Auf der Tagesordnung der Versammlung des Sozialen Netzwerks Oberharmersbach standen die Berichte der Vorsitzenden Cornelia Lehmann, der Einsatzleitung, der Fachkraft Betreuung und der Kassenbericht. Die Nachfrage nach dem Angebot des Vereins steigt stetig und weitere Helfer werden dringend gesucht.
Einsatzleiterin Anna Rombach berichtete über das schwierige Jahr 2021, das auch für den Verein von der Corona-Pandemie geprägt war. Im Jahr 2021 wurden knapp 7.000 Einsatzstunden von 44 Helfern geleistet. 80 Prozent der Einsätze betreffen die häusliche Betreuung und die Begleitdienste, die überwiegend aus Fahrten zum Arzt bestehen. Wenn die Klienten in eine Pflegestufe eingestuft sind, bezahlt die Krankenkasse die Leistungen. Der Verein »Soziales Netzwerk« übernimmt dann die Aufgabe, die Rechnung selbst direkt an die Krankenkasse zu stellen. »Dafür sind die Klienten sehr dankbar«, berichtete Anna Rombach.
44 Helfer und aktuell eine Frau aus der Ukraine bilden die Einsatzgruppe. Jeder Helfer erstellt nach einem Einsatz eine Dokumentation, die er per E-mail an den Verein schickt. Diese Dokumentation dient als Grundlage für die Abrechnung. 80 Prozent der Klienten würden so abgerechnet, informierte Rombach: »Die Kommunikation mit den Helfern läuft sehr gut, per Telefon, E-Mail oder WhatsApp werden Informationen ausgetauscht.« Die Nachfrage steige stetig an, auch aus den Nachbargemeinden Unterharmersbach und Zell kommen Anfragen. »Oberharmersbach hat Priorität, aber wir versuchen auch, niemandem abzusagen«, erklärte Rombach. Darum werden Helfer nicht nur aus Oberharmersbach, sondern auch aus den Nachbargemeinden gesucht.
»Der Helfer muss zuverlässig sein«, nannte Rombach eine Voraussetzung für Mithilfe. Die Entlohnung erfolgt knapp unter dem Mindestlohn. Auch Helfer mit nur wenig Einsatzstunden pro Woche sind willkommen, betonte die Einsatzleiterin. Für die Montagsbetreuung werden dringend Helfer gebraucht.
In ihrem Schlusswort konnte sie eine unglaublich hohe Zahl verkünden: Der Verein besteht seit zehn Jahren. Bis zum Stichtag 31. Dezember 2021 wurden insgesamt über 50.000 Einsatzstunden geleistet. Damit hatte bei Vereinsgründung niemand gerechnet. Im ersten halben Jahr 2022 sind auch schon wieder über 3.000 Einsatzstunden zusammengekommen. »Wir sind alle zusammen ein super Team«, rief sie am Ende ihres Berichts in die Runde. Sie bedankte sich bei dem Vorstand und den Helfern für die gute Zusammenarbeit.
44 Helfer im Einsatz
Die Vorsitzende Cornelia Lehmann berichtete von einem bewegten Jahr 2021. 140 Personen sind Mitglied im Verein, 44 Helfer sind im Einsatz. Höhepunkt des Jahres waren die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen am 19. September 2021. Mit einem Gottesdienst, einem Empfang mit geladenen Gästen und einem Tag der offenen Tür wurde coronakonform gefeiert. Im Jahr 2021 gab es 15 Bürotermine, zwei Präsenzsitzungen und eine Online-Sitzung. Bei vier Terminen mit der Gemeinde wurde über ein mögliches Seniorenprojekt im Baugebiet »Ballmatt« gesprochen.
Das Soziale Netzwerk Oberharmersbach ist Mitglied im Netzwerk Nachbarschaftshilfe mit Sitz in Höri am Bodensee. Dort gab es einen Tag der Begegnung mit den anderen Nachbarschaftshilfen.
