Nur zwei Wermutstropfen für die Sportgemeinschaft DJK Oberharmersbach: Die Hallenstatik macht eine Kletterwand unmöglich und Tischtennisherren fehlen.
„Wir halten dagegen“, konnte Horst Lehmann auf der Jahreshauptversammlung der christlichen DJK Sportgemeinschaft Oberharmersbach mit Fug und Recht behaupten. Womit sich das Mitglied des dreiköpfigen Vorstandsteams auf den Umstand bezog, dass „viele Vereine bereits seit Jahren massive Probleme mit Mitgliederschwund haben oder sogar vor der finalen Auflösung stehen.“
Der DJK-Ortsverein hingegen ist von 430 Mitgliedern im Jahr 2010 kontinuierlich auf aktuell 650 Mitglieder angewachsen. Ein historischer Höchststand, den Horst Lehmann im Gasthaus Posthörnle am vergangenen Frei tagabend wie folgt reflektierte: „Wir haben uns, unsere Trainer und Übungsleiter immer weiter entwickelt, ausgebildet und vor allem unser Angebot immer weiter ziel gerichtet ausgebaut.“
Ständig runderneut und angepasst werde das Sportangebot – von einem homogenen Vorstandsteam, für das der Verein immer als Ganzes im Mittelpunkt stehe, wie Horst Lehmann betonte: „Wir alle ziehen an dem berühmten einen Strang!“ Dazu gehöre auch, Kommunikation und Gemeinschaft zu pflegen, sowie bedeutsame Werte und Grundfeste vorzuleben.
Wie gut das in dem Vielfältigkeit praktizierenden Verein auch im vergangenen Jahr gelungen ist, zeigen die Berichte der Abteilungsleiter. Beim Eltern-Kind-Turnen waren im Durchschnitt 22 Kinder von ein bis vier Jahren in der Begleitung von Eltern oder Großeltern am Start, mit großer Freude an Bewegungslandschaft, Spielen, Bällen und Reifen, Wettrennen und Singen. Dies alles fördert die Motorik, Gewandtheit und Geschicklichkeit der Kinder und findet seine Fortführung im Kinderturnen für ab Vier- und ab Sechsjährige, samt die Gemeinschaft fördernder Sonderaktionen.
FUNtastico nun schon ab der vierten Klasse
Beim Zirkus FUNtastico wiederum waren bislang Fünftklässler die jüngsten Teilnehmer. Aufgrund von Schülerbitten hat sich diese Sportgruppe nun auch für Viertklässler im zweiten Schulhalbjahr geöffnet. Bis zu 26 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 15 Jahren können sich hier seither ausprobieren und austoben, wobei neben Zirkusartistik auch beispielsweise Ballspiele oder das Trampolin zum Einsatz kommen, ebenso wie Turnerisches, je nach den Wünschen der Teilnehmer.
An Jugendliche wie an Erwachsene wendet sich „Power-Fit & Stretching“, entsprechend bunt und motivierend ist die Mischung aus verschiedenen Altersgruppen. Im Wochenrhythmus gibt es unterschiedliche Trainingsinhalte: mit Step-Aerobic, Breakletics, Bauch-Beine-Po und Zumba.
In der nicht minder abwechslungsreichen Frauengymnastik Gruppe II sind derzeit zwölf Seniorinnen mit Begeisterung bei der Sache, bei hochsommerlichen Temperaturen gerne auch an der Wassertretstelle in Riersbach, hinzu kommen im Rahmen eines kleinen Sommerprogramms beispielsweise Wan derungen.
Acht Abteilungen – tolles Miteinander
Beim wettkampffreudigen Erwachsenen-Tischtennis verzeichneten die Damen 1 und 2 Pokalerfolge – mit einem Klassenverbleib in der Landesliga respektive der Bezirksliga. Die Herren verteidigten ihren Platz in der Kreisliga A. Verbunden allerdings mit dem kleinen Wermutstropfen, dass es inzwischen nur noch eine (sechs köpfige) Herrenmannschaft beim DJK Oberharmersbach gibt – früher einmal waren es deren vier.
Zum einen wird daher über eine Spielgemeinschaft mit der Tischtennisabteilung Unterharmersbachs nachgedacht. „Rührt die Werbetrommel“, wendet sich der Verein zum anderen an seine Mitglieder. Ob Hobby- oder Wettkampfspieler: Sie alle sind herzlichst willkommen, an jedem Mittwochabend um 20 Uhr wird in der Reichstalhalle trainiert.
Mit kräftigem Applaus würdigte die Mitgliederversammlung die Ergebnisse der Vereins meisterschaften, die im vergangenen Jahr erstmals zur Saisoneröffnung im September stattgefunden hatten: Philipp Berger und Fabian Isenmann wurden Doppelsieger, den Titel als Damen- beziehungsweise Herren-Vereinsmeister erspielten sich Victoria Lehmann und Fabian Isenmann.
