Tausende frohgelaunte Menschen kamen am Sonntag zur insgesamt vier Tage
dauernden Oberharmersbacher Kilwi.
Aus dem Funkgerät am Kragen des Feuerwehrmannes klang eine blecherne Stimme. „Also alles voll“, bestätigte der Kamerad das Gehörte. Mit einigen weiteren KameradInnen hat er die unablässig eintreffenden PKW auf den großen Parkplatz vor dem Penny-Markt sowie auf die nebenan liegende Wiese eingewiesen.
Die Kapazität dieser Flächen ist nun – kurz vor zwölf Uhr Mittags – erschöpft. Doch die Kameraden bleiben entspannt, schließlich gibt es noch eine weitere zum Parkplatz umfunktionierte Wiese direkt am Ortseingang, auch hier leistet die Freiwillige Feuerwehr ihren Dienst. Dass tausende Besucher von nah und fern zum traditionellen Jahrmarkt anlässlich der Oberharmersbacher Kilwi anreisen, ist man gewohnt, und warum hätte es angesichts des prächtigen Spätsommerwetters am gestrigen Sonntag anders sein sollen.
Von den nach sonnenwarmem Gras duftenden Parkflächen aus marschieren die Gäste zur Ortsmitte – am Bahnhof vorbei, auf dem wegen des großen Volksfestes das „Bähnle“ der SWEG stündlich eintrifft. Die vielen Pedalisten wiederum, die sich ebenfalls auf den Weg gemacht haben, können hier ihre Zweiräder abstellen. Denn bis zum neu gestalteten Rathausplatz und damit zu den Jahrmarktständen ist es nicht mehr weit.
Kunterbuntes Warenangebot
Das dortige Gelände ist dank großer Linden nicht nur lauschig, sondern ob seiner Umgestaltung auch weitläufig. Dennoch vermag es längst nicht alle der insgesamt rund 70 Aussteller zu fassen. Deren Stände sind daher wie gewohnt auch entlang der Dorfstraße zu finden, von der Kirche an zum einen bis kurz vor den Bahnübergang, und zum anderen die Waldhäuser Straße entlang.
Das Warenangebot ist enorm. Da gibt es – beispielsweise – Haushaltswaren neben Portemonnaies, Grußkarten neben Gürteln, hölzerne Gerätschaften neben Markisensystemen, Spielzeug neben Sonnenbrillen, Reinigungsmittel neben Schmuck, Gelenkbalsam neben Prinzessinnenkleidern, Jacken aus Kunstfell neben Kunsthandwerk, sommerliche Tops neben Socken, Überraschungsboxen neben unzähligen Päckchen mit Gewürzen. Wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht mutet deren Duftgemenge an, das sich mit den Wohlgerüchen von gebrannten Mandeln, Currywurst, Schwarzwälder Schinkenspeck, Raclette und allerlei Sonstigem mischt. Bestes Jahrmarktfeeling also.
Schließlich landet man bei Kinderkarussell, Autoscooter, Schießstand und Losbude und damit auf dem Platz vor dem Festzelt. Die Stehtische sind von fröhlichen Menschen umlagert. In dem riesigen Zelt selbst ist es jetzt, zur Essenszeit, proppenvoll. Wer sich jedoch ein Herz fasst und den langen Gang entlang bis ganz nach vorne zur Bühne läuft, wird hier mit einigen wenigen, vom Eingang aus nicht sichtbaren freien Plätzen belohnt.
Wonnen für Magen und Ohren
Grillhähnchen, Schnitzel und Braten kann man sich im Zelt unter anderem munden lassen. Und wem der Sinn nach Süßem steht, dem bereitet die reichhaltige Angebotspalette an der Kuchentheke die berühmte Qual der Wahl. Auf die Ohren gibt`s selbstverständlich auch was. Nach der Rocknacht am Freitagabend und der samstagabendlichen Dirndl- und Lederhosenparty (mit rund 1400 Besuchern) steht der dritte Kilwi-Tag im Zeichen der Blasmusik.
Mit ihrem Frühschoppen- und Mittagskonzert sorgte die Trachtenkapelle Mühlenbach für Stimmung im Publikum. Geschunkelt und mitgesungen wurde teils trotz noch nicht beendeter Mahlzeit. Durchgängig etwa 1200 Menschen waren es, die sich in immer wieder wechselnder Besetzung im Festzelt aufhielten um sich leiblich wie akustisch zu laben.
Ihren Ausklang findet die Kilwi am heutigen Montag mit Kindernachmittag, Handwerkervesper und Tanzabend für Einheimische wie Auswärtige.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
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