Die Bürger-Energiegenossenschaft Oberharmersbach (BEO) besteht seit 10 Jahren und ist ein Vorzeigemodell. 2025 ist in Baden-Württemberg „das Jahr der Genossenschaften“.
Die Landesregierung und der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband haben 2025 zum „Jahr der Genossenschaften“ erklärt. Ziel ist es, die große Bedeutung von Genossenschaften für Wirtschaft und Gesellschaft in den Fokus zu rücken. Seit zehn Jahren ist die Bürgerenergie Oberharmersbach eG Teil der Genossenschaftslandschaft und war am vergangenen Donnerstag Ziel der politischen Sommertour. Dabei wurde deutlich, dass die BEO ein Vorzeigemodell ist, getragen vom großen, ehrenamtlichen Engagement des Vorstandsgremiums.
Genossenschafts-Präsident vor Ort
Allen voran ist am Donnerstag Dr. Ulrich Theileis, der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands, nach Oberharmersbach gekommen. Die Politik war bei der Sommertour durch Staatssekretär Volker Schebesta (MdL) sowie durch Maren Seifert, Vorsitzende der Kreisfraktion der Grünen und Landtagskandidatin, vertreten. Die Delegation der Volksbank Lahr wurde angeführt vom Vorstandsvorsitzenden Peter Rottenecker.
Präsident Theileis berichtete, dass Energiegenossenschaften im Verband an der Spitzenposition liegen. Ihre Zahl sei auf 160 angewachsen, Tendenz steigen. Die Zahl der Volksbanken und Raiffeisenbanken liegt bei 110 und sei durch Fusionen eher rückläufig. Auch die Zahl der landwirtschaftlichen Genossenschaften sei weitgehend ausgereizt.
An die Adresse von Volker Schebesta, zuständig bei der Landesregierung für Kultus, Jugend und Sport, richtete der Genossenschaftspräsident die Forderung, dass die genossenschaftliche Idee in der Bildung besser verankert werden müsse. Im Unterricht werde über Aktiengesellschaften und GmbHs informiert nicht aber über Genossenschaften. Staatssekretär Schebesta berichtet, dass Schülerfirmen als Genossenschaften organisiert sind und damit diese Form durchaus Bestandteil des Bildungsplans sei.
Hohe Nachfrage nach Nahwärmeversorgung
Wie eine Genossenschaft vor Ort gelingen kann, schilderten die beiden BEO-Vorstände John Müller und Bernd Zimmermann. „Es braucht viel Ehrenamt und auch das Zusammenspiel mit der Gemeinde“, betonte John Müller und berichtete, dass Bernd Zimmermann sein Amt nun hauptberuflich ausübt und von der BEO in Vollzeit angestellt ist.
Die Bürgerenergie Oberharmersbach hat 185 Mitglieder. Vom Standort des Heizhauses aus werden fast alle Straßenzüge talabwärts bedient. John Müller informierte, dass mit dem geplanten Bau eines Heizkraftwerks durch die Firma Rombach nun auch die Chance bestehen, Häuser talaufwärts an das Nahwärmenetz anzuschließen.
„Die Verdichtung nimmt zu“, berichtete John Müller. 97 Gebäude sind an das Nahwärmenetz angeschlossen. Zu acht Gebäuden wurde der Anschluss vorverlegt. Aktuell wächst das Netz weiter. Gebaut wird im Mühlenweg, In den Matten und im Dorf. Bis Oktober sollen nochmals 50 Häuser an das Netz angeschlossen werden. Müller betonte, dass mit Tiefbau Schöpf eine örtliche Firma mit der Netzverlegung beauftragt werden konnte.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