Zur Vorbereitung für die diesjährige Saison wird es erneut ein Powertraining geben – vormittags für Jugendliche, anschließend drei bis vier Stunden für Erwachsene, „im letzten Jahr waren alle Teilnehmer begeistert.“
Doch nicht nur um Tisch tennis ging es beim DJK-Tischtennis im Jahre 2023: Nach langer Zeit ließ man die Tradition eines gemeinsamen Ski-Ausflugs wieder aufleben. Mit 17 TeilnehmerInnen ging es nach Davos – ein vom Beamer auf die Leinwand geworfenes Foto zeigte strahlende Gesichter in einer trotz Klimawandel noch intakt scheinenden Schneelandschaft.
In der Tischtennis-Jugend gingen drei Mannschaften an den Start: U 19, U13 und U 11 – die beiden letztgenannten in einer Spielgemeinschaft mit Nordrach. Für die Grundschule wurden erneut zehn beitragsfreie Schnupperstunden angeboten, die Jüngsten der DJK durften das DJK Tischtennis-Sportabzeichen absolvieren, zu-dem trugen die Minis und die Jugend ihre Vereinsmeisterschaften aus. Hinzu kamen die Teilnahme unter anderem am Oberharmersbacher Kinderferienprogramm sowie gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Im Bereich Indoorcycling (auch für Senioren 60 plus) konnten bislang jedes Jahr neue Mitglieder hinzugewonnen werden. Auch die Sparte Badminton würde sich über weiteren Zuwachs freuen – fünf Spielfelder in der Reichstalhalle sind ein hervorragendes Platzangebot.
Teilneuwahlen und „Kletterwand adé“
Alle acht Abteilungsleiter betonten den Spaß und das schöne Mit- und Füreinander der in den jeweiligen Abteilungen Aktiven. Für jeden von ihnen hatte Horst Lehmann persönlich zugewandte Worte parat. Im Rahmen von Teilwahlen wurden sie alle miteinander in ihrem jeweiligen Amt bestätigt: Hannelore Liebke (Eltern-Kind-Turnen), Kathrin Lehmann (Kinderturnen), Beate Lay (Power-Fit), Brunhilde Brosemer (Frauengymnastik II), Fabian Isenmann (Tischtennis), Paul Hug (Zirkus FUNtastico). Die Leitungspositionen Indoor-Cycling und Badminton sind noch immer vakant.
Ebenfalls wiedergewählt wurden die Frauenwartinnen Beate Lay und Hannelore Liebke, die Kassenwarte Simone Maier und Sandra Schöpf, sowie die Sportwarte Fabian Isenmann und Markus Wehrle, Sinja Götz wird sie künftig unterstützen. Zudem nahm die Mitgliederversammlung die Bestätigung der Teilwahlen im Jugendvorstand vor: Vanessa Lehmann (Leiterin Tischtennis-Jugend), Mathilde Zimmermann (Stellvertreterin), Kathrin Lehmann (Kassiererin Jugendteam).
„Was gibt es Schöneres, als lachende und glückliche Kinder zu sehen“, dankte Horst Lehmann den in der Jugendsportausbildung Engagierten: Noch immer könne man die Jüngsten motivieren und begeistern, „Im Übrigen oft auch mit kleinen Dingen.“ Ein Rückblick Kathrin Lehmanns gab einen Einblick in die vielfältigen Aktionen, bei denen die DJK-Vereinsjugend in 2023 auch außerhalb des Sports viel Spaß hatte.
Den Wahlen vorangegangen war der Jahresbericht der Schriftführung. Mit einem Schmunzeln erzählte Elmar Lehmann von den Vorstandssitzungen, an denen durchschnittlich zwölf Personen teilnehmen, „wir haben dann eine kunterbunte Meinung.“ Über 40 neue Trikots und über 80 neue Trainingsanzüge waren 2023 bestellt worden, dank der Hilfe von Sponsoren mit nur einer geringen Eigenbeteiligung. Am Hademar-Jubiläum beteiligte sich die DJK ebenso, wie sie wieder einen bestens besuchten Sport-Spiel-und-Spaß-Nachmittag durchführte, dessen Besucher längst auch aus den umliegenden Orten kommen.
Der große Wermutstropfen: Die seit fünf Jahren für die Reichstalhalle geplante Kletterwand muss ad acta gelegt werden, „die Hallenstatik gibt es einfach nicht her und die Kosten sind – nicht zuletzt wegen Corona – aus dem Ruder ge laufen.“ Diesen Umstand bedauerte ebenfalls Bürgermeister Richard Weith, „die Kletterwand war auch mir persönlich ein Anliegen.“ Umso mehr lobte er das überaus breitgefächerte Angebot des DJK, das wesentlich zur Lebensqualität in Oberharmersbach beitrage.
Da auf das Kletterwand-Projekt lange hingearbeitet worden war, hat dessen unerwartete Zerschlagung nun eine bestens gefüllte Kasse zur Folge. Damit der Verein den Status der Gemeinnützigkeit nicht verliert, wird er die angesparte Summe anderweitig verwenden. Die Kassenwartinnen Sandra Schöpf und Simone Maier wurden ebenso wie der gesamte Vorstand entlastet und überdies wiedergewählt.







