Bei der Wahl am 8. und 9. Dezember wurden Alina Klaus, Christina Andreev, Isabella Uhl, Daniel Mearle, Alina Arendt, Roberto Parisi, Anna-Lena Bitsch, Lisa Bonomo, Ludovic Haas und Melvin Radinske für die kommenden zwei Jahre in den Jugendgemeinderat gewählt. Sie versammelten sich gestern Abend zu ihrer konstituierenden Sitzung.
»Herzlich willkommen«, begrüßte Bürgermeister Günter Pfundstein die gewählten Jugendvertreter im Rathaussaal und bedankte sich für deren Bereitschaft, sich der Wahl zu stellen. Seit 1994 gibt es nun schon einen Jugendgemeinderat in Zell und es wäre schade gewesen, so Bürgermeister Pfundstein, wenn diese Tradition nicht hätte fortgeführt werde können. Jetzt könne der Jugendgemeinderat auch für die kommenden zwei Jahre »die Stimme der Jugend in Zell« sein. Ziel sei es, die Belange der Jugendlichen voranzubringen. Dabei gehe es nicht weniger als »um die Zukunft der Stadt«.
Rederecht im Gemeinderat
Unter der Leitung von Hauptamtsleiter Ludwig Börsig wurde die Geschäftsordnung besprochen, nach deren Vorgaben die künftigen Sitzungen des Jugendgemeinderats stattfinden. Die nächste Sitzung wurde für den Monat März anberaumt. Die Jugendvertretung solle künftig mindestens einmal im Vierteljahr tagen. Börsig hob erneut das Rederecht des Jugendgemeinderats im Gemeinderat hervor und unterstrich damit die gehobene Bedeutung der Jugendvertretung.
Hauptamtsleiter Börsig informierte, dass die Jugendvertreter künftig eine ehrenamtliche Entschädigung in Höhe von 10 Euro je Sitzungsteilnahme erhalten. Außerdem steht dem Gremium ein Budget in Höhe von jährlich 1.000 Euro im städtischen Haushalt zur Finanzierung von Aktionen zur Verfügung.
Wahl der Sprecher
Erste wichtige Amtshandlung des neuen Jugendgemeinderats war die Wahl des Sprechers und dessen Stellvertreter. Da sich mit Isabella Uhl, Lisa Bonomo und Christina Andreev gleich drei Kandidatinnen zur Wahl stellten, erfolgte die Abstimmung geheim.
Isabella Uhl konnte fünf Stimmen auf sich vereinen und ist damit die neue Sprecherin des Zeller Jugendgemeinderats. Sie ist 15 Jahre alt und Schülerin am Bildungszentrum Ritter von Buß. In einem zweiten, ebenfalls geheimen Wahlgang wurde Lisa Bonomo zu ihrer Stellvertreterin gewählt. Auch sie ist 15 Jahre alt und Realschülerin in Zell a. H.
Christina Andreev erklärte sich bereit, das Amt der Schriftführerin im neuen Jugendgemeinderat zu übernehmen. Sie ist 15 Jahre alt und besucht die R10 in Zell a. H.
Stadt Zell hat den Mietvertrag gekündigt
Nun hat der Zeller Jugendgemeinderat die Aufgabe, sich aktuellen Themen und Projekten zu widmen. Bei der Aussprache informierte Bürgermeister Pfundstein darüber, dass die Stadt Zell den Mietvertrag für das Jugendtreff »Jailhouse« in der Hindenburgstraße zum 30. Juni 2017 gekündigt habe. Der Bedarf an der offenen Jugendarbeit sei rückläufig gewesen, der Aufwand stand in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen, nannte er als Gründe dafür.
Nun müsse man neue Räume für die Jugendarbeit in der Stadt suchen, stellte Bürgermeister Pfundstein fest – eine Aufgabe, in die sich auch der Jugendgemeinderat einbringen könne. Ursprünglich waren Räume im Untertorgebäude angedacht. Nach dem Verkauf des Gebäudes sei dies aber keine Option mehr. Als Möglichkeit, zumindest für eine Zwischenlösung, nannte Pfundstein das ehemalige Gasthaus »Hechten«, das von der Stadt Zell erworben wurde. Aber auch die Jugend solle nun darüber nachdenken, wo sie hinpasst und wo sie sich gerne trifft.
Als weitere Aufgaben wurden Treffen mit dem Jugendgemeinderat der Nachbarstadt Gengenbach genannt. Ebenso die Mitarbeit im Dachverband der Jugendgemeinderäte in Baden-Württemberg. Hier wie dort wurde die Zusammenarbeit schon vom letzten Zeller Jugendgemeinderat gepflegt.