In diesem Jahr hatten die LandFrauen aus Oberharmersbach das Ziel für den gemeinsamen Ausflug der drei LandFrauen-Vereine Oberharmersbach, Prinzbach und Entersbach ausgesucht.
Treffpunkt war im Vorhof des Ortenberger Schlosses. Hier wurde die Gruppe von der Kammerzofe Sophie standesgemäß empfangen. Nachdem sie eine der Damen als ihren Schlüsselträger und eine andere als Kofferträger ausgewählt hatte, erzählte sie den Besucherinnen zunächst einiges vom Ursprung des Schlosses.
Vom Geschlecht der Zähringer erbaut
Die Ursprünge des Schlosses Ortenberg gehen auf eine Burganlage aus dem 11./12. Jahrhundert zurück. Ursprünglich wurde die Burg von dem Geschlecht der Zähringer zur Sicherung des Kinzigtales erbaut. Erst in den Jahren 1838 bis 1843 wurde Schloss Ortenberg so, wie es heute zu sehen ist, durch die Barone von Berckholtz errichtet. Heute befindet sich im Schloss eine Jugendherberge.
Und dann ging es für alle Frauen und die drei Kinder los. Kammerzofe Sophie führte in den „Kräutergarten“, heute Spielplatz für die Jugend und erläuterte, was dort früher alles für Kräuter und Heilmittel für die Speisen und zum Wohl der Bewohner angebaut wurde. Da Salz und Pfeffer sehr teuer waren, wurde viel mit diesen Kräutern in der Küche gearbeitet.
Der Malerturm ist heute das Trauzimmer
Dann ging es hinauf in den Rosengarten mit einem Brunnen und schönem Ausblick hinunter nach Ortenberg und weit bis ins Elsass hinein. Besonders interessant war der Malerturm. Die jüngste Tochter von Berckholtz (Malerin) hielt viele Eindrücke von Schloss und Gemeinde in ihren Bildern und Skizzen fest. Ihr einstiges Atelier, der Malerturm auf dem Schloss, dient heute als Trauzimmer.
Weiter wurde noch das Verließ besichtigt und dann ging es in einen gewölbten Raum, in dem noch einige Ritterrüstungen standen. Anschaulich erzählte die Kammerzofe wie das Leben eines Ritters aussah. Bereits mit sieben Jahren kam er in den Dienst um zu lernen. So durfte dann Samu einmal einen Ritterhelm aufsetzen und wurde zum Ritter ernannt, was ihm sichtlich Spaß machte.
„Höfisch elegant“ über den Treppenaufgang schreiten
Danach schritt man „höfisch elegant“ den Treppenaufgang zum eigentlichen Schloss hinauf und staunte nicht schlecht über die sehr gut erhaltene Innenausstattung, die immer noch im originalen Zustand ist. Der große herrschaftliche Saal, wo man früher die großen
Festgelage hielt, wird nun als Speisesaal der Jugendherberge genutzt. Hier erzählte uns Kammerzofe Sophie noch die letzten Details aus ihrer Zeit zu den Festgelagen mit mindestens 20 Gängen.
Die LandFrauen bedankten sich bei der Kammerzofe alias Billy Suhm für die tolle Führung. Der Abschluss dieses schönen Nachmittages fand dann in Gengenbach statt.