiksteuerung auf, feilten Gewinde und montierten nach Plan Metallteile zu einer Roboter-Figur. »Vor allem die Pneumatik hat richtig Spaß gemacht«, resümiert Fabienne Kroll am Nachmittag. Die Interessentinnen für das Berufsbild der Elektronikerin bauten unter anderem eine elektronische Kerze. Ein Hauch vom Ausbildungsflair war nicht zuletzt deswegen zu spüren, weil die Mädchen mit den Auszubildenden des gastgebenden Unternehmens zusammenarbeiteten und in der Kantine zu Mittag gegessen wurde.
Aktuell absolvieren drei junge Frauen ihre Ausbildung in einem technischen Beruf bei den Prototyp-Werken. »Wir würden es sehr begrüßen, wenn es noch mehr werden würden«, meint Ausbildungsleiter Wolfgang Lehmann. Der Girls’Day sei für Unternehmen und Schülerinnen eine gute Gelegenheit, einen ersten Kontakt für ein mögliches Berufspraktikum zu knüpfen. Das sehen die Mädels genauso. Einige können sich gut vorstellen, in die Lehrwerkstatt des Herstellers für Präzisionswerkzeuge am Zeller Bahnhof zurückzukehren. Alina Hübl fasst es kurz und knapp zusammen: »Das war heute ein super Einblick in den Beruf!« Doch egal ob sie den beruflichen Weg einmal als Industriemechanikerin, Elektronikerin oder in einer ganz anderen Branche beschreiten – die Schülerinnen hatten am Freitag in der Schule garantiert eine Menge über »ihren« Mädchen-Zukunftstag zu berichten.
Weltweit größtes Projekt zur heutigen Berufsorientierung
Der Girls’Day ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben etwa 1,8 Millionen Mädchen teilgenommen. Im Jahr 2017 erkundeten rund 100.000 Mädchen Angebote in Technik und Naturwissenschaften.
Auch wenn Mädchen und Jungen heute in einer sich rasant verändernden Gesellschaft mit vielen technischen Fortschritten aufwachsen, halten sie in Sachen Berufswahl häufig an Traditionen fest. Am Girls’Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen lernen dort Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Bereits seit 15 Jahren kooperieren die Prototyp-Werke mit dem Ritter von Buß-Bildungszentrum in Zell, um junge Menschen in verschiedenster Weise an eine Ausbildung im technischen Bereich heranzuführen.