Die Auferstehungsfeier am Ostersonntag begann um 6 Uhr auf dem Kirchplatz. 40 Kommunionkinder mit ihren Familien folgten der Einladung. Viele von ihnen gingen zum anschließenden Osterfrühstück ins Pfarrheim. Die Gruppe »Horizont« trug zur musikalischen Gestaltung bei, Organist Dieter Benson spielte die feierliche Orgelmusik.




Das frühe Aufstehen am Sonntagmorgen ist offensichtlich kein Problem für Familien mit Kindern. Sie bildeten die größte Besuchergruppe am Ostermorgen und sind schon ab 5 Uhr auf dem Kirchplatz; dann wurde das Osterfeuer angezündet. Bruder Pirmin sprach Gedanken zum Osterfest. Ostern wird immer am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert und findet daher jedes Jahr an einem anderen Datum statt. Er fragte die Kommunionkinder, welche Ostersymbole sie kennen und was diese Symbole bedeuten. Die Antworten fielen den Kindern natürlich leicht.
Um 6 Uhr zog Pfarrer Bonaventura Gerner mit einer großen Schar Ministranten auf dem dunklen Kirchplatz ein. Er begrüßte die Gemeinde, segnete das Feuer und die große Osterkerze. Die Kerze wurde am Feuer entzündet. Gerner betonte: »Wir ziehen jetzt in die dunkle Kirche ein. Die Ministranten geben dort das Licht der Osterkerze an die Kerzen der Gläubigen weiter.« Dadurch wurde es in der Kirche Kerzenlicht für Kerzenlicht heller und heller. Den ersten Teil des Gottesdienstes feierte die Gemeinde in der allein mit Kerzenschein beleuchteten Kirche. Bruder Pirmin sang das festliche Lob auf die Osterkerze. Damit endet traditionell die Lichtfeier als erstes Element des Ostergottesdienstes. Sodann wurde die Schöpfungsgeschichte von der Entstehung der Welt und der Erschaffung des Menschen vorgelesen. Diese Aufgabe übernahmen mehrere Kommunionkinder im Wechsel. Die zweite Lesung wurde von Lektorin Brigitte Metzler vorgetragen und handelte von der Rettung des Volkes Israel vor den Ägyptern.
Als weiteres liturgisches Element gehört die Weihe des Taufwassers zum Ablauf der Osterfeier. Neben der Kerze für die Pfarrkirche wurden auch die Osterkerzen für die Nikolauskirche in Unterentersbach, für die Michaelskapelle im Ortsteil Grün und für die Kapelle im Seniorenzentrum St. Gallus geweiht. Die Gemeinde erneuerte dabei ihr Taufversprechen.
Seine Predigt stellte Pfarrer Gerner unter das Thema »Zeichen setzen«. Man könne positive und negative Zeichen setzen – beides solle in seiner Ansprache Beachtung finden, sagte Gerner. Als Beispiele für negative Zeichen nannte er Terror, die Gier nach Macht und blinde Wut. In den aktuellen politischen Ereignissen seien diese Zeichen zu finden, führte Gerner aus. Hierzu gehörten der Krieg in Syrien, der Anschlag auf koptische Christen in Ägypten oder die Drohgebärden aus Nordkorea. Dem gegenüber könnten positive Zeichen gesehen werden. Hier nannte Pfarrer Gerner die Worte der Hoffnung, die Papst Franziskus am Karfreitag auf dem Kreuzweg gesagt hatte. Außerdem, so führte er an, führen zurzeit 75 rote Doppeldeckerbusse durch London, die Zitate aus der Bibel zum Thema »Hoffnung« trügen. »Auch wir haben heute Morgen ein Zeichen gesetzt. Wir feiern diesen wichtigen Gottesdienst zusammen und bilden eine Gemeinschaft im Glauben.« Gerner ging auch auf die Gestaltung der Osterkerzen ein. Das Thema des Kommunionkurses »Gott von dir zu mir – eine starke Verbindung« wird auf allen Osterkerzen der Seelsorgeeinheit mit dem Symbol der Brücke dargestellt. Er wünschte den Gemeindemitgliedern, dass sich Gott als Brücke zu den Menschen in jedem Einzelnen zeigen kann.
Zur Gabenbereitung trugen einige Kommunionkinder die Gaben Wasser, Wein und die Hostienschalen sowie ihre Gruppenkerzen zum Altar. Am Ende der Feier sangen die Kinder das Mottolied ihres Kommunionkurses: das Brückenbauerlied. Dazu wurde rhythmisch geklatscht. Die Gruppe »Horizont« unterstützte den Gesang der Gemeinde mit Instrumentalbegleitung und ihren schönen Stimmen.
Pfarrer Gerner segnete die bunt gefärbten Ostereier, die am Ausgang von den Ministranten an die Kirchenbesucher verteilt wurden. Er dankte allen Aktiven, die an der Vorbereitung und Durchführung des Osterfests beteiligt waren.
Der Einladung zum gemeinsamen Osterfrühstück im Pfarrheim folgten sehr viele Gläubige. Das Gemeindeteam hatte für 140 Gäste eingedeckt – 160 Gäste waren gekommen. Selbst die zusätzlich auf der Bühne aufgestellten Tische reichten nicht aus. Vorausschauend war das Sitzungszimmer im Obergeschoss als Platzreserve vorbereitet worden, so dass die letzten zwanzig Gäste dort in Gemeinschaft frühstücken konnten. Zum Glück war das Frühstücksbuffett ausreichend gefüllt und alle Besucher wurden satt. Nur die Kinder hatten fürs nächste Jahr einen Verbesserungsvorschlag: »Das Nutella hat nicht gereicht – bitte stellt mehr davon hin.«