Das Büro in Oberharmersbach wurde erweitert. In der häuslichen Betreuung wurden die Coronaregeln umgesetzt und die Helfer mit den Hilfsmittel Handschuhe, Desinfektion und Mundschutz ausgestattet. Vorstandsmitglied Siegfried Huber hat für die Klienten Impftermine vereinbart und die Fahrdienste zu diesen Terminen hat der Verein kostenlos gemacht. Wegen Corona konnte die Weihnachtsfeier für die Helfer nicht stattfinden und es wurden Gutscheine verteilt.
Cornelia Lehmann berichtete auch über die Weiterbildungsmaßnahmen für die Helfer und die Einsätze in der Grundschulbetreuung. In 2021 erhielten die Einsatzkräfte T-Shirts und Westen mit dem Emblem der Nachbarschaftshilfe. »70 Prozent unserer Einsätze finden in Oberharmersbach statt; 30 Prozent in Zell und Unterharmersbach«, informierte Lehmann.
Der Verein finanziert sich auch über Spenden und Fördergelder, die von der Vorsitzenden im Detail vorgetragen und erläutert wurden. Abschließend dankte Lehmann den Helfern für die erbrachte Leistung und den Klienten und ihren Familien für das entgegengebrachte Vertrauen. »Außerdem danke ich unseren Spendern und Sponsoren für die Unterstützung«, sagte Lehmann abschließend.
Jetzt auch mit Rechnen und Schreiben
Die Fachkraft Johanna Lehmann berichtete über die Montagsbetreuung: „Durchschnittlich 6 bis 7 Klienten kommen zu unseren Treffen“, erklärte Lehmann. Coronabedingt konnte es im Jahr 2021 nur 21 mal stattfinden. Neu dazugekommen sind die Themen Koordination und Ausdauer, Tischkegeln und auf Nachfrage der Besucher auch Rechnen und Schreiben. Bewegung im Sitzen und Liegen ist ein weiterer Bestandteil der Montage.
Finanziell alles in Ordnung
Der Kassenbericht und der Bericht des Steuerberaters wurden von der Vorsitzenden Cornelia Lehmann vorgetragen. Die Kassenprüfer Andreas Kasper und Peter Lehmann bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung in Abwesenheit mittels eines Telefonanrufs. Der stellvertretende Bürgermeister Klaus Lehmann nahm die Entlastung der Vorstandschaft vor, die einstimmig gewährt wurde.
Fachkraft gesucht
Am Ende der Versammlung widmete sich die Vorsitzende Cornelia Lehmann dem Ausblick nach 2022. Es wird eine Vertretung für die Einsatzleitung gesucht, der Posten ist vakant. Die Fachkraft Johanna Lehmann beendet ihre Tätigkeit zum Jahresende, eine Nachfolgerin wird gesucht. Am Freitag, 22. Juli 2022, findet nach zwei Jahren Coronapause wieder ein Ausflug für die Helfer statt. Es geht nach Prinzbach mit Besuch eines Bauernhofs und anschließende Einkehr.
Stundensatz steigt
Da der Mindestlohn steigt und die Erhöhung an die Helfer weitergegeben wird, müssen auch die Stundensätze für die Klienten steigen. Ab Oktober wird der Betrag von 13 Euro pro Stunde auf 15 Euro pro Stunde angehoben. Als Schlusswort betonte Lehmann: »Unser Verein ist zu einer Institution in der Gemeinde geworden. Wir werden gebraucht und geben die Klienten und ihren Familien Sicherheit in ihrem häuslichen Umfeld.«
Der stellvertretende Bürgermeister Klaus Lehmann bestätigt diese Aussage: »Im Namen der Gemeinde Oberharmersbach möchte ich sagen, dass das Soziale Netzwerk genauso wichtig ist wie der Feuerwehr oder das THW. Ich möchte mich ganz herzlich bedanken für die geleistete Arbeit bei dem Vorstand und den Helfern.